tests/24-08-06_final
 

Final Audio Timbre Physical Personalisation mit den ZE8000 JDH

06.08.2024 // Finn Corvin Gallowsky

In meinem Bericht über die diesjährige High End habe ich bereits über Final Audios Forschungen zum Thema Timbre Physical Personalisation berichtet. Vor Ort wurde ein detaillierter 3D-Scan meines Oberkörpers und des Kopfes inklusive der Ohren erstellt, auf dessen Grundlage ein Paar ZE8000 In-Ears für mich personalisiert wurde.

Das Prozedere basiert auf der Annahme, dass die individuelle Oberkörper-, Kopf- und Ohrenform nicht nur das räumliche Hören beeinflusst, sondern auch der Timbre-Wahrnehmung einen individuellen Stempel aufdrückt. Diese Klangveränderung soll gemessen und durch ein individualisiertes Filter für die ZE8000 nachgebildet werden. Auch wenn diese In-Ears bereits aus der Vorgängergeneration stammen, verfügt ihr interner Soundprozessor über genug Leistung, um ein spezielles „Reference-Preset“ verarbeiten zu können. In diesem Test setze ich mich ausdrücklich nur mit der Timbre Physical Personalisation auseinander und werde – insbesondere da es sich beim ZE8000 um ein Vorgängermodell der aktuellen Generation handelt – den übrigen Funktionsumfang der In-Ears nicht weiter bewerten und Ihnen außerdem ein Statement schuldig bleiben; schließlich geht es um einen Technologieausblick. Einzig sei angemerkt, dass ich die Passform als sehr angenehm wahrnehme, da nicht versucht wird, die gesamte Elektronik in die Hörmuschel zu quetschen.

Obwohl es vom ZE8000 schon einen verbesserten Nachfolger gibt, wurden die Versuche zur Timbre Physical Personalisation mit dem Vorgänger durchgeführt
Obwohl es vom ZE8000 schon einen verbesserten Nachfolger gibt, wurden die Versuche zur Timbre Physical Personalisation mit dem Vorgänger durchgeführt

Wie bereits im High-End-Messerundgang berichtet, wurde in einem ersten Schritt mein Oberkörper, der Kopf und die Ohren vermessen. Während für letztere ein Spezialscanner notwendig war, konnten Oberkörper und Kopf bereits mit einem handelsüblichen iPhone, allerdings mit einer speziellen App, in ein 3D-Modell überführt werden. Im Final-Hauptquartier wurden dann die detaillierten Scans der Ohren eingefügt und der so entstandene „Acoustic Avatar“ in einer von Final entwickelten Softwareumgebung in einem virtuellen Raum vermessen.

Den 3D-Scan meines Körpers hatte Satoshi Yamamoto bereits auf der High End angefertigt
Den 3D-Scan meines Körpers hatte Satoshi Yamamoto bereits auf der High End angefertigt

Wenige Wochen nach der High End folgte dann eine Online-Session, zu der ich mich mit dem Global Sales & Marketing Manager Satoshi Yamamoto und Haruto Hirai, einem jungen Ingenieur von Final, der am Entwicklungsprozess beteiligt ist, verabredet hatte. In dieser Session verwendete ich ein Paar ZE8000, das ich auf der High End erhalten hatte, um einen kleinen Test-Parcour zu durchlaufen. Es standen verschiedene vorausgewählte Musikstücke zur Verfügung. Neben einigen Solo-Instrumenten und -Stimmen und kleinen Ensembles gab es einen handelsüblichen Querschnitt durch verschiedene Genres zu hören. Die Stücke waren dabei nicht ausgesprochen audiophil, sondern ganz normale Aufnahmen verschiedenster Aufnahmequalität. Per Fernbedienung des Final-Computers in Japan galt dann, mit einem frei gewählten Stück, in insgesamt sieben Schritten im Vergleich zwischen jeweils drei möglichen Klangoptionen einen Favoriten zu wählen. Das Augenmerk lag hierbei nicht darauf, das Gehörte möglichst genau zu analysieren, sondern ich sollte einfach frei nach meinem Geschmack oder sogar Bauchgefühl wählen. Mitunter waren die Unterschiede leicht herauszuhören: verschiedene Bass- oder Höhenquantitäten beispielsweise. Andere Unterschiede waren deutlich schwieriger zu identifizieren, und ich entschied mich für die Einstellung, die subjektiv am angenehmsten für meine Ohren klang, ohne dabei aber meine Hörpräferenz außer Acht zu lassen. Manchmal konnte ich keinen Unterschied wahrnehmen und habe die entsprechenden Auswahlmöglichkeiten übersprungen. Anhand meiner Favoriten wurde dann mein individuelles Hörprofil finalisiert und fest auf ein weiteres Paar ZE8000 mit dem Zusatz JDH aufgespielt, das ich wenige Wochen später über den deutschen Vertrieb ATR erhielt und gegen das Paar ZE8000, das ich auf der High End erhalten hatte, austauschte.


  • MSB Technology Cascade DAC

    Around four years ago, I reviewes the great Reference DAC, which could be equipped with various input and output modules. Shortly afterwards, MSB added the Digital Director to its converters, a concept that Jonathan and Daniel Gullman explained to Roland Dietl. The culmination of the various new approaches is now the Cascade DAC. For example while the modules for the digital inputs of the Reference DAC, which can be used to configure the converter according…
    08.11.2024
  • Western Electric 91E

    Unter Röhrenfreaks gibt es wohl kaum eine bekanntere Marke als Western Electric. Die Erfinder der Triode 300B, der wohl berühmtesten Audioröhre, haben mit dem 91E eine moderne Inkarnation des Urahns 91A, dem 1936 entwickelten Verstärker für Kinosysteme, kreiert. Selten stellte sich bei mir so viel Vorfreude auf einen Test ein! So schwer es mir auch fällt: Ich muss mich zwingen, zunächst die langweiligen Formalitäten abzuhandeln. Es gibt zu diesem Gerät doch so Einiges zu erzählen,…
    05.11.2024
  • AIM UA3

    Bei Hifistatement bin ich nicht gerade bekannt dafür, dass ich mich für Tests von Kabeln besonders aufdränge. Beim Top USB-Kabel UA3 des japanischen Herstellers AIM war das diesmal anders. Diese Kabel wollte ich unbedingt ausprobieren. Der Grund ist ganz einfach. Vor einiger Zeit habe ich mich an dieser Stelle mit den LAN-Kabeln von AIM beschäftigt, die mich mit ihrem konstruktiven Aufbau und natürlich mit ihren klanglichen Qualitäten sehr überzeugt haben. Bei meinen damaligen Recherchen zum…
    25.10.2024
  • Phonar Veritas p4.2 Next

    Als vor sieben Monaten die Phonar Veritas p9.2 SE bei mir zum Test standen, war ich von ihren musikalischen Qualitäten so angetan, dass sie mich zum Kauf veranlassten. Nun steht im selben Hörraum ein Paar Phonar Veritas P4.2 Next für 2000 Euro und lässt mich staunen. Ähnlichkeiten und Unterschiede beim Vergleich sind bemerkenswert. Regelmäßige Leser von Hifistatement wissen längst, dass heutzutage schon für relativ kleines Geld sehr gut klingende Lautsprecher zu bekommen sind. Oft handelt…
    22.10.2024
  • Rega Nd7

    Die Analog-Spezies von Rega haben jüngst eine brandneue MM-Tonabnehmerserie vorgestellt, aus der wir uns das vielversprechende Spitzensystem Nd7 für einen Test ausgewählt haben. Die derzeit aus drei Systemen bestehende Nd-Reihe wurde zum Patent angemeldet und wird als Weltneuheit angepriesen, was zusätzliche Erwartungen weckt. Rega macht vieles anders als andere Plattenspielerhersteller und ist durchaus bekannt für die Konsequenz, mit der ein einmal für richtig befundener technischer Weg verfolgt und auf die Spitze getrieben wird. Ich erinnere…
    18.10.2024
  • Revival Audio Atalante 3

    Die Atalante 3 ist mit einem 18-Zentimeter-Tiefmitteltöner und einem 28 Millimeter Hochtöner der kleinste Lautsprecher der Atalante-Serie. Optisch ist sie genauso ein Schmuckstück wie ihre großen Geschwister. Ob sie wie ihr mythologisches Vorbild der Sprint-Serie davonläuft wird sich im Test zeigen. Den ersten Kontakt mit Revival Audio hatte ich beim Test der Sprint 3. Wenn Sie etwas mehr über Revival Audio erfahren möchten, lesen Sie dort gerne noch einmal nach. Zum Abschluss des Artikels hatte…
    15.10.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.