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Final Audio Timbre Physical Personalisation mit den ZE8000 JDH

06.08.2024 // Finn Corvin Gallowsky

Mein Kopf und Rumpf waren ebenfalls schon während der Messe in einem vom Hintergrund isolierten, frei rotierbaren 3D-Modell anzusehen
Mein Kopf und Rumpf waren ebenfalls schon während der Messe in einem vom Hintergrund isolierten, frei rotierbaren 3D-Modell anzusehen

Beim Vergleich mit meinen Vision Ears VE7 folgt eine weitere Erkenntnis: Wenn Final mit den ZE8000 JDH tatsächlich sehr nah an den maßgeschneiderten Idealsound für mein Gehör kommt, dann liegt es nahe, dass ich die VE7 ebenfalls dementsprechend und zu Recht als meine Referenz ausgewählt habe. Denn sie unterscheiden sich in ihrem Timbre nur geringfügig. Die Unterschiede spielen sich im Detail ab. Mit den Vision Ears scheint der Bass etwas flächiger und minimal weniger greifbar abgebildet zu werden, Karens Stimme gerät einen Hauch spitzer, die Harfe etwas weniger spritzig, aber dafür vielleicht sogar einen Hauch besser aufgelöst. Die herausstechende Stärke der VE7 liegt ohne Frage im Hochton, besonders die Becken oder die Rassel im späteren Verlauf des Stücks sind noch einmal höher aufgelöst. Und doch wirkt beispielsweise die Rassel mit den Finals organischer und etwas weniger wie eine Aufnahme. Detailauflösung ist eben auch nicht immer die ganze Lösung. Die Sologitarre auf dem linken Kanal geht mir mit den Finals geschmeidiger ins Gehör. In Sachen Räumlichkeit liegen meine Vision Ears trotz allem in jeglicher Hinsicht vorne. Was Final mit der Timbre Physical Personalisation macht, ist demnach keine Zauberei und gerade Besitzer verschiedener ausgefallener, teilweise hochpreisiger In-Ears sollten keine Wunder erwarten. Dennoch ist sowohl das Ergebnis als auch die dahinterstehende Technologie faszinierend. Auch wenn meine VE7 in Teilbereichen beeindruckender spielen, erreichen sie dennoch nicht die Unangestrengtheit der Finals mit meinem Reference Filter. Ein weiteres Reifen der Technologie bedeutet zusätzlich, dass man nicht mehr ewig lange nach dem für den persönlichen Geschmack – und wie inzwischen deutlich geworden sein sollte, für den persönlichen akustischen Fingerabdruck, der wohl eng mit dem Geschmack verwoben ist – perfekten In-Ear suchen muss: Man kann ihn sich diesen mittels eines 3D-Scans von Final maßschneidern lassen. Bis das allerdings flächendeckend möglich sein wird und die Technologie so weit ausgereift ist, dass nicht mehr manuell von den Ingenieuren bei Final Hand angelegt werden muss, wird es wohl noch etwas dauern. Wer sich allerdings für die Annehmlichkeiten von Bluetooth In-Ears interessiert, sollte den Fortschritt bei Final im Auge behalten. Nachdem ich mich selbst mit Bluetooth In-Ears eigentlich immer schwergetan habe, weil mir die „Mainstream“-Abstimmungen nie gefallen haben, ist Final hier für mich ein Durchbruch gelungen und ich bin dankbar, dass ich mitten im Forschungsprozess einen Einblick in die wohl kommende Technologie der Zukunft erhalten konnte.

Die Sonderauflage der ZE8000 mit meinem Filter sind mit dem Aufdruck JDH für „Jibun Dummy Head“ versehen. Gemeinsam mit dem japanischen Wort Jibun heißt das frei und etwas holprig übersetzt wohl etwa „Ich selbst Kunstkopf“
Die Sonderauflage der ZE8000 mit meinem Filter sind mit dem Aufdruck JDH für „Jibun Dummy Head“ versehen. Gemeinsam mit dem japanischen Wort Jibun heißt das frei und etwas holprig übersetzt wohl etwa „Ich selbst Kunstkopf“

Gehört mit
DAP FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz) unterstützt aptX
Herstellerangaben
Final Audio ZE8000
Verbindungsstandard Bluetooth 5.2
Unterstützte Codecs SBC, AAC, Qualcomm aptX, aptX Adaptive
Spieldauer 5 Stunden (15 Stunden bei Zwischenladung im Case)
Ladedauer 1,5 Stunden (Kopfhörer), 2 Stunden (Case), Schnellladen der Kopfhörer 5 Minuten für bis zu 45 Minuten Spieldauer
Batteriekapazität 54 mAh (je Kopfhörer), 420 mAh (Case)
IP-Schutzart IPX4

Vertrieb
ATR - Audio Trade
Anschrift Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Schenkendorfstraße 29
D-45472 Mülheim an der Ruhr
Telefon +49 208 882660
E-Mail email@audiotra.de
Web www.audiotra.de


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