In Sachen Musikalität fällt die Stimmigkeit des Eversolo besonders positiv auf. Auch wenn sich im direkten Vergleich zeigt, dass mein Referenz-Setup klanglich überlegen ist, fällt dies nicht wirklich ins Gewicht, wenn ich wieder auf den DMP-A8 zurückwechsle. Dies gilt auch bei Nutzung seines Vorverstärkers. Selbst wenn ich ihn nur als analoge Vorstufe nutze und meine-Plinius Phono-Vorstufe an den XLR-Eingang anschließe, kann ich mich über die analytischen Fähigkeiten meines neu erworbenen Audio Technica ART 20 Tonabnehmers freuen. Denn der analoge Vorverstärker im Eversolo verschleiert nichts. Er malt das Klangbild sehr schön plakativ, nach hinten gestaffelt, aber nicht grenzenlos tief. Vor allem klingt er klar und feinzeichnend, so dass die Farben und vor allem die Energie der Stimmen der meisterlichen Sänger in Mozarts Don Giovanni ( EMI, 1959, Carlo Maria Giulini ) packend und begeisternd zum Vortrag kommen. Der Eversolo kommuniziert die Großartigkeit dieses Werkes und seiner Interpreten völlig überzeugend. Die Entwickler des DMP-8A haben vermutlich diesen klaren und transparenten Charakter des Vorverstärkers im Zusammenspiel mit der Tonalität des D/A-Wandlers abgestimmt und das ist ihnen prima gelungen. Am Beispiel von Jaques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt in der amüsanten Gesamtaufnahme mit Anneliese Rothenberger, Adolf Dallopozza und Theo Lingen als Styx beim Vergleich meiner EMI-LP und dem Qobuz Streaming in CD-Qualität lässt sich feststellen, dass der digitale Weg ein wenig wärmer klingt, der analoge ein wenig offener, beide aber gleichermaßen musikalisch und genussreich. Wenn man weiß, dass der Qobuz-Stream sich in diesem Falle klanglich von der Vinyl-Alternative nur wenig unterscheidet, zeigt der Eversolo, wie unverfälscht sein Streamer/Wandler hier spielt.
Nochmal: Wir sind hier nicht auf dem Gipfel der Musikalität. Ein Antipodes Oladra G4 und Roon oder dem HQ-Player vermitteln eine noch schönere musikalische Aura mit mehr Klangfarbe und Fülle. Aber der Eversolo macht seine vergleichsweise weniger ausgeprägten Fähigkeiten als solche nicht erlebbar, solange man keinen Vergleich hat. Erfreulich ist: Selbst wenn ich darum weiß, bleibt das Hören mit dem DMP-A8 für mich ein Vergnügen. Bei anderen Tests ist es nicht selten, dass ich nach einem Vergleich den Testkandidaten sozusagen abarbeite und mich freue, dann wieder mit meinen eigenen Komponenten hören zu können. Bei diesem Eversolo ist das anders. Der bereitet stets Hörspaß, klingt nie aufdringlich und enthüllt doch so viele Details. Und dabei habe ich noch keinerlei DSP-Optionen eingebunden, mit denen ich klanglich Anpassungen an meinen Raum machen könnte, wie ich es mit Roon in vorsichtiger Dosierung tue. Die Software des DMP-8A bietet im Menüpunkt Source bei den Ausgangs-Parametern des D/A-Wandlers dem Benutzer eine Auswahl von sechs digitalen Filtern, die man dem eigenen Hörgeschmack entsprechend frei wählen kann. Die Filter bringen feine klangliche Veränderungen, bewahren aber den Charakter des Eversolo.
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