Für den Hörtest habe ich das Switch NX anstelle meines SOtM-Switches in meine Anlage integriert. Mit einem kleinen EdgeRouter X von Ubiquiti spanne ich ein eigenes Audio-Netzwerk auf. Vom Router geht es in den Switch. Am Switch hängen mein Server mit den Musik-Dateien und die Diretta Lucia Piccolo Bridge. Von der Bridge geht es über USB via das SOtM-USB-Hub-tX-USBultra in meinem PS Audio DirectStream DAC. In dieser Konfiguration fließen sowohl reine Steuerungsdaten als auch hochempfindliche Audio-Daten über das Switch. Hier kann jedes Switch zeigen, was in ihm steckt. Und das ist beim NX wirklich eine ganze Menge. Ich beginne zur Einstimmung mit „Wonderland“ (Nils Lofgren: Acoustic Live). Was für eine Präsenz: Nils Lofgren „steht“ dermaßen klar umrissen in meinem Hörraum, dass ein Lächeln über mein Gesicht huscht. Was für eine Dynamik: Beim Album Memphis...Yes, I'm Ready geht es mit der markanten Stimme von Dee Dee Bridgewater so richtig zur Sache. Der NX überzeugt mit Druck und souveräner Kontrolle. Mein SOtM Switch klingt im direkten Vergleich eher vornehm zurückhaltend.
Besonders gut gefällt mir, dass der NX für seinen anspringenden Charakter nicht mit einer Überbetonung der oberen Lagen nachhelfen muss. Hören wir in die Streichersonaten von G.A. Rossini für zwei Violinen, Cello und Kontrabass (Salvatore Accardo - Rossini: 5 Sonate a Quattro - LIM UHD): mit dem NX klingen die Streicher niemals nervend, sondern entspannt, geschmeidig und dennoch immer mit dem notwendigen Schuss Brillanz. Hier ist der SOtM nüchterner, vielleicht etwas weniger sonor. Das ist sicherlich Geschmackssache und auch von der jeweiligen Anlagenkonstellation abhängig. Doch ich gebe gerne zu, dass mir der klangliche Charakter des NX sehr gut gefällt – damit könnte ich gut „leben“.
Kommen wir zur Clock GX. Was die Verwendung von externen Clocks angeht, scheiden sich ja die Geister. Vielfach wird argumentiert, dass die Auslagerung der Clock in ein eigenes Gerät aufgrund der dann zwangsläufig längeren Kabel-Verbindung eher nachteilig sei. Darüber hinaus ist es auch unmittelbar einsichtig, dass die Umsetzung eines Referenztaktes von beispielsweise 10 Megahertz auf die tatsächlich benötigte Taktfrequenz grundsätzlich neues Fehlerpotential in sich bergen kann. Alles irgendwie logisch und doch im klaren Gegensatz zu meinen Erfahrungen. Wann immer ich ein Gerät mit einer Clock extern takte, stellen sich erstaunliche klangliche Verbesserungen ein. Ich habe das bisher immer auf die viel höhere Qualität des durch eine externe Clock zur Verfügung gestellten Clock-Signals zurückgeführt. Als mir dann Chorus Chuang erklärte, dass die verwendeten Clock-Module im Switch NX und in der Clock GX identisch seien, war ich ziemlich überrascht und skeptisch. Doch Chorus Chuang gibt uns einen interessanten Hinweis. Danach sei der Grund für die besseren Ergebnisse durch die Auslagerung der Clock im Störgeräuschspektrum des Switches selbst zu suchen, der das Taktsignal negativ beeinflusst. Die Separierung der hochempfindlichen Clock in einem eigenen abgeschirmten Gehäuse würde sie dagegen von den Störungen des Switch isolieren.
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