Darüber hinaus haben sich die Messgeräte in einigen Anwendungsbereichen in Bezug auf ihre eigentliche Aufgabe verschlechtert. Das Audio Precision zum Beispiel ist ein fabelhaftes digitales Testinstrument, das in der ganzen Branche für seine Fähigkeit geschätzt wird, Einblicke in die Leistungsfähigkeit vieler Audioschaltungen und -komponenten zu geben. Allerdings ist die Empfindlichkeit im Hochfrequenzbereich von vornherein auf weit unter 500 Kilohertz begrenzt. Das ist knapp unterhalb des AM-Radio-Bandes! Analoge Prüfstände hätten in dieser Hinsicht viel besser sein können, aber die meisten Tests wurden mit eingebauten Hoch- und Niederfrequenzfiltern durchgeführt. Und warum? Um konsistente Messwerte zu erhalten, und weil fast nichts gut funktioniert, wenn das gesamte induzierte Rauschen angezeigt wird. … Wenn wir jedoch technologisch vorankommen wollen, müssen wir das ganze Ausmaß der Probleme sehen, anerkennen und berücksichtigen. Wir müssen akzeptieren, dass es einfach zu viel induzierten Lärm gibt, um ihn vollständig zu beseitigen. Vielmehr müssen wir den Lärm so effizient wie möglich – und so gleichmäßig, konsistent oder linear wie möglich – abbauen und ableiten. … Die charakteristische Impedanz – 50, 75 oder 110 Ohm – eines Verbindungskabels hat mit dem geometrischen Abstand zwischen den Leitern mit hohem und niedrigem Signalpegel und deren Dielektrizitätskonstante zu tun. Diese Konstruktionen gehen auf die Rundfunk- und Videotechnik zurück, genauer gesagt auf die Übertragungsleitungen. Wenn Quell- und Laststromkreise mit exakt gleicher Impedanz aufeinander abgestimmt sind, werden viele inhärente Verluste und Verzerrungen entweder eliminiert oder stark reduziert. Aus vielen Gründen, die sowohl praktischer Natur sind als auch in direktem Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit der Schaltkreise stehen, wurde diese Idee jedoch von den meisten audiophilen Unternehmen fast von Anfang an aufgegeben.
Wäre es also von Vorteil, den Wellenwiderstand des Kabels (so gut es geht) zu eliminieren? Auf jeden Fall! Kann man das tun? Ja, das Problem wird deutlich verringert, indem die Dielektrizitätskonstante des Kabels durch eine 100%ige elektrostatische Abschirmung eliminiert wird. Dies ist eine Technologie, die ich für die Storm-Serie von AudioQuest entwickelt habe. Sie ist ein Ableger der Technologien, die für unsere Stromversorgungsprodukte der Niagara-Serie entwickelt wurden. Bei diesen Anwendungen ging es vor allem um die Minimierung von Verzerrungen oder die Komprimierung von Transientenströmen. Bei einer analogen Verbindung gibt es kein solches Problem. Dennoch ist die Notwendigkeit eines vorhersagbaren linearen Verhaltens nach wie vor von größter Bedeutung. Es ist sogar noch wichtiger, da das primäre Audiosignal weit in den Rauschbereich hineinreicht. … Durch umfangreiche Tests und Arbeiten haben wir eine wiederholbare Methode entwickelt, um eine permanente molekulare Optimierung sowohl der Kabelkontakte als auch des Dielektrikums zu erreichen, die von keiner bestehenden Anlage und keinem Verfahren nach einer gewissen Einspielzeit erreicht werden kann. Der Prozess beansprucht die zugehörigen Materialien optimal, ähnlich wie das gezielte Einfahren eines guten Rennmotors…“
(Auszugsweise übersetzt aus, „AudioQuest Mythical Creature Analog Interconnects – A Technological Leap Forward by Garth Powell | 2-22-2022“)
Richard Drees und Rob Hay hatten dann auch zwei Cinch-Kabel dabei, von denen nur eines nach Garth Powells Verfahren behandelt worden war. Allerdings konnten wir die Unterschiede zwischen beiden nicht hören, da meine Kette durchgängig symmetrisch verkabelt ist. In nicht allzu ferner Zukunft sollen aber eine behandelte und eine unbehandelte XLR-Verbindung bei mir eintreffen. Ich werde Ihnen in einem Nachtrag zu diesem Artikel von meinen Erfahrungen damit berichten. Doch kommen wir nun endlich zum ersten Fabelwesen, dem ThunderBird. Dessen Leiter bestehen aus „Perfect Surface Copper“, also hochreinem Kupfer mit einer speziellen Oberflächenbehandlung. Als Verweis auf dieses Material sind die Oberflächen der speziellen XLR-Stecker – die drei einzelnen Signalleiter müssen schließlich darin unterkommen – kupferbeschichtet, was auch der HF-Ableitung zugute kommen soll. Die beiden 1,5 Meter langen Kabel ersetzen das Göbel High End Lacorde Statement zwischen meinem D/A-Wandler, Chord Electronics' DAVE, und der Audio Exklusiv Vorstufe der Reference Line.
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