Das liegt daran, dass es sich um ein Kabel handelt, das sehr detailfreudig ist und sich durch eine ebenso hohe Auflösung auszeichnet. Diese beiden Tendenzen sind perfekt ausbalanciert und arbeiten sehr gut zusammen. Die Fähigkeit, eine Menge Details bestens in den musikalischen Fluss zu integrieren, sorgt für ein stimmiges Bild, während die Auflösung für einen hohen Informationsgehalt sorgt. Daher klang Vladimir Horowitz' Klavier aus dem Album Horowitz At The Met schön, ja sogar sehr schön. Das Album wurde 1982 von RCA Red Seal veröffentlicht und im Metropolitan Opera House mit einem digitalen 16-Bit-Soundstream-Bandgerät mit einer Abtastfrequenz von 50 Kilohertz aufgenommen.
Die Übertragung des Materials auf eine CD war anfangs sehr schwierig, da es keine guten Algorithmen zur Umwandlung der Abtastfrequenz gab. Wie auch immer, das Album wurde 1990 als Teil der „High Performance“-Serie herausgebracht und eine gelungene Veröffentlichung. Das Siltech-Kabel gab mir eine sehr gute „Sicht“ auf den Anschlag, aber auch eine gute Klangfülle. Ich konnte keine Aufhellung des Klangs feststellen, auch nicht in geringem Maße. Dennoch war die Abbildung immer transparent. Die neuen Siltech-Kabel zeichnen sich auch durch einen schönen weichen Beat aus. Obwohl ich gerade von einer klaren Klangattacke geschrieben habe, schließen sich diese beiden Dinge nicht gegenseitig aus. Als ich Horowitz und gleich danach die neueste Ausgabe des Albums The Dark Side Of The Moon von Pink Floyd, erschienen auf einer SACD des amerikanischen Plattenlabels Analogue Productions, hörte, bekam ich einerseits viele Informationen und Details, andererseits war die musikalische Botschaft in sich satt und kompakt, mit deutlich ausgeprägtem Bass.
Das Lautsprecherkabel 880L
Das Lautsprecherkabel ist dem NF-Kabel sehr ähnlich, was nicht verwunderlich ist. Es ist jedoch nicht identisch, das heißt, es klingt nicht gleich. Das 880L dringt tiefer in die Struktur einer Aufnahme ein und zeigt noch mehr Details. Es handelt sich dabei nicht einfach um Feininformationen an sich, sondern um einen Teil der musikalischen Botschaft. So wird diese bereichert, und wir bekommen eine bessere Vorstellung vom Klang selbst vermittelt. So wird alles ein wenig klarer und eindeutiger. Es geht, wie mir scheint, um einen außergewöhnlich guten Klangfokus. Deshalb werden die stereophonen Spielereien mit dem Raum in „On The Run“, dem dritten Stück auf dem Pink-Floyd-Album, so fantastisch wiedergegeben. Ich hatte einen guten Blick auf die Mitte der Bühne, aber auch die Ränder waren unglaublich klar und daher beeindruckend. Man muss sich dieses Album mit Siltech-Kabeln anhören, um zu erkennen, wie viel Arbeit da hineingesteckt wurde.
Im Duett liefern die Classic-Legend-Kabel einen satten, aber klaren Klang. Das Lautsprecherkabel klingt etwas heller als das NF-Kabel, aber es erweist sich als das führende, wichtigere Element – hauptsächlich wegen seiner Fähigkeit, den Klang zu fokussieren. Es bedient sich dabei weder „messerscharfer" Kanten noch Instrumenten, die „mit chirurgischer Präzision geschnitzt“ sind – so etwas könnte ich nicht ertragen. Anschläge kommen schön weich und dennoch klar rüber. Das gilt nicht nur für Rockmusik, denn auch das bereits erwähnte Horowitz-Piano klang fast seidig. Die Lautstärke schien nicht ganz so hoch wie bei den Referenzkabeln zu sein, aber der Flügel war auch weiter von mir entfernt. Aber er wirkte wie ein echtes Instrument in einem echten Raum.
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