Ich muss zugeben, dass ich mir der Problematik, das HF-Störungen von den Ausgängen der Subwoofer auf die mit den Lautsprechern verbundene Endstufe zurückwirken könnten, nicht bewusst war, aber auch keine klanglichen Verschlechterungen in meiner Kette wahrgenommen habe, als ich die Velodynes angeschlossen und in Betrieb genommen habe. Es kann natürlich durchaus sein, dass die positiven Effekte der zusätzlichen Tiefsttonanteile die minimale Verschlechterung des Signals für die Endstufen überlagert haben. Da sollte ich auf jeden Fall noch einmal genau hinhören. Bei der Audio Exklusiv R7 sind die beiden XLR-Ausgänge übrigens über 100-Ohm-Widerstände miteinander verbunden.
Beim ersten Versuch möchte ich herausbekommen, ob allein der Anschluss der eingeschalteten Subwoofer an die Vorstufe den Klang der Endstufe beeinflusst. Doch zuvor noch eine Anmerkung: Es ist relativ unwahrscheinlich, dass die Velodynes die Kette über das Stromnetz negativ beeinflussen. Alle analogen Komponenten beziehen ihre Energie über den Audioquest Niagara 5000, der per Dragon HC mit einer Wandsteckdose verbunden ist. Von der Dose direkt daneben wird über ein Tornado der Niagara 1200 gespeist, an dem sämtliche Digital-Gerätschaften hängen. Von den beiden Subwoofern führen zwei Swiss Cable Reference Plus zu einer Sun-Leiste, die an eine Steckdose angeschlossen ist, die etwa sieben Meter von denen für die Audioquest-Netzaufbereiter entfernt ist.
Doch zurück zu den Signalkabeln. Momentan ist nur das Göbel Statement Lacorde mit der Audio Exklusiv R7 – und am anderen Ende natürlich mit der Endstufe – verbunden. Nach dreimaligem Hören eines bekannten Teststücks schließe ich die Sunwire-XLR-Strippen an die zweiten XLR-Ausgänge der R7 an, die Subwoofer sind eingeschaltet, der Pegel jedoch auf null herunter geregelt. Selbst bei meiner sehr hochauflösenden Kette bin ich mir nicht sicher, ob ich die im Folgenden geschilderten Unterscheide im Blindtest präzise der veränderten Situation zuordnen könnte: Wenn Endstufe und die Subwoofer parallel an der R7 angeschlossen sind, diese also eine niedrigere Impedanz „sieht“, wirkt die Bühne einen Hauch weniger tief, der Wiedergabe fehlt eine Spur Dramatik, den Pauken ein ganz klein wenig Druck. Um es ein wenig flapsig zu formulieren: Die Parallelschaltung zweier Empfänger an die beiden symmetrischen Ausgänge der Audio-Exklusiv-Vorstufen macht den Klang keinesfalls besser. Leider lässt sich aber nicht eindeutig zuordnen, warum die Beeinträchtigungen so gering ausfallen: Gibt es bei den Velodynes so gut wie keine HF-Störungen im Ausgang, ist die Bufferstufe der R7 immun gegen HF-Belastungen durch die verbundenen Verstärker oder ist es eine Mischung aus beiden? Die Antwort muss ich Ihnen leider schuldig bleiben.
In der zweiten Runde bleibt der Pegel der Subwoofer weiter auf null, erst ist nur die Endstufe mit der R7 verbunden, dann kommen die Subwoofer dazu und in einem dritten Schritt sind sie und die Endstufe über den Sub-Isolator mit der Vorstufe verbunden. Wenn Einsteins The Poweramp allein mit der Vorstufe Kontakt hat, macht der erste Satz von Schostakowitschs Symphonie Nr.15 noch ein ganz klein wenig mehr Spaß. In Sachen Raum, Luftigkeit und Klangfarben gibt es winzige Vorteile gegenüber den beiden Varianten, bei denen die elektrisch aktiven, akustisch aber inaktiven Subwoofer mit im Spiel sind. Ich habe die Endstufe und die Woofer mehrfach von den Ausgängen der Audio-Exklusiv-Vorstufe auf die des Sub-Isolator, der dann mit einem weiteren Göbel-NF-Kabel mit der Vorstufe verbunden war, umgesteckt: Mal gefiel mir die eine Anschlussart besser, dann wieder die andere. Man braucht also nicht in den Sub-Isolator – und noch deutlich mehr in zwei weitere Göbel-XLRs – zu investieren, wenn die eigene Vorstufe über zwei so hervorragende Ausgänge verfügt wie die R7 und man Subwoofer aus der Top-Modellreiche von Velodyne verwendet. Aber das ist ja nur ein Zwischenergebnis. Denn noch waren die Subwoofer zwar elektrisch, nicht aber klanglich mit im Spiel.
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