Deutlich mehr zu bieten hat das von Velodyne empfohlene Verfahren „Auto-EQPlus“. Hier sind jetzt sowohl Subwoofer als auch Audiosystem aktiv. Neben dem kalibrierten Messmikrofon wird der Sweep-Ton von „Auto-EQPlus“ benötigt, der sich auf der mitgelieferten CD befindet und über Ihr System abgespielt werden muss. Nach Aktivierung von „Auto-EQPlus“ wird der Subwoofer zunächst stumm geschaltet, um den Frequenzgang der Hauptlautsprecher unterhalb von 200 Hertz zu messen. Anschließend hebt der Subwoofer seine Stummschaltung wieder auf und passt seinen Ausgang an den der Hauptlautsprecher an. Das Programm stellt nun den Ausgangspegel des Subwoofers, den Frequenzgang, die Frequenz und die Flankensteilheit der Frequenzweiche sowie die Phase zusätzlich zu den Parametern ein, die auch bei „Self-EQ“ eingestellt werden. Es ist hoch interessant am Bildschirm mit zu verfolgen, wenn das Programm die einzelnen Einstellungen durchprobiert. Da kommt man auf so manche Einstellung, die man selbst manuell gar nicht probiert hätte. Die Ergebnisse, die ich mit dieser Methode erzielt habe, sind bemerkenswert gut!
Mit der dritten Methode „Manual-EQ“ sind alle Subwoofer-Parameter manuell zugänglich. Zusätzlich zu den Parametern, die über „Auto-EQPlus“ automatisch eingestellt werden, sind das die Subsonic-Filterfrequenz und -steilheit, die Polarität, die Servoverstärkung und vor allem Einsatzfrequenz und Bandbreite der acht EQ-Filter. Das ist für Fortgeschrittene, Perfektionisten und schwierige Fälle. In jedem Fall sind die von „Auto-EQPlus“ gefundenen Einstellungen ein guter Einstiegspunkt. Was benötigt wird ist ferner viel Geduld und noch mehr Zeit. Hier muss man einfach probieren. Ich empfehle Ihnen, zunächst bei den einzelnen Frequenzbändern unterschiedliche Pegeleinstellungen zu probieren, um am Bildschirm zu sehen, was passiert, da die passende Absenkung oder Anhebung so gut wie nie genau auf dem am Bildschirm sichtbaren Buckel oder der Senke im Frequenzgang liegt. Im manuellen Modus kann der DD+ 10 auch stummgeschaltet werden; damit kann man dann nur den Frequenzgang der Satelliten-Lautsprecher im Tieftonbereich sichtbar machen. Meine Empfehlung ist, mit genau dieser Funktion zu beginnen, um sich erst einmal einen Eindruck über das Verhalten seiner Hauptlautsprecher zu verschaffen. Da kann es so manche Überraschung geben.
Für den Hörtest habe ich diesmal nicht mein Jota System verwendet, das konstruktionsbedingt von Haus aus auf die Integration mit einem Subwoofer ausgelegt ist, sondern meine Audioplan Kontrapunkt IV. Dieser Kompaktlautsprecher kann Bauart typisch mit großer Homogenität und mit einer tollen Raumabbildung glänzen, aber der Tieftonbereich mit dem 11 Zentimeter großen Treiber hat seine klaren Grenzen und unter 50 Hertz passiert nicht mehr viel. Diese Art von Lautsprecher ist geradezu prädestiniert für die Ergänzung durch einen Subwoofer.
Zunächst gilt es einen geeigneten Aufstellungsort zu finden. Dazu „setzt“ man den Subwoofer an den Hörplatz (!) und stellt das Messmikrofon an möglichen späteren Stellplätzen für den Subwoofer auf und beginnt zu messen. Sie werden staunen, wie nur kleine räumliche Änderungen große Auswirkungen auf den Frequenzgang haben können. Denn eines sollten Sie im Hinterkopf behalten: nicht alle Spitzen und Senken lassen sich später durch den Equalizer glattbügeln – je linearer der Frequenzgang bereits ohne Korrekturen ist, desto besser. Und noch etwas: auch wenn man ja theoretisch einen Subwoofer hinstellen kann, wo man will, da unterhalb von 80-100 Hertz angeblich keine Ortbarkeit mehr gegeben ist, sagen meine praktischen Erfahrungen etwas anderes. Ein guter Aufstellungsort für einen Subwoofer ist in meinem Hörraum eher zufällig mehr oder weniger mittig zwischen den beiden Satelliten. Eingeschleift habe ich den DD+ 10 zwischen meiner Vorstufe und den Omtec Endstufen. Beim anschließenden Einmessen hat sich dann schnell gezeigt, dass sich der DD+ 10 in meinem Raum wesentlich weniger zickig verhält als mein Jota Subwoofer und leichter in den Griff zu bekommen ist.
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