Das Entwicklungsteam hat jedoch die beiden Powergrip Modelle nicht allein nach theoretischen und messtechnischen Kriterien konstruiert, sondern Hörtests haben den Lauf der Entwicklung begleitet und das Layout entscheidend geprägt. Denn der Klang und die Dynamik der angeschlossenen Komponenten sollten zu 100 Prozent erhalten bleiben. Der Material-Aufwand ist beachtlich, weil die Zuverlässigkeit gewährleistet sein soll. Jedes der Filter verträgt 16 Ampere, die interne Verdrahtung noch einiges mehr. Um beim Powergrip eigenes Rauschen möglichst gar nicht aufkommen zu lassen, wurden unter anderem automatische Schalter und Relais durch Kondensatoren gedämpft und Schwingungen absorbierende Materialien im Transformator zwischen dem Kern und den Wicklungen eingelegt. Auch äußerlich macht der YG-2 den Eindruck solider Fertigung und keineswegs sparsamen Material-Aufwands. So steht er auf vier Aluminium-Füßen mit Hartgummi-Einlage.
Das musikalische Ergebnis dieses Aufwandes lässt sich hören: Nach anfänglichem Augenmerk auf die drei angebotenen Informationen zum eingehenden Strom, konzentrierte ich mich in den folgenden Tagen ausschließlich auf Veränderungen im Klang. Wie ich es von etlichen Netzfiltern an meiner Anlage gewohnt bin, sind die tonalen Auswirkungen nicht riesig, aber immer hörbar und dies sogar im Vergleich zum kostspieligeren Max. Einzig der große PS Audio P20 brachte seinerzeit eine deutliche Steigerung, nicht zuletzt durch seine Verkabelung mit einer hochwertigen Zuleitung von Analysis Plus. Auch wenn dem Powergrip YG-2 ein passendes und wohl auch hochwertiges Kabel beiliegt, kann es Sinn machen, bei entsprechender Investitionsbereitschaft an dieser Stelle zu experimentieren. Leider schränkt der benötigte, hoch belastbare C19-Kaltgerätestecker die Auswahl stark ein. Selbst bei Phonar, wo das Wireworld Kabel-Portfolio reichlich Auswahl an Netzkabeln bietet, waren C-19 Kabel zu diesem Zeitpunkt nicht am Lager. Sonst hätten wir dies gerne in den Test mit einbezogen, um zu erfahren, was an dieser Stelle noch möglich ist.
„Calypso Minor“, der erste Titel auf dem Album Sotho Blue von Abdullah Ibrahim & Ekaya lag im CD-Spieler und ließ erkennen, dass sich hier die Mudra Max und der Powergrip YG-2 ein wenig unterschiedlich einbringen: Zwar klang mit beiden die Musik ähnlich ruhig und stabil geordnet, der Powergrip konnte aber den Bass von Belden Bullock etwas vordergründiger, weniger aus der Raumtiefe und eine Spur nachdrücklicher inszenieren. Aufschlussreicher war Tchaikovskys Nussknacker von einer Philips-Einspielung mit dem Kirov Orchestra, dirigiert von Valery Gergiev. Hier reproduzierte der Powergrip etwas plakativer, mit sehr schöner, feiner Zeichnung. Das Triangelspiel zu Beginn des „Galop und Tanz der Eltern“ wirkte einen Hauch zarter, die Streicher kamen mit ein klein wenig mehr Schmelz. Die Konturenschärfe und Detailzeichnung gelang dem YG-2 etwas besser, dafür bildete er die räumliche Tiefe nicht ganz so ausgeprägt ab. Ganz deutlich ist jedoch, wenn man den direkten Vergleich nicht macht, sondern einfach die Musik genießt, welch angenehme Ruhe und Sauberkeit der YG-2 ins Spiel bringt. Dieses habe ich mit den beiden Mono-Endstufen am High-Current-Ausgang, dem Vorverstärker allein an der Analog-Gruppe und dem betagten Röhren-DAC und dem Wadia-Laufwerk an der Digital-Gruppe wahrgenommen.
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