Bei der beschriebenen Ein-/Ausschalt-Programmierung wechseln die LEDs im gewünschten Zeitabstand, verbunden mit dem satten Schaltgeräusch eines dazugehörigen Relais, ihre Farbe von rot auf blau oder umgekehrt. Unterhalb dieser Dreierreihe zeigt eine vierte LED die richtige Phase des YG-2 an, ebenfalls in Blau oder Rot. Auf dem Touchpanel lassen sich nach entsprechender Programmierung die einzelnen drei Steckdosen-Gruppen durch gleichzeitiges Berühren mit zwei Fingern aus- und wieder einschalten. Bei Berührung mit einem Finger ändert man die Anzeige der Netzspannung auf die der Frequenzabweichung von den idealen 50 Hertz, was Aufschluss darüber geben soll, wie stark das Netz belastet ist. So stet es zumindest in der Bedienungsanleitung. Bei mir bewegte sich diese Abweichung zwischen Null und zwei Hundertstel. Die Anzeige geht bis maximal 99 Hundertstel. Tippt man ein zweites mal auf das Display, wechselt die Anzeige auf die Angabe der Verformung des Sinus und zeigt diese in Prozent an. Diese Angabe soll laut Powergrip der harmonischen Verzerrung im Netz entsprechen. Bei mir lag der Wert an einem Montag Nachmittag zwischen H02 und H03. Somit ist die Leitung durchaus ein wenig belastet. Wenn diese Werte schlechter sind, wirken sich die Filter des YG-2 vermutlich deutlicher aus. Trotz meiner im Allgemeinen sehr guten Strom-Gegebenheiten macht sich der Powergrip YG-2 klanglich bemerkbar. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, ihn mit einer simplen „Baumarkt“-Steckdosenleiste zu vergleichen. Diesen Kinderschuhen, denke ich, sind wir entwachsen. Der Powergrip musste gegen meine MudraAkustik Max antreten, die anno 2007 deutlich teurer war. Sie arbeitet mit Trenntrafos für die wenig Leistung benötigenden Komponenten und ist ebenfalls in Gruppen unterteilt, so dass beim Vergleich die Geräte weiterhin entsprechend gruppiert bleiben konnten.
Blickt man ins Innere des Moskauers aus Taiwan sieht man eine stattliche Anzahl an Bauteilen. Auf der Platine ist aus der entsprechenden Beschriftung zu entnehmen, dass beim YG-2 sowohl die beiden High-Current-Schukoausgänge als auch die zwei analogen gleich hohe Ströme verkraften. Dies erweitert den Einsatzbereich des YG-2 dahingehend, dass zwei High-Current Komponenten jeweils einer anderen Gruppe zugeordnet werden können. Dies wäre in der Praxis denkbar für einen Vollverstärker und eine separate Endstufe für Bi-Amping. Denn ein wesentliches Merkmal im technischen Konzept von Entwickler Jaroslaw Grebennikow ist die bestmögliche Trennung der Gruppen, weil nicht allein unsauberer Strom ein Problem darstellt. Vielmehr sieht er die Störungen von Geräten untereinander als ein den Klang verschlechterndes Übel. Dies gilt nach seine Meinung in besonderer Weise für das aus Schaltnetzteilen digitaler Stromversorgungen resultierende Impulsrauschen oder hochfrequente Interferenzsignale. Die Filterung, so seine Auffassung und auch die anderer Fachleute in diesem Bereich, muss also bidirektional sein, so dass die angeschlossenen Geräte ihrerseits den benachbarten Komponenten nicht den Strom verderben. Daraus ergeben sich differenzierte Anforderungen an der Filterung. Die Bandbreite für Komponenten mit Schaltnetzteilen setzt bereits bei einem Kilohertz ein, während analoge Netzteile erst bei zehn Kilohertz gefiltert werden. Das Filter für die Digital-Anschlüsse setzt steiler, nämlich mit 24 Dezibel ein, während die für die analogen Gruppen mit zweiter Ordnung, also mit zwölf Dezibel agieren. Bei Verstärkern sei es wichtig, den Stromdurchlass nicht zu limitieren und somit ist die direkte Filterung gering. Dazu verwendet Powergrip sogenannte Low Density Filter, um die Sinuskurve so wenig wie möglich zu verzerren. Die Einschalt-Relais wirken exakt beim Nulldurchgang des Stromsinus, was ein gedämpftes Einschalten beim Minimum der Betriebsspannung bewirken soll. Das Powergrip-Schutzsystem arbeitet dreistufig: Im ersten Filter werden Störungen und kleinere Impulsspitzen ausgesiebt. Danach absorbiert ein Varistor-Überspannungsschutz stärkere Spitzen. Die dritte Stufe des Schutzfilters schaltet bei Über- oder Unterschreiten des Grenzwertes der Netzspannung die Stromzufuhr ab. Auch das Thema Erdung ist bedeutend in der technischen Konzeption: Dem YG-2 liegt ein Erdungs-Adapter für den externen Ground-Anschluss auf der Rückseite bei, mit dem sich Antennen über das Netzfilter in die gemeinsame Erdung einbinden lassen, damit das Störpotential minimiert wird.
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