Mit den neuen Stellar M1200 Mono-Endverstärkern krönt PS Audio die kontinuierlich wachsende Stellar-Produktlinie. Es handelt sich um Hybrid-Monos, die Röhre mit modernem Class D in Einklang bringt. Der tonale Charakter der Röhre verbindet sich mit der Hochleistung der Class-D-Technologie.
Es tut sich etwas in Sachen Class D, vor allem hinsichtlich der klanglichen Entwicklung. Lange ist es noch nicht her, da gelang es der Soul E Endstufe mich zu begeistern, weil Sie auch an sehr ausgedehnten Hörabenden keine unangenehmen Nebenwirkungen wie Lästigkeit entfachte, sondern vielmehr mit ihrer Musikalität zum weiteren Hören einlud. Die PS Audio Stellar M1200 sind da nicht nur preislich ein deutlich üppigeres Kaliber. Allein die Tatsache, dass es sich um Mono-Einheiten handelt, erlaubt einen anderen Umgang und Einsatz. Einmal abgesehen von der Möglichkeit, sie nahe bei den Lautsprechern zu platzieren und auf diese Weise nur kurze Lautsprecherkabel einsetzen zu müssen, stehen auch zwei absolut getrennte Stromversorgungen bis hin zur Steckdose zur Verfügung. Zweimal mono bedeutet auch automatisch bestmögliche Kanaltrennung, da keinerlei Übersprechen im Layout der Platinen entstehen kann. Man bezahlt natürlich etwas mehr für den Gehäuseaufwand, wenn auch nicht das Doppelte einer ebenso leistungsstarken Stereo-Variante. In dieser Qualitätsklasse sollte auch in hochwertige Netzkabel investiert werden, von denen man hier zwei benötigt. Insgesamt betrachtet, überwiegen die Vorteile der Monos im Vergleich zu einem Stereo-Endverstärker. So profitiert der Dämpfungsfaktor von kurzen Lautsprecherkabeln. Davon hat die M1220 reichlich zu bieten, nämlich stattliche 1100 an acht Ohm und an vier Ohm mit 550 die Hälfte. Dies bedeutet eine ausgezeichnete Kontrolle aller Lautsprecher-Chassis auch bei schwierigen Lautsprecher-Konstruktionen.
Äußerlich wirkt der M1200 so dezent wie eigentlich die gesamte Stellar-Linie. Man findet keine hervorstechenden Features, seien es Anzeigeinstrumente oder auch nur überdeutliche Logos. Der für PS Audio typische blaue Standy-Taster oben links auf der Front blinkt ein Weilchen, bis die Elektronik stabil und der Signalweg freigegeben ist. Voraussetzung ist, dass der M1200 zuvor über den harten Netzschalter mit Strom versorgt wurde. Der befindet sich auf der Geräte-Rückseite, ebenso wie drei bemerkenswerte, sonst selten oder gar nicht zu findende Optionen. Da wäre zuerst das doppelte Paar Lautsprecher-Schraub-Anschlüsse für Gabelschuhe, Bananas oder auch freie Kabelenden. So ist eine Bi-Wiring-Verbindung zum Lautsprecher leicht gemacht. Von vorne auf die Endstufe geschaut, ist das linke dieser beiden Paare direkt mit der Ausgangsstufe verkabelt, im Zweifel und wirklich nur theoretisch und puristisch das vorrangige, weil das Signal für das zweite Paar von hier aus weiter geführt wird. Aber ich konnte da keinerlei Unterschied hören. Zweitens besitzt jede Mono-Endstufe einen Erdungs-Anschluss, wie wir ihn von Phonostufen kennen. Das Thema Erdung ist komplex und durchaus spannend. An dieser Stelle gehe ich nicht weiter darauf ein, weise aber gern darauf hin, dass der deutsche PS Audio-Importeur HiFi2Die4 hierzulande auch die Ground Blocks von Synergistic Research anbietet. Dirk Sommer hat an dieser Stelle darüber berichtet und besitzt seitdem selber einen Ground Block, da ihn der musikalische Mehrwert überzeugte. In der Bedienungsanleitung weist PS Audio auf einen weiteren Anwendungsfall hin: Subwoofer wie die der Marke Rel Acoustics werden nicht vom Vorverstärker sondern vom Lautsprecherausgang der Endstufen angesteuert. Bei nur einem Subwoofer ist die Erdung an diesem Ground-Kontakt vorgesehen. Jeder M1200 arbeitet in Brückenschaltung und der Minus-Anschluss des Lautsprechers ist nicht die Erde.
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