Um die Fähigkeiten der Kombination ein wenig besser einschätzen zu können, vergleiche ich den Chord-Wandler kurz mit Myteks Brooklyn DAC+, wobei beide über den Mutek angesteuert und über ein Audioquest Sky unsymmetrisch mit der Vorstufe verbunden werden: Bei Schostakowitschs „Das Goldene Zeitalter“ musiziert der Mytek ein wenig kraftvoller, verleiht den tiefen Streichern mehr Gewicht, Geigen und Blech sind jedoch nicht ganz frei von einer leichten Rauigkeit, was aber zum Teil auch aufnahmebedingt ist. Der Hugo gibt sich ein wenig feingeistiger und suggeriert einen größeren, vor allem tieferen Raum. Er verschweigt zwar nicht die Mängel des alten Masterbandes, von dem die CD respektive dann das File produziert wurden, lässt sie aber in gnädigerem Licht erscheinen. Deshalb würde ich ihn bei diesem Song vorziehen. Bei Muddy Waters „Good Morning School Girl“ hingegen macht die zupackendere Art des Mytek ein wenig mehr Spaß. Es hängt also vorrangig vom Musikmaterial und von individuellen Geschmack ab, welchen Wandler man bevorzugt. Fest steht aber, dass es viel zu schade wäre, den Hugo nur mobil zu verwenden: Auch in einer sehr guten Kette kann er voll überzeugen.
Welches klangliche Niveau sich mit einem Hugo 2 inklusive per Chord Shawline verbundenen M-Scaler erreichen lässt, soll ein Vergleich mit einem über den Mutec angesteuerten Mytek Manhattan DAC II zeigen. Aufgrund der extrem engen Öffnungen rund um die beiden Cinch-Ausgangsbuchsen des Hugo kann ich hier nur die Audioquest Sky verwenden. Da hat der Mytek mit den symmetrischen Swiss Cables schon einen kleinen Vorteil. Preislich bewegen sich Mytek plus Mutec und die beiden Chord Electronics übrigens in der gleichen Liga. Ich beginne mit dem ersten Satz von Mahlers Sechster Symphonie mit dem Philharmonischen Orchester Duisburg unter der Leitung von Jonathan Darlington: Über die beiden Chords erklingt Ralf Koschnickes großartige Aufnahme sehr räumlich, fein austariert und tonal stimmig. Die Musik fließt geschmeidig. Der Manhattan verleiht dem Geschehen einen Hauch mehr Dramatik, die Bässe und Pauken wirken eine Spur dräuender, die Abbildung gerät jedoch ein wenig kompakter und dichter. Hier gibt es ein paar mehr Ecken und Kanten als bei den etwas gefälligeren Chords.
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