Den größeren Lautsprechern von XTZ wird allenthalben ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis attestiert. Interessant ist die Frage, wie sich die Spirit 4 aus der Einstiegsreihe schlägt.
Nachdem bei Hifistatement die Divine Alpha, Delta und die 99.25 MK 3 jeweils hervorragend bewertet worden sind, war es an der Zeit, sich auch mal im Einsteigersegment beim schwedischen Direktvermarkter umzugucken. Die Wahl fiel auf den Kompaktlautsprecher Spirit 4, der für gerade einmal 480,00 Euro angeboten wird. Das Paar wohlgemerkt! Nach den bisher gemachten Erfahrungen ist gerade bei XTZ ein niedriger Preis in der Regel allerdings kein Indiz dafür, dass bei der Performance Abstriche gemacht werden müssen.
Die Spirit Reihe umfasst neben der „4“ zwei Center-, Wand- und Standlautsprecher sowie einen Subwoofer. Kommen bei den größeren Modellen, deren Entwicklung ausgelagert wurde, durchweg teure und namhafte Chassis zum Einsatz, sind die Spirit eine schwedische Eigenentwicklung, was auch für die eingesetzten Systeme gilt.
Günstig kommt einem nicht unbedingt in den Sinn, wenn man die jeweils zehn Kilogramm schweren Lautsprecher aus dem Karton zieht. Dank dickwandigem verstrebtem Aufbau strahlen sie eine ungewöhnliche Solidität für die Preisklasse aus, die Verarbeitung ist perfekt und der Schleiflack – wahlweise in weiß oder schwarz – hochwertig. In der klassischen Zwei-Wege-Bassreflex-Konstruktion wird der Hochtonbereich einer 25-Millimeter-Seidenkalotte übertragen, die am Ende eines Waveguides beziehungsweise Hornvorsatzes sitzt. Der Trichter ist mit Gummi überzogen und fühlt sich toll an. In der Praxis kann so ein für den Hochtöner stressfreier tieferer Übergang an den Tiefmitteltöner realisiert und das Bündelungsmaß besser definiert werden. Die Freiheitsgrade bei der Aufstellung steigen. Ganz nebenbei gibt es mehr Schalldruck bei weniger Klirr. Unterhalb von 2.000 Hertz kommt ein 18-Zentimeter-Langhubchassis mit einer Sandwich-Membran mit Wabenstruktur zum Einsatz. Als Membranmaterial wird Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) und Langfaserzellstoffmischung genannt. Einigen wir uns auf ausgeschäumten Kunststoff und Papier. Die Weiche begrenzt den Tiefmitteltonbereich mit wenigen Bauteilen bei 12 Dezibel per Oktave, der Hochtöner wird nach unten hin mit einem Filter dritter Ordnung von der Arbeit entlastet. XTZ betont übrigens die Rückstellkräfte der Hochtonmembran beim Eindrücken. Diese sollen nicht allzu rigides Anstubsen ohne dauerhafte Verformungen überstehen, was besonders die Nerven geplagter Eltern schonen dürfte. Kaum hat man der eigenen Brut unter Strafandrohung eingebläut, die keck zur Schau gestellte Halbkugel nicht anzufassen, kommen garantiert irgendwelche verzogenen Nachbarkinder zu Besuch und stechen sofort zielgerichtet – es gäbe ja auch noch andere Dinge im Raum – mit ausgestrecktem Zeigefinger in die Hochtonmembran. Einfach so. Die Kalotte der XTZ verzeiht so eine Attacke auf jeden Fall rückstandslos. Wirklich. Ich hab‘s extra, wenn auch vorsichtig ausprobiert...
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