Vor mehr als einem Jahr schlug Robert Hay, Audioquests Marketing Direktor für Europa, vor, einen der Niagara Netzaufbereiter zu testen. Dann dauerte es ein wenig, bis einige Verbesserungen in die Serienproduktion einflossen. Schließlich planten wir eine wirklich umfassende Beschäftigung mit Audioquests Produkten zur Stromversorgung: Das Warten hat sich gelohnt!
Da ich bisher in meiner Kette die Stromaufbereitung für digitale und analoge Quelle – wobei zu letzteren noch die Vorstufe kommt – strikt getrennt habe und die Endstufe(n) direkt aus dem Netz versorge, lag es nahe, nicht nur einen Netzfilter oder -Regenerator gegen eine Audioquest-Lösung auszutauschen, sondern alle Komponenten in den Test miteinzubeziehen und ein Gesamtkonzept zu bewerten. Natürlich haben Robert Hay und ich nach und nach jede einzelne Komponente von der bisherigen Stromversorgung auf die neue umgestellt und auch jeden einzelnen Schritt klanglich beurteilt. Ein Kollege, dem ich davon berichtete, hätte zusätzlich noch gern gewusst, wie sich die Netzaufbereiter von Audioquest gegenüber den alten verhielten, wenn man die bisherigen Netzkabel nicht tauscht. Aber leider ersetzt ein Niagara 7000 oder 5000 nicht eins zu eins meinen PS Audio P5 mitsamt nachgeschalteter Mehrfachsteckdose oder der Niagara 1000 den alten Sonic-Line Filter für die Digital-Quellen. Mehrfachsteckdosen hat Audioquest übrigens gar nicht im Programm: Die Geräte sollen direkt an die Netzaufbereiter angeschlossen werden.
Damit die Endstufe von einer der drei Wandsteckdosen gespeist werden kann, von denen die beiden anderen den PS Audio und den Sonic-Line-Filter versorgen, verwendete ich bisher eine Sun-Leiste mit langer Zuleitung und von dort dann ein sehr hochwertiges Kabel zur Endstufe oder auch zu zwei Monos. Robert Hay hatte für den Anschluss von Einsteins The Poweramp hingegen ein sechs Meter langes „Tornado-High-Current“-Kabel anfertigen lassen, damit die Endstufe darüber mit einem der vier „High Current Low-Z Power Correction“-Ausgänge des Niagara 7000 Kontakt aufnimmt. Das Kabel für die Studer gab es in der benötigten Länge allein in der Thunder-, nicht aber in der Tornado-Version. Kurz gesagt: Wir hätten schon aufgrund unterschiedlicher Konfiguration der bisherigen und der Audioquest-Stromversorgung und mangels aller Kabelqualitäten in den verschiedenen benötigten Längen nicht alle denkbaren Kombination hören können – vom zeitlichen Aufwand mal ganz absehen. Da auch noch Garth Powell, der Entwickler der neuen Netzkabel und -aufbereiter, ausführlich zu Wort kommen soll, werde ich den Artikel auch so schon als Zweiteiler anlegen müssen.
Als Audioquest-Chef Bill Low beschloss, dass sich seine Firma intensiver mit der Stromversorgung beschäftigen sollte, wählte er dazu dieselbe Vorgehensweise wie zuvor beim Einstieg in den Kopfhörermarkt und den für mobile D/A-Wandler. Bei diesen Produktgruppen hatte er sich der Mitarbeit von ausgewiesen Spezialisten versichert: Steve Silberman für Digitales und Skylar Gray für Kopfhörer. Gute Entscheidungen, wie der Erfolg der Dragonflys und NightOwls zeigen. Garth Powell war Bill Lows Wunschkandidat für die Entwicklung von Netztechnik, denn dieser hatte sich bei dem vor allem auf dem Profimarkt bestens etablierten Hersteller Furman einen Namen gemacht. Der Kollege Bert Seidenstücker hat übrigens vor Jahren mal einen Netzaufbereiter von Furman in seiner Kette ausprobiert und war so überzeugt davon, dass er das Gerät spontan erworben hat.
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