PSI Audio hat im professionellen Musik-Markt einen guten Namen.Unter Hifi-Freunden sind die interessanten Lautsprecher aus der Schweiz wenig bekannt. Ein ganz ungewöhnliches Produkt von PSI Audio ist die aktive Bassfalle AVAA C20. Auf der diesjährigen HighEnd begegnete mir PSI Audio erstmalig in der gemeinsamen Vorführung mit Weiss Engineering.
Im Gespräch mit Daniel Weiss, dem Chef von Weiss Engineering Ltd, über die aktuelle Version seines vielseitigen DAC 502 Wandlers erwähnte er die Wirksamkeit des PSI Audio AVAA. Denn in der Standard-Vorführkabine in Halle 4 herrschten keine idealen akustischen Voraussetzungen für die Demonstration der anspruchsvollen Komponenten beider Schweizer Hersteller, die ihre eigentliche Zielgruppe in namhaften Tonstudios dieser Welt haben. Daniel Weiss hat vor Jahren mit seinem Firewire DA-Wandler die HiFi-Szene stark beeindruckt und damit einen audiophilen Meilenstein in der digitalen Reproduktion geschaffen. PSI HiFi wurde vor mehr als 40 Jahren von Alain Roux gegründet, zuerst mit anspruchsvollen Lautsprechern für die Hifi-Szene. Später konzentrierte sich das Geschäft auf den Profimarkt. 2003 firmierte man um zu PSI Audio. Inzwischen ist das Unternehmen die Flaggschiff-Marke von Relec SA. Im Gegensatz zu den digitalen Konzepten von Weiss Engineering liefert PSI Audio ausschließlich analoge Technik. In den aktiven Monitoren finden sich Class-G-Verstärker, die gegenüber herkömmlichen Class-AB-Konzepten weniger Verzerrungen und eine höhere Effizienz haben sollen. Mit dem AVAA C20 hat PSI Audio ein ganz und gar einzigartiges Produkt. Die aktive Bassfalle wurde ursprünglich für Aufnahme-Studios entwickelt. Für uns Hifi-Freunde dürfte sie jedoch ebenso interessant sein, da sie eine Problemlösung in besonderer Weise ermöglicht. Es geht um Raumakustik und die berüchtigten Raummoden.
Dieses Thema ist ebenso komplex wie kompliziert: Sinn meines Artikels ist nicht, raumakustische Probleme im Detail zu beschreiben, sondern auf eine einfache Lösung aufmerksam zu machen, die vielerorts zu deutlichen klanglichen Verbesserungen führen kann. Dennoch sei kurz und vereinfacht beschrieben, worum es geht. Sobald Lautsprecher in geschlossenen Räumen mit parallelen Wänden musizieren, bauen sich in Abhängigkeit von den Abmessungen des Raumes tieffrequent stehende Wellen auf. Man nennt diese Phänomene auch Raummoden. Diese Resonanzen entstehen stets, sobald ein akustisches Signal aus den Boxen die raumspezifische Frequenz anregt, die wesentlich von der Raumlänge abhängig ist. Ebenso mitbestimmt werden die Raummoden aber auch durch die zwei Längs-Wände sowie Boden und Decke. Raummoden generieren deutliche Pegelüberhöhungen und Einbrüche. Was noch schlimmer ist: Ihr schlechter Charakter ist geprägt durch langes Nachschwingen, was sich deutlich hörbar auf den gesamten musikalischen Grundtonbereich negativ auswirkt. Dies kann man mit einfachen Messungen sichtbar machen. Dazu habe ich die kostenlose Software Room EQ Wizard genutzt. Man benötigt zusätzlich ein Messmikrofon und lange Kabel. Mit einem gleitenden Sinus wird ein Frequenzband zwischen 3 Hertz und 30 Kilohertz abgespielt und regt die Raummoden an. Schon in der einfachen Frequenzgang-Darstellung – wir haben zwischen 20 Hertz und 1000 Hertz gemessen – sieht man auf dem Computer die Abweichungen von der Linearität und erkennt die Überhöhungen und Einbrüche. Die Darstellung als Wasserfall-Diagramm macht dann zusätzlich die problematischen Nachschwingungen sichtbar. Damit wird sofort klar, dass hier etwas geschieht, was nicht sein sollte und eine saubere Musikreproduktion stört.
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