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PSI Audio AVAA C20 – Teil 1

30.07.2018 // Wolfgang Kemper

Mein Musikzimmer mit den Triangle Grand Concert ist eigentlich tonal ziemlich in Ordnung. Den Nichtlinearitäten unterhalb von dreihundert Hertz bin ich seit Jahren mit einem graphischen Equalizer zu Leibe gerückt, was einigermaßen gut funktioniert. Es klingt besser als ohne. Aus den oben schon genannten Gründen habe ich andere Lösungsansätze stets verworfen. Jetzt stehen erst einmal zwei schwarze AVAA in den Raumecken hinter den Triangle und mein Equalizer bleibt ausgeschaltet. Zwei weitere AVAA warten noch verpackt auf ihren Einsatz. „You Look Good to Me“, der ewige Test-Titel vom Album We Get Requests vom Oscar Peterson Trio sollte mir zeigen, was passiert. Sehr viel war das erst einmal nicht, was ich da an Veränderung wahrnahm. Dennoch wurde nach wenigen Takten klar: Jetzt stellt sich eine unbekannte Präzision und Transparenz ein. Die tiefen Töne des Kontrabasses wirken entschlackt und der Grundtonbereich gewinnt an Leichtigkeit und Genauigkeit. Diesen Unterschied zum gewohnten Klangbild empfinde ich schon nach kurzem Hören ohne Einschränkung als überzeugende Verbesserung. Bei Mahlers zweiter Symphony mit dem Orchester der Tonhalle Zürich unter Leitung von David Zinman verfestigte sich der Eindruck. Bei Paul Simons politischem Album Songs From The Capeman war seine Stimme und die Instrumentierung mit den AVAA erheblich klarer und glaubhafter als ohne. Nach etlichen Musikstücken stand für mich fest, dass zwei AVAA in meinem Raum sehr positiv wirken. Sie verleihen dem Grundtonbereich Präzision, weil sie vor allem das Nachschwingen der Raummoden eliminieren oder zumindest deutlich reduzieren. Hatte ich dies mit etlichen Musikstücken nachhaltig verifiziert, mochte ich ohne die zwei AVAA nicht mehr hören. Die Vorteile der AVAA prägen sich bei langfristiger Anwendung in die Wahrnehmung ein. Schaltet man sie dann irgendwann aus, wird sehr deutlich hörbar, wie nützlich sie waren. Trotz meines großen, L-förmigen Raumes war dieser positive Eindruck bereits mit den zwei Exemplaren sehr ausgeprägt. Für Räume ab etwa zwanzig Quadratmetern empfiehlt PSI Audio den Einsatz von vier AVAA C20.

So sieht der AVAA C20 ohne Verkleidung aus
So sieht der AVAA C20 ohne Verkleidung aus

Ich probierte erst einmal, was ein dritter C20 zu bewirken vermag, den ich in der hinteren, linken Raumecke aufstellte. Und siehe da, ein unerwarteter Effekt trat ein: Ray Browns Kontrabss geriet bei „You Look Good to Me“ sogar etwas intensiver. Die zu Beginn des Stückes recht zart gestrichenen Saiten hatten etwas mehr Volumen und das mächtige Instrument bekam mehr Korpus. Dabei blieb nichts von dem Gewinn an Präzision auf der Strecke, den die zwei AVAA gebracht hatten. Dieser Vorteil zeigte sich aber nicht bei jeder Art von Musik. Es kommt eben darauf an, inwieweit die Raummoden angeregt werden. Bei klassischer Musik ist der Effekt nach meinem Empfinden schwieriger eindeutig positiv einzustufen, da der überwiegend getragene Grundtonbereich mit nur zwei AVAA angenehm rund wirkte. In Anbetracht des Preise hätte ich mich in diesem Stadium für zwei AVAA entschieden. Dennoch wollte ich ausprobieren, was ich mit insgesamt vier AVAA an verschiedenen Positionen im Raum erreichen kann. Die zwei C20 hinter den Triangle blieben dabei aber auf ihrem Platz. Im Ergebnis wirkte sich der vierte, nachdem ich die AVAA drei und vier an verschiedenen Orten im Raum ausprobiert hatte, als Ergänzung zur bisherigen Dreier-Konstellation etwa in der Mitte des Raumes an der linken Wand am deutlichsten aus. An der linken Seite (vom Hörplatz aus) standen nun drei, an der rechten Seite nur ein AVAA hinter den Lautsprechern. Dazu muss man wissen, dass sich das L des Raumes auf der halben Raumlänge nach rechts öffnet. In dem Raumteil verliert der Bass deutlich an Intensität. Diese Anordnung mit vier AVAA klang absolut überzeugend. Derartig aufgeräumt war es zuvor nicht in meinem Musikzimmer – rein klanglich betrachtet. Wie von jeglichem Ballast befreit erfreute jetzt der Tief- und Grundton-Bereich mit Lebendigkeit, Exaktheit, Klangfarben und Klangfülle. Letztere werden nun allein von den Instrumenten und nicht mehr durch ungewünschte Reflektionen erzeugt.

Mit der Beschreibung der Wirkung der AVAA in zwei weiteren Räumen, dem Statement und den Spezifikationen geht’s dann im zweiten Teil weiter.

Hersteller
Relec SA
Anschrift Rue de Petits-Champs 11a+b
1400 Yverdon-les-Bains
Switzerland
Telefon +41 244260420
E-Mail info@psiaudio.com
Web www.psiaudio.com

Vertrieb
AUDIOWERK e. Kfm.
Anschrift Schulstr. 30
55595 Hargesheim
Telefon +49 671 2135420
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