Diesen Aufwand erlebt man auch im praktischen Betrieb. Nur wenn das CD-Laufwerk im Ripp-Modus mit erhöhter Geschwindigkeit tätig ist, ist der M50.2 vernehmbar. Dies ist beim Vault 2 anders. Aus geringer Distanz ist stets ein Arbeitsgeräusch durch den Lüfter wahrzunehmen: Auf diese Weise bittet er um einen Hörabstand von mindestens zwei Metern. Beim stattlichen M50.2 ist ein Lüfter überflüssig, da eine intelligente Kühlung mit Lüftungsschlitzen in den seitlichen Aluminium-Wandungen und, zum originellen Design beitragend, großflächigen Öffnungen oben im Gerät jeglichen Wärmestau unterbindet. Auch das Handling des Vault 2 vermittelt nicht ganz die gediegene Qualität des Masters. Das Touch-Paneel auf der Oberseite ist funktional dem Touch-Display des M50.2 gleich und auch haptisch nicht schlecht. Aber beim Ein- und Ausschalten des Vault 2 fehlt im Vergleich zur separaten Bedientaste am Masters doch die Exaktheit in der Reaktion beim Berühren. Das Gehäuse des Vault 2 macht in seiner Kleinheit und bei seinen Proportionen einen ausgesprochen sympathischen Eindruck auf mich. Statt mit der Soft-Lack-Oberfläche in weiß ist der Vault 2 Test-Exemplars übrigens auch in Schwarz zu haben. Er ist ausschließlich per Lan ins Netz einzubinden. Eine Wlan-Option ist nicht implantiert. Möchte man diese haben, kann man, so wie ich es zeitweise gemacht habe, einen Wlan-Adapter für die Lan-Buchse verwenden – zum Beispiel den TP-Link TL-WR802N. An dieser Stelle hat Bluesound bewusst gespart und dem Vault 2 nur die stabile Lan-Verbindung spendiert. Irgendwo reicht dann auch der Platz im und am kompakt und ansprechend gestalteten Vault 2 nicht aus. So bietet der Vault 2 auch nur einen optischen und einen koaxialen digitalen Ausgang. Das ist üblicherweise völlig ausreichend. Die symmetrische AES/EBU-Verbindung stellt nur der Masters zur Verfügung. Auch der HDMI-Ausgang des M50.2 findet sich nicht beim Vault 2. Das ist aber leicht zu verschmerzen, da der nur das Standbild des aktuellen Albums und wenige weitere Informationen an einen Monitor weitergibt.
Der Vergleichstest gestaltete sich unkompliziert: Ich schloss beide Kandidaten in gleicher Weise per Lan und auch mit gleichen Digital-Kabeln an meinen Audio-gd-Wandler an. Der besitzt zwei SPDIF-Eingänge. So ist der Vergleich ausgesprochen komfortabel – dachte ich. Die lobenswerte Connectivity von Bluesound macht mir da einen Strich durch die Rechnung. Denn beide Geräte stellten in der App ihre Server für den jeweils anderen zur Verfügung. Und so musste ich dann beim Anwählen doch aufpassen: erstens das Gerät, zweitens den Speicherort und drittens den Eingang an meinem DAC. Begonnen habe ich mit Streaming von Qobuz. Als Beispiele möchte ich ein Orgelkonzert von Albioni, Joe Bonamassa und Beth Hart mit dem Tina Turner-Hit „Nutbush City Limits“ oder als Instrumental-Stück „Papa Was A Rolling Stone“ in der Interpretation von Marcus Miller anführen. Ich habe keine Unterschiede gehört. Um es kurz zu machen: Auch ins Wav-Format gerippte CDs wie Ballads vom John Coltrane Quartett zeigten für mich keinerlei Abweichungen zwischen M50.2 und Vault 2. Zum gleichen Ergebnis führt auch der Vergleich unterschiedlicher Highres-Files von den Festplatte der jeweiligen Probanden. Selbst das ECM-Album David von Eleni Karaindrou im MQA-Format differierte in meiner Wahrnehmung nicht wirklich. Auch bei mehrfachem Hin- und Her-Wechseln blieb es manchmal bei schnell widerlegten Einbildungen. MQA wird von Bluesound übrigens in beiden Geräten bis 96 Kilohertz dekodiert.
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