Ich habe mir in letzter Zeit angewöhnt, während der unvermeidlichen Einspielphase eines Geräts diese Zeit zu nutzen, um mich aktiv um meine Musiksammlung zu kümmern. Dabei bleibt es nicht aus, auch mal mehr oder weniger lang in den einen oder anderen Titel hineinzuhören. Doch diesmal bleibe ich noch in der Einspielphase bei „Carmen“ mit der wundervollen Leontyne Price als feuriger Zigeunerin und den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Herbert von Karajan (The RCA Opera Treasury 74321 39495 2) hängen. Die Wiedergabe der Stimmen, allen voran der von Leontyne Price, ist mit dem AMP-41 phänomenal. Da ich das nicht so recht glauben konnte, habe ich die Aufnahme einen Tag später noch einmal ganz bewusst angehört – mit dem gleichen Ergebnis. Ich habe daraufhin durch eine Vielzahl von Titeln gezappt, nicht nur aus dem klassischen Bereich, sondern auch meine üblichen Favoriten, wie „Come Away With Me“ mit Norah Jones, „Girl in the other Room“ mit Diana Krall oder „Memphis...Yes, I'm Ready“ von Dee Dee Bridgewater. Der AMP-41 präsentiert die Eigenheiten der so unterschiedlichen Stimmen auf eine außergewöhnlich natürliche, aber detaillierte Weise und lässt sie so besonders authentisch klingen.
Nach meiner Erfahrung kommt ein derart ausgeprägter Mitteltonbereich auch der Wiedergabe akustischer Instrumente in vollem Umfang zu Gute. Die Flamenco Gitarre bei „Galicia Flamenco“ mit Gino D‘ Auri (Flamenco Passion FIM XRCD) erklingt mit dem AMP-41 ausnehmend samtig und geschmeidig. Auch die übrigen Instrumente haben Substanz und Farbe. Beeindruckend sind Kleinigkeiten, wie das Knarzen des Cellos, das dem Ganzen das besondere Extra verleiht. Bei dem Stück „Jota“, gespielt von Pepe Romero (Pepe Romero Flamenco! - Mercury Living Presence CD), verbindet sich höchstes technisches Können mit großartiger Musikalität. Obwohl der Klang der Solo-Gitarre auch hier ungemein rund und voll erklingt, kommen die Saiten-Anschläge präziser und dynamischer als ich es sonst gewohnt bin. Hier geht großartige Tonalität mit stupender Dynamik einher.
Genauso wichtig ist für mich, dass der Hochtonbereich ohne Bruch an den phantastischen Mitteltonbereich anzuschließen vermag. In den Streichersonaten von G.A. Rossini für zwei Violinen, Cello und Kontrabass (Salvatore Accardo - Rossini: 5 Sonate a Quattro - LIM UHD) klingen die Streicher bis in die höchsten Tonlagen samtig und geschmeidig ohne den kleinsten Anflug von Härte.
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