Da ich mich von der Impulsfreudigkeit überzeugen lassen möchte, greife ich als nächstes zu einem absoluten Härtetest. Das Album The World Is Getting Smaller von Snarky Puppy wurde fast durchgängig von zwei Schlagzeugern eingespielt, deren Instrumente auf dem linken und rechten Kanal positioniert sind. Ich versuche die zwei Bass Drums getrennt voneinander zu hören, was die Aufgabe für den Audeze nicht einfacher macht, da speziell Impulse im niedrigen Frequenzbereich die Membrane am stärksten auslenken und somit bauartbedingt an ihre Grenzen treiben. Beim Opener des Albums „Native Sons“ in 44,1/16 gelingt dies trotzdem sehr gut. Die Schlagzeuge klingen derart satt, dass ich das Gefühl habe, als würde ich selbst spielen, die Bass Drum scheint nahezu greifbar. Dass sich dieses Gefühl konstant bei allen anderen Instrumenten fortsetzt, ist wirklich ein Meisterstück. Alles klingt sehr authentisch und homogen. Dennoch ist mir die Abstimmung ein wenig zu warm. Ich wähle diese Umschreibung bewusst, da weder basslastig noch höhenarm im Geringsten zutreffend wären. Beide Bereiche sind ebenso wie die Mitten sehr gut aufgelöst und stehen in einem angenehmen Verhältnis zueinander. Für etwas mehr Definition im Tiefbassbereich empfiehlt sich tatsächlich auch hier eine leichte Absenkung des selbigen.
Kopfhörer fordern mich meist noch mehr dazu heraus, elektronische Musik zu hören, als Lautsprecher. Deshalb hier noch ein kurzer Eindruck zum Titeltrack des Albums Canon des kanadischen DJs Overwerk. Basierend auf Smetanas Moldau erreicht das Stück zwar in keinster Weise die emotionale Tiefe des Originals, allerdings ist die Transition in einen komplett anderen Stil sehr gut gelungen. Um es kurz zu machen, der LCD-X fühlt sich in diesem Genre wie zu Hause. Abgrundtiefe, gleichzeitig enorm luftige Bässe, ohne andere Details zu überdecken. Wie bisher, eine beeindruckende Stereobreite und bereits recht passable Tiefenstaffelung für einen Kopfhörer. Beide verlieren bei den verschiedenen, übereinanderliegenden elektronischen Synth-Sounds nie den Fokus. Durch die enorme Räumlichkeit der Wiedergabe macht es enorm viel Spaß, sich durch die Klangflächen treiben zu lassen.
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