Die Software bietet zwar auch zwei mit „Oscilloscope“ und „Spectrum Analyser“ bezeichnete Fenster, wichtig ist aber nur der Wert, der im Fenster „Measured Frequency“ angezeigt wird. Die recht hohe Frequenz und die Genauigkeit der Software machen es nicht gerade einfach, beispielsweise über das einfache Trimmpoti am Motor des LaGrange die hundertprozentig richtige Geschwindigkeit zu treffen. Nein, dass stimmt nicht wirklich: Wie man sieht, wird auch bei der vierten Ziffer – also im Promillebereich – der Sollwert erreicht. Verfolgt man aber die Vielzahl von Messungen, die die Länge des Testsignals zulässt, sieht man immer wieder kleine Veränderungen des Wertes. Die Erklärung: Die Präzision der Messung macht auch Dehnung und Kontraktion des Gummi-Antriebsriemens sichtbar, die einen minimalen Einfluss auf die Umdrehungszahl haben. Die Abweichungen von der Sollgeschwindigkeit über einen längeren Zeitraum wird als „Wow & Flutter“ bezeichnet, wobei laut Audio Engineering Society über einen Zeitraum von etwa 30 Sekunden zu messen ist.
Die dritte und vierte Messung geben Hinweise zur Einstellung des Azimut, also zur möglichst exakten senkrechten Stellung der Nadel auf der Schallplatte, was sich optisch so gut wie nicht kontrollieren lässt. Sehr fein und reproduzierbar kann der Tonarm beispielsweise beim Kuzma 4Point oder auch beim AMG 12JT Turbo Tonearm eingestellt werden. Der SME V verzichtet zugunsten einer mechanisch rigiden Struktur auf diese Einstellmöglichkeit, beim Einsteins The Tonearm kann das abnehmbare Headshell nach dem Lösen zweier Inbusschrauben verdreht werden, was allerdings extrem feinfühlig vonstatten gehen sollte. Analogmagik misst mit je einem Track auf der LP das Übersprechen vom linken auf den rechten respektive das vom rechten auf den linken Kanal. Sehr hochwertige Systeme erreichen Werte von über -30 Dezibel. Weichen die Werte der beiden Messungen um nur etwa 0,5 Dezibel voneinander ab, ist der Azimut gut eingestellt. Analogmagik misst die beiden Werte unabhängig voneinander, man sollte sie sich zum Vergleich notieren oder mit Screeshots arbeiten. Beim Einstein-Arm habe ich das Headshell beim Anziehen der Überwurfmutter nur im Arm leicht verdreht und habe trotzdem signifikante Änderungen des Übersprechens messen können.
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