Doch nun zum Hörtest. Angefangen habe ich in meinem Setup mit dem Lautsprecherkabel. Das gefiel mir seinem neutralen, homogenen Auftritt auf Anhieb so gut, dass ich sehr schnell auch die Genesis NF-Kabel zum Einsatz brachte. Das Cinch-Kabel fand seinen Platz zwischen Vor- und Endstufe und das XLR-Kabel verband die Phonostufe mit der Vorstufe. Und dann wurde es schwierig, denn ich fragte mich eine ganze Zeit lang, wo denn nun die Vorzüge der kompletten Verbindung mit den Purist Audio Design Genesis Kabeln lagen. Es klang erst einmal irgendwie unspektakulär und es brauchte ein Weilchen, bis mir klar wurde, dass das das Aussergewöhnliche an dieser Verbindung ist. Alles klang richtig. Das führte dazu, dass immer mehr Aufnahmen in meinem CD-Laufwerk landeten und auch der Plattenschrank eine Menge Scheiben hergeben musste. Selbst nicht so gut aufgenommene CDs und Platten machten dank der Genesis-Kabel deutlich mehr Spass als vorher. Der Fuss wippte auch bei Aufnahmen mit, die mich sonst immer ein wenig genervt haben. Meine Anlage klang nach wir vor herrlich transparent, sogar einen Tick räumlicher als gewohnt, aber nicht mehr ganz so analytisch. Das war sehr angenehm. Nach einiger Zeit vergass ich die Kabel völlig und konzentrierte mich nur noch auf die Musik. Und gehört habe ich dann viel, sehr viel…
Da meine jüngste Tochter schon früh anfing, Saxophon zu spielen, kenne ich den Klang des Instruments recht gut. Die CD Audiophile Saxophone aus der Reihe Uncompressed World von Accustic Arts war eine Genuss, denn das Instrument klang zum Beispiel im Stück „Trees“ des Dirk Blümlein Terzetts ungemein authentisch. Auch Cecile Vernys Live-CD Memory Lane, die manchmal hart an der Übersteuerungsgrenze aufgenommen wurde, konnte ich ohne Einschränkung noch sehr laut geniessen. Das Schöne war, dass ich trotzdem nichts vermisst habe. Alle Details waren da, nur klang es etwas selbstverständlicher und homogener als gewohnt.
Das oben Geschriebene gilt ebenso für Analoges von der Schallplatte. Ein schönes Beispiel ist hier Modern Cool von Patricia Barber (Premonition Records), die durchaus ein bisschen „kalt“ klingen kann. Verkabelt mit dem Purist Audio Genesis XLR kam in meinem Setup wieder dieser kleine, aber scheinbar wichtiger Schuss Wärme hinzu, der dazu führte, dass ich die Doppel-LP zum ersten Mal durchhörte, ohne wie sonst an einigen Stellen die Lautstärke zurückzunehmen. Ähnliches passierte mir mit der LP Water von Gregory Porter. Irgendwann fiel mir auf, dass ich aufgrund der hervorragenden Homogenität der Dargebotenen immer häufiger auch mal lauter hörte als gewohnt.
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.