QED Kabel gibt es seit vielen Jahrzehnten, genau seit 1973. Das Sortiment ist umfangreich und das Renommee geprägt von Qualität zu vernünftigen Preisen. Im vergangenen Jahr stellte QED sein neues Spitzen-Modell unter den Lautsprecherkabeln vor, getauft auf den verheißungsvollen Namen Supremus.
Im Lateinischen bedeutet Supremus der Oberste. Somit ist mit dem Namen des neuen QED LS-Kabels der Anspruch klar definiert. Das Supremus krönt künftig das QED Kabel-Portfolio. Bis dahin hatte über Jahre das QED Genesis Silver Spiral diesen Platz inne. Dieses bleibt auch weiterhin im Programm der Briten. Das Genesis erhielt weltweit viel Anerkennung ob seiner klanglichen Fähigkeiten und fiel zusätzlich durch einen sehr akzeptablen Preis angenehm auf. Deshalb bin auch ich seit über zehn Jahren zufriedener Besitzer des Genesis Silver Spiral und habe damit die drei Wege meiner Triangle Grand Concert verkabelt. Die zum Mittelhochton-Lautsprecher führende Verbindung ist drei Meter lang und somit qualifiziert, um sich dem Vergleich mit dem neuen Supremus zu stellen, das mir der deutsche Vertrieb in genau dieser Länge lieferte. An den Triangle werde ich das Supremus jedoch nicht testen, da mir kein Supremus für den Bassbereich zur Verfügung steht. Das Silver Spiral habe ich damals eigenhändig mit Hohl-Bananas ausgestattet. Es wirkt geradezu ärmlich im Vergleich zum herstellerseitig konfektionierten Supremus mit seinen Airloc™ Bananensteckern. Die Bananas des Supremus bestehen aus reinem Kupfer, das für den bestmöglichen Oberflächen-Kontakt mit Rhodium beschichtet ist. Das gilt genau so auch für die Airloc™ Gabelschuhe, die alternativ und preisgleich zu den Bananas angeboten werden. Zur einwandfreien Arretierung lassen sich die QED-Bananas durch Verdrehen der Stecker-Kapselung in der Buchsen des Verstärkers und Lautsprechers festspannen. Denn die Bananenstecker sind segmentiert und spreizen sich in der Buchse. Die von QED eigens entwickelt Airloc™ Technologie ist eine sauerstofffreie Kaltverschweißung des Kabels mit dem Stecker. Diese Verbindung isoliert den versilberten Leiter hermetisch von der Luft, verhindert damit die Oxydation und behält ihre Güte lebenslänglich. Jedes Supremus entsteht in Handarbeit und wird vor der Auslieferung individuell geprüft und in einer ansehnlichen Schatulle verpackt. Ein direkter Preisvergleich zwischen dem Genesis Silver Spiral und dem Supremus ist kaum möglich, da das Genesis als Meterware angeboten und vom Fachhandel oder Anwender mit Steckern ausgestattet werden muss. Das Supremus gibt es ausschließlich in der hochwertig konfektionierten Ausführung, für deren Qualität man getrost einige hundert Euro anrechnen darf.
Interessant finde ich es, die technischen Merkmale des Genesis Silver Spiral mit denen des Supremus vergleichend zu betrachten. Beim Lesen des deutschsprachigen Supremus-Prospektes begegnen mir bei den technischen Daten ungewohnte Angaben. Dazu gehört der Begriff Verlustfaktor. Im weitesten Sinne darf man ihn mit dem Wirkungsgrad von Lautsprechern gleichsetzen. Dieser Wert beschreibt das Verhältnis aller physikalischen Schwingungen, die das Kabel tatsächlich durchlaufen, zum theoretischen Optimum. Für das Supremus wird 0,009 angegeben. Das meint wohl, dass nur neun Promille aller Schwingungen in irgend einer Weise nicht ankommen. Das hört sich gut an. Allerdings kenne ich keine derartigen Angabe bei anderen Kabeln und kann diese Größe daher nicht relativieren. Beim Silver Spiral ist der Verlustfaktor niedriger. Angegeben sind hierfür nur 0,007. Da stellt sich die Frage, inwieweit sich dies hörbar auswirkt. Wie wir wissen, muss ein besserer Messwert nicht unbedingt überlegenen Klang bedeuten. Ein weiterer, ungewohnter Begriff bei QED ist die Schleifenimpedanz, die mit 0,005 Ohm pro Meter angegeben ist. Der Schleifenwiderstand ist die Summe aller Impedanzen in einer Verbindungs-Schleife, bestehend aus Hin- und Rückweg des Kabels. Bei den Daten des Genesis Silver Spiral findet sich der etwas schlechtere Wert von 0,006 Ohm je Meter.
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