Bevor wir zu einem ersten kurzen Hörtest kommen, erzählt mir Robert Rothleitner wie er dazu kam, eigene Lautsprecher zu bauen. Obwohl er 49 Jahre jung ist, kann er auf eine 30-jährige Erfahrung zurückblicken. Bereits in seiner Jugend hat er für Freunde und Bekannte, die sein Talent früh erkannten, Lautsprecher gebaut. Seit dieser Zeit hat er sich mit den unterschiedlichsten Konzepten befasst, aber seine daraus resultierenden Erfahrungen führten ihn schließlich zu Breitbandlautsprechern und Hornsystemen. Neben seiner Tätigkeit in der Konzeption und Realisation von Biogasanlagen hat der Maschinenbauingenieur im Jahr 2014 die Firma Ichos Schallwandler gegründet, wo er neben dem Lautsprecherbau auch noch den Österreichvertrieb für diverse High-End-Hersteller übernommen hat. Durch den Erfolg seines neuen Unternehmens verschieben sich auch die Zeitanteile seiner Arbeit zunehmend in Richtung Highend, eine Aufgabe, die er mit Leidenschaft auslebt.
Ich hatte eingangs erwähnt, dass die angelieferten Lautsprecher durch den langen Transportweg bei kalter Außentemperatur und ohne Verpackung noch nicht optimal für einen Hör Check geeignet waren. Diese Befürchtung bewahrheitete sich auch bei einer kurzen gemeinsamen Hörprobe am frühen Nachmittag. Daher vertagten wir uns auf den Abend. Das Klangbild hatte sich mittlerweile so dramatisch verbessert, dass Robert Rothleitner sichtlich zufrieden den Weg zurück nach Wien fahren konnte. Ich gönnte den bereits bestens eingespielten Ichos Schallwandlern noch einen weiteren Tag bevor ich mit meinen Hörtests begann.
Die weitere Akklimatisierung an meinen Hörraum tat der Ichos N° ONE spürbar gut. Wenn man einen Lautsprecher mit einem 38 Zentimer großen Bass-Mitteltöner zur Verfügung hat, ist das Verlangen nach Musikmaterial mit hohem Bassanteil natürlich sehr groß. Die Bella Fleck And The Flecktones mit „Flight Of The Cosmic Hippo“ aus dem gleichnamigen Album habe ich erst vor kurzem durch Dirk Sommer kennengelernt, und dieses Stück ist nicht nur für den Tiefbass ein gnadenloser Test. Der Song war mit der Ichos N° ONE mit einer Dynamik zu hören, die ihresgleichen sucht. Dermaßen abgrundtiefe Bässe habe ich selten gehört, aber nicht nur der Druck und die Schwärze des Basses erweckten Begeisterung. Es war zudem auch eine unglaubliche Differenzierung im Bassbereich auszumachen, also neben Tiefschwarz eben auch eine ganze Palette an Grautönen.
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