Faszinierend war auch, dass die Ichos Schallwandler mit demonstrativer Gelassenheit auf eine sukzessiv immer höhere Lautstärke reagierten. Selbst bei höchsten Pegeln blieb der Bass sauber und akzentuiert, aber auch bei hohen Tönen erfreute die Ichos mit einer luftigen und räumlich präzisen Wiedergabe. Das Dipol-Konzept des Hochtöners scheint der richtige Ansatz zu sein. Begeistert von der schier grenzenlosen Dynamik habe ich den genannten Song unzählige Male gehört, bevor ich das Musikmaterial in Richtung Klassik wechselte.
Die Living-Stereo-Produktion des Boston Symphonie Orchesters mit Charles Munch und Camille Saens Symphonie Nr. 3 in C Dur, Opus 78 erschien mir das richtige Kontrastprogramm. Agadio und Forte Passagen, Streicher, Querflöten, Blechbläser und auch Trommeln geben sich hier ein munteres Stelldichein. Hier sind also auch sehr feingeistige Qualitäten gefragt. Die Ichos N° One zeigte, dass sie auch dieses Metier sehr gut beherrscht. Streichinstrumente zeigten hier den nötigen Schmelz, der die Wiedergabe authentisch erscheinen lässt. Dass die Ichos Trommeln gut wiedergeben würde, hatte ich erwartet, aber auch Blechbläser hatten den richtigen Biss ohne bei lauten Passagen zu nerven. Die Tiefenstaffelung der Ichos gefällt mir gut, wobei ich die Abbildung in der Breite sogar noch etwas besser finde. Hier geht es oftmals noch über die Lautsprecher hinaus. Beim Übergang von langsamen Adagio Passagen zu Fortissimo kann die Ichos ihre überragenden Qualitäten in der Dynamik sehr gut ausspielen. Auch bei großorchestralen Einsatz verliert sie niemals den Überblick und bildet kleine Schallereignisse auch in der räumlich richtigen Größe ab.
Ein weiterer Genrewechsel führte mich zur Jazzsängerin Jenny Evans. Das beliebte Stück Dad dere wird meiner Meinung nach von ihr besonders spektakulär gesungen. Die Leidenschaft von Jenny Evans Timbre in der Stimme war mit der Ichos N° One ein echter Genuss. Die gute Abstimmung des Lautsprechers erkennt man auch daran, dass er bei kleineren Ensembles die Größenportionen wie hier von Sängerin, Piano und Schlagzeug ins richtige Verhältnis setzt. Alles hat seinen festen Platz, nichts ist diffus im Raum. Feine Beckenschläge sind nicht nur mit gespitzten Ohren zu hören, sondern klar präsent, das Klavier perlt, die Flüssigkeit in der Wiedergabe erzeugt die Illusion der Live-Wiedergabe.
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