Das schwäbische Traditionsunternehmen Accustic Arts feiert heuer seinen 20. Geburtstag. Während man sich im Fernen Osten schnell einen guten Ruf erwarb und auch kommerziell sehr erfolgreich war, blieb der Prophet im eigenen Land weniger präsent. An den Produkten liegt es gewiss nicht, wie die Mono II beweisen.
Es war eher eine Entscheidung der früheren Firmenleitung, sich vorrangig auf den Export zu konzentrieren. Vor zwei Jahren erwarb dann Hans-Joachim Voss die Firma und kümmerte sich natürlich erst einmal weiter um die Auslandsgeschäfte. In einem zweiten Schritt bemüht er sich nun verstärkt um den deutschen Fachhandel. Und dafür konnte er einen anerkannten Vertriebsprofi gewinnen: Werner Möhring, der auch ein Teil von G8 & Friends ist. Mit dem Vorschlag, sich mal wieder mit einen Gerät von Accustic Arts zu beschäftigen, rannte Hans-Joachim Voss bei mir offene Türen ein: Die positive Einstellung zur Firma beruht übrigens nicht hauptsächlich auf der Tatsache, dass die Schwaben von Beginn an eine nicht geringe Affinität zu Studio-Szene und in Toningenieur Milan Sajé, der sowohl im renommierten Studio Bauer in Ludwigsburg als auch in seinem eigenen und dem in den Räumen von Accustic Arts tätig ist, einen erfahrenen Berater haben. Milan Sajé ist für die Produktion der fünf, teils auch auf Vinyl vorliegenden Alben „Uncompressed World Vol. I bis Vol. V“ verantwortlich, die auf dem Label Accustic Arts Audiophile Recordings erschienen sind. Nein, auch wenn ich bei einem Besuch in Laufen im Jahr 2008 intensiv mit Milan Sajé fachsimpeln – vom Verzicht auf Kompression muss man mich nun wirklich nicht überzeugen – und damals sogar noch eine technische Rarität von ihm erwerben konnte, sind es doch vor allem die Komponenten, die meine positive Einstellung zu Accustic Arts begründen: Kurz nach dem Firmenbesuch und -bericht hatte ich die Gelegenheit – und das Vergnügen – mich mit dem Accustic Arts Drive II und dem Tube-DAC II zu beschäftigen. Das mechanisch ungemein aufwändige, 18 Kilogramm schwere Laufwerk und der Wandler mit der damals sehr ungewöhnlichen 32-Bit-Signalverarbeitung und seiner Röhrenausgangsstufe haben mich klanglich sehr nachhaltig beeindruckt.
Im Firmensitz in Laufen am Neckar sind nicht nur die Produktion für sämtliche Elektronikkomponenten, Verwaltung und Vertrieb, Lager, ein Prüf- und Messzentrum sowie – wie bereits erwähnt – ein Tonstudio mit Aufnahmeraum, sondern auch das Entwicklungslabor untergebracht. Accustic Arts arbeitet je nach Geräteart mit verschiedenen Entwicklern zusammen. Schon eine einzige Komponente wie beispielsweise ein Wandler erfordert ja die unterschiedlichen Kenntnisse von Elektronik-, Digital- und Software-Spezialisten. Die Einbeziehung externer Fachleute führt aber keinesfalls zu klanglicher Beliebigkeit. Die Entwickler prägen den Klang der Geräte und sorgen für Kontinuität: So ist etwa der Elektronik-Fachmann seit Gründung der Firma für das Schaltungsdesign aller Verstärker zuständig. Freundlicherweise erklärte er sich bereit, mir vor dem Test telefonisch ein paar Informationen zu geben, die nicht auf der Accustic-Arts-Homepage zu finden sind. Dort wird übrigens auch der – zumindest für mich – orthographisch ein wenig gewöhnungsbedürftige Firmenname erklärt: Er setzt sich aus „ACCUrate acouSTIC ARTS“ zusammen, was man mit „richtige Klangkunst“ übersetzt.
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