Überragend aber ist auch hier wiederum, wie sich mit beiden Phonovorstufen das Klangbild vollständig von den Lautsprechern löst. Wieder ist nicht die räumliche Tiefe allein, sondern die Art und Weise, wie die Musik gerade auch direkt hinter den Lautsprechern wiedergegeben wird und die Lautsprecher dabei völlig zu verschwinden scheinen. Dabei ergibt sich gerade kein, wie so oft gehörter, irgendwie tunnelartiger Raumeindruck, bei dem der imaginäre Raum zwischen den beiden Lautsprechern spitz zusammenzulaufen scheint. Das „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem Orchesta Nacional de Espana unter der Leitung von Ataulfo Argenta (ALHAMBRA - ALTO (AA006), 1997) wird zu einem großen Genuss mit enormer Räumlichkeit sowohl in der Tiefe als auch in der Breite. Die Streichereinsätze haben eine Strahlkraft und Intensität, die einfach mitreißend ist.
Während ich das Album höre, wird mir noch eine weitere herausragende Eigenschaft des ZeroUno PLUS erst so richtig bewusst und zwar seine ausgeprägte Dynamik. Damit meine ich nicht so sehr die Eigenschaft, Unterschiede zwischen laut und leise wiederzugeben, sondern – ich nenne das einmal innere Dynamik – die Intensität, mit der ein Solist, eine Gruppe von Musikern oder ein ganzes Orchester von leisen zu lauten Passagen und umgekehrt wechselt. In der „Suite Española“ lädt der Komponist Isaac Albéniz den Hörer zu einer ausgesprochen abwechslungsreichen, musikalischen Rundreise durch verschiedene Städte der iberischen Halbinsel ein. Gerade in der Bearbeitung für großes Orchester und unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos und dem New Philharmonia Orchestra (Decca – SXL 6355, Alto High-Fidelity – 0096355) faszinieren die Stücke mit ihrem Farbenreichtum und durch ihre beeindruckende Bandbreite regionaler musikalischer Facetten. Der ZeroUno Plus glänzt dabei mit seiner Kraft und Intensität, dass es eine wahre Freude ist. Szenenwechsel: Auf dem Plattenteller liegt jetzt „High Voltage“ mit dem Count Basie Orchestra (Edel Triple A Series / MPS / 0211545MSW). Der Albumtitel umschreibt das Programm treffend, die Aufnahme und die Arrangements sind erstklassig und die Basie-Band spielt wie immer brillant. Selbst in den Nummern mit gedrosseltem Tempo ist die Spannung mit dem ZeroUno Plus allgegenwärtig und bei den Bläsereinsätzen geht so richtig die Post ab. Was will man eigentlich mehr?
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