Auch wenn ich mir so gut wie sicher bin, wie es ausgehen wir, vergleiche ich Mini und Soul-M auch in der Kette im Wohnzimmer noch einmal. Da mittlerweile auch ein SBooster für 19 Volt eingetroffen ist und den Soul-M wie erwartet klanglich noch ein gutes Stück nach vorne gebracht hat, wird dieser ebenso wie der Mini von einem Linear-Netzteil versorgt. Vor dem Vergleich überprüfe ich noch kurz, ob der Soul-M den Aries Mini im Wohnzimmer als Daten-Lieferant für die beiden verbleibenden Minis in der Küche und im Schlafzimmer ersetzten kann: Das klappt völlig reibungslos. Die beiden Auralics lassen sich weiter bequem über die DS-Lightning-App steuern und greifen problemlos auf die Daten auf der Festplatte im Soul-M zu.
Dann geht’s wieder zurück ins Wohnzimmer, wo die Analog-Ausgänge des Aries Mini noch mit der Marconi Vorstufe verbunden sind. Ich spiele kurz einen Song an, wechsele dann zum Soul-M mit nachfolgendem Mytek und es kann es fast nicht glauben, dass ich zuvor auch mit dem Aries Mini allein recht zufrieden Musik hören konnte. Der Unterschied ist schon recht krass – egal ob in puncto Dynamik, Raum, Offenheit oder Detailauflösung. Ab sofort übernimmt der Mytek Brooklyn, der seine Energie ebenfalls aus einen SBooster bezieht, die Wandlung sowohl für die Daten aus dem Aries Mini als auch für die aus dem Soul-M. Egal ob beim ersten Teil von Keith Jarretts „The Köln Concert“ oder Stevie Ray Vaughan „Tin Pan Alley“ – man hört deutlich, ob der Mytek die Daten aus dem Auralic oder aus dem Soul-M bezieht: Wenn letzterer die Informationen liefert, sind die Stücke rhythmisch akzentuierter, die Abbildung wirkt ein Stückchen größer, die imaginäre Bühne reicht weiter in die Tiefe und die Wiedergabe gerät spannender und emotionaler. Da ist es wirklich nicht nötig noch mehr Stücke aus verschiedenen Genres zu vergleichen. Der Soul-M lässt den Aries Mini als reinen Musikserver klanglich weit hinter sich – aber das ändert nicht das geringste daran, dass der kleine Auralic als Komplettlösung mit einem gradezu fantastischen Preis/Klang-Verhältnis aufwartet.
Momentan stehen drei SBooster-Netzteile unter der Marmorbank, auf der im Wohnzimmer die Vorstufe und üblicherweise der Plattenspieler stehen. Gut, das für den Aries Mini kann ich nach dem Vergleich wieder abbauen, aber schöner wäre es natürlich, mit nur einem zusätzlichen Kästchen für den Soul-M und den Mytek Brooklyn auskommen. Da bietet sich das Doppelnetzteil von Keces, das wir kürzlich in den News vorgestellt haben, geradezu an: Jede der beiden Spannungen kann intern – auch wenn der Hersteller das nicht genau so spezifiziert – zwischen fünf und 20 Volt eingestellt werden. Zudem sieht der Keces in seinem Metallgehäuse wie ein High-End-Gerät aus und ist damit nicht nur eleganter als zwei SBooster, sondern auch noch ein bisschen günstiger. Bleibt die Frage nach dem Klang: Hier geht es langsam mehr um Geschmacks- als um Qualitätsfragen. Die SBooster sorgen für minimal mehr Druck im Tieftonbereich, lassen die Wiedergabe dadurch aber einen Hauch behäbiger wirken. Der Keces hingegen verhilft Soul-M und Mytek zu etwas mehr Offenheit, Raumtiefe und Spritzigkeit. Da die Acapella-Lautsprecher in Wohnzimmer im Bassbereich keine Kinder von Traurigkeit sind, fällt mir in dieser Kette die Wahl leicht. Hier bevorzuge ich das Doppelnetzteil im schmucken Alugehäuse – aber nicht ohne anzumerken, dass das im Hörraum wahrscheinlich genau andersherum ausgehen könnte. Entweder Sie wissen, was Ihrer Kette am ehesten fehlt, oder Sie kommen nicht darum herum, SBooster und Keces in den eigenen vier Wänden an Ihrer Digitalelektronik zu vergleichen.
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