tests/17-04-18_soulm
 

Soul-M mit SBooster und Keces DC-116

18.04.2017 // Dirk Sommer

Schon Anfang des Jahres, als ein Freund einen guten, aber erschwinglichen Music-Server suchte, habe ich mit ihm den für einen Server mit eingebautem Wandler preislich wohl unschlagbaren Auralic Aries Mini mit dem Soul-M verglichen. Das machte nur deshalb Sinn, weil besagter Freund schon seit geraumer Zeit den Klang seines Wadia mit einem Mytek 192-DSD-DAC verfeinert. Er benötigt also nur einen Teil des Pakets, das der Aries Mini bietet, oder anders herum ausgedrückt: Für die benötigten Funktionen – eine Festplatte zu beherbergen, Daten von dort abzuspielen und über einen USB- oder S/PDIF-Ausgang auszugeben und mit einem Tablet oder Smartphone zu kommunizieren – wurde beim Aries Mini weniger investiert, als es sein Preis von 500 Euro auf den ersten Blick vermuten lässt. Und deswegen verwundert es auch nicht, dass er dem teureren Soul-M klanglich unterlegen ist. Wenn letzterer die Daten zur Wandlung an den Chord DAVE liefert, erscheinen die – virtuellen – Aufnahmeräume größer, die Musiker wirken motivierter, die Musik macht einfach mehr Spaß. Der Abstand zwischen Aries Mini und Soul-M schrumpft zwar ein wenig, wenn man dem Mini das passende SBooster-Netzteil spendiert, bleibt tendenziell aber bestehen.

Die Festplatte ist leicht zu tauschen. Cliff Baiers Wahl ist aber wirklich empfehlenswert, weil sehr laufruhig
Die Festplatte ist leicht zu tauschen. Cliff Baiers Wahl ist aber wirklich empfehlenswert, weil sehr laufruhig

Die ungemein beeindruckende klangliche Vorstellung des Soul-M machte uns dann ein wenig übermütig, so dass wir den kleinen Plastik-Kubus mit dem Melco verglichen, der zu diesem Zweck seine Daten über den USB-Anschluss an den DAVE schickte: So gut der Soul-M auch immer ist, die traurige Hifi-Erkenntnis, dass für das letzte bisschen Wohlklang ein unverhältnismäßig großer – auch finanzieller – Aufwand nötig ist, vermag auch er nicht außer Kraft zu setzen. Für mich bleibt der Melco das Maß der Dinge – und in Kombination mit dem Auralic Aries Femto gilt das erst recht. Dass ich über den Soul-M nicht schon früher berichtet habe und Ihnen die gerade beschriebenen Erfahrung vorenthalten habe, liegt übrigens allein daran, dass Cliff Baier damals noch nicht entschieden hatte, wie er seinen Server vermarket. Jetzt, wo der Vertrieb über musicserver24.de und den Fachhandel Formen angenommen hat, wird es Zeit, dass das im besten Wortsinne extrem preiswerte Kistchen seinen Geheimtipp-Status verliert.

In der Zwischenzeit wurde aber nicht nur ein Vertrieb für den Soul-M etabliert: Ich habe auch die Kette im Wohnzimmer unter anderem mit dem Brinkmann Marconi aufgewertet. Im Hörraum hängen Melco und Aries Femto nun in einem speziellen Audio-Netzwerk ohne Internetzugang mit einem nicht sehr kräftigen Router mit eigenem SBooster-Netzteil, so dass die analoge Wiedergabekette von der digitalen so gut wie nicht mehr negativ beeinflusst wird. Da meine Gattin und ich die drei Aries Mini in Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer auch zum Hören von Internet-Radio nutzen, macht es keinen Sinn, sie mit dem Audionetzwerk zu verbinden, sie brauchen die Verbindung zum Internet. Aber dann haben sie keinen Zugriff mehr auf die Daten des Melco. Ich kam also nicht umhin, einen der drei Minis mit einer Festplatte zu bestücken oder ihn gleich durch den Soul-M zu ersetzen. Dafür bietet sich natürlich derjenige im Wohnzimmer an, da wir hier mehr Wert auf die Klangqualität legen als etwa in der Küche. Das war zuvor ja auch der Grund dafür, den Mini im Wohnzimmer über ein SBooster-Netzteil zu versorgen.

Das Netzteil im Komponenten-Look
Das Netzteil im Komponenten-Look


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