Bis jetzt habe ich immer die Konvertierung auf DSD128 gewählt. Mit der Fernbedienung lässt sich einfach auch während des Hörens auf DSD256 umschalten. Zu meiner Überraschung ergibt sich hier keine weitere Verbesserung. Ganz im Gegenteil: Der Klangeindruck liegt nun subjektiv irgendwo zwischen der originalen PCM Version und DSD128. Aber irgendwie ist der vorstehende Zauber der Konvertierung auf DSD128 weg. Eine Erklärung könnte sein, dass bei der Umrechnung auf DSD256 wesentlich mehr Daten bewegt werden müssen, die zu einer signifikant größeren Belastung des Systems führen. Sie erinnern sich: AAuch im DSD-Modul steckt ein Rechenprozessor. Mehr ist also nicht immer besser!
Bis zu diesem Punkt haben wir uns ausschließlich mit der Konvertierung von CD-Qualität auf DSD beschäftigt. Aber wie sieht das Ganze aus, wenn als Ausgangsmaterial PCM in HiRes vorliegt? Ich wähle ganz bewusst eine Aufnahme der Haydn Symphonien mit der Philharmonica Hungarica unter Antal Dorati (Haydn Symphonies No. 94 and 100 - Antal Dorati The Philharmonia Hungarica - HDTT 24/192), da mir diese Aufnahme sowohl in 24 Bit/176 KHz als auch in 24 Bit/352 KHz Qualität vorliegt. Dorati lässt Haydn mit kammermusikalisch geprägtem Feinschliff musizieren. Dabei bevorzugt er markante schnelle Tempi und lässt das Orchester die Sinfonien voll zupackend ausspielen. Das gibt den Symphonien einen überaus lebendigen Charakter, dem man sich nur schwer entziehen kann. Die von High Definition Tape Transfers von einem Zweispur-Band angefertigte Überspielung in 24 Bit /352 KHz ist hervorragend gelungen. Tonalität, Dynamik und Räumlichkeit sind vom Feinsten. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Konvertierung der 24-Bit/176-KHz-Version in DSD noch einen klanglichen Zugewinn bringen sollte. Aber auch hier stellen sich zu meiner Überraschung die gleichen positiven Effekte – Luftigkeit und Räumlichkeit – ein, wie oben bei einfachem CD-Material. Und die Konvertierung auf DSD256 wiederum führt für mich zu einem Ergebnis, das mich die Originalversion in PCM 24 Bit/352 KHz bevorzugen lässt.
Eine schlüssige technische Erklärung für die Vorteilhaftigkeit der DSD-Konvertierung kann ich Ihnen nicht geben. Viellicht ist einer der Gründe, dass das DSD-Signal nach dem Wandler im Gegensatz zu PCM nur ein relativ einfaches Tiefpassfilter bestehend aus Widerständen und Kondensatoren erfordert und keine komplexen Schaltungen mit zusätzlichen Chips benötigt. Es ist bekannt, dass dieses Tiefpassfilter großen Einfluss auf den Klang hat. Aber egal, wir haben ja unsere Ohren, auf die wir uns verlassen können.
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