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Ayon S-10

27.03.2017 // Roland Dietl

Schon immer ist für Ayon bei allen Geräten eine saubere und stabile Stromversorgung die Grundlage für ausgezeichneten Klang. Beim S-10 kümmert sich ein aufwendiges Netzfilter um saubere Verhältnisse am Netzeingang und ein kräftiger R-Core-Transformator versorgt mit getrennten Wicklungen den Digital- und Analogteil. Großzügig bemessene Siebkapazitäten und eine Vielzahl von Spannungsreglern schaffen stabile Arbeitsbedingungen für die einzelnen Baugruppen und deren Entkopplung untereinander. Das vorstehend beschriebene Gerät läuft bei Ayon unter „Basis“ Version. Denn Ayon verfolgt beim S10 erstmals ein modulares Konzept mit verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten, die sich auch nachträglich einbauen lassen. Die „Preamp“ Version beinhaltet zusätzlich eine fernbedienbare analoge Lautstärkeregelung (4-fach vollsymmetrisch) und zwei Paar analoge Line Eingänge (RCA). Der S-10 wird mit dieser Option zu einem analogen Vorverstärker erweitert. Für die Lautstärkeregelung verwendet Ayon den bewährten Spezialbaustein PGA2320, der das Signal auf der analogen Ebene mit Hilfe eines Widerstandnetzwerks abschwächt. Für den Fall, dass man den S10 doch einmal an eine Vorstufe anschließen möchte, kann die Lautstärkeregelung auch aus dem Signalweg geschaltet werden.

Das digitale Anschlussfeld im Detail
Das digitale Anschlussfeld im Detail

Die „Signature“ Version enthält im Analogteil als Koppelkondensatoren acht hochwertige Mundorf-Kondensatoren vom Typ Silver/Gold. Die Qualität der als Koppelkondensatoren eingesetzten Bauteile spielt eine entscheidende Rolle für das klangliche Gesamtergebnis. Das eigentliche Highlight dieser Version ist aber das Konverter-Modul, das alle eingehenden PCM-Signale bis 24 Bit/192 KHz in DSD Signale umwandelt, wobei zwischen DSD128 und DSD256 gewählt werden kann. Bei nativen DSD-Signalen wird das Modul überbrückt. Das Modul besteht im Wesentlichen aus einem leistungsstarken digitalen Signalprozessor (DSP), der mit einem entsprechenden Algorithmus die PCM-Signale in DSD umrechnet. Über den genauen Inhalt des Moduls hält sich Gerhard Hirt im Gespräch mit mir verständlicherweise etwas bedeckt, da man hier einen echten Wettbewerbsvorteil sieht. Das Modul sei in enger Zusammenarbeit mit den Spezialisten von Stream Unlimited und weiteren externen Digital-Spezialisten entstanden. Für Ayon allein wäre ein derartiges Modul nicht machbar gewesen. Nun ist die Konvertierung von PCM in DSD ja nicht völlig neu. Pioniere auf diesem Gebiet waren und sind Firmen wie dCS, Meitner, Playback Designs oder PS Audio, die individuell programmierte Algorithmen für die Konvertierung verwenden. Neuerdings gibt es auch fertige Sample-Rate-Converter-Chips. Darüber hinaus existieren reine PC-basierte Software-Lösungen, wie HQ Player, Audirvana oder ganz aktuell auch Roon.

Der S-10 von innen. Der modulare Aufbau ist gut zu erkennen: links das Netzteil, rechts die analoge Röhrenverstärkerstufe, in der Mitte unten das Streaming–Modul und darüber das DSD-Konvertierungsmodul
Der S-10 von innen. Der modulare Aufbau ist gut zu erkennen: links das Netzteil, rechts die analoge Röhrenverstärkerstufe, in der Mitte unten das Streaming–Modul und darüber das DSD-Konvertierungsmodul

Aber wie immer steckt der Teufel im Detail. Die Konvertierung von Digital-Formaten ist eine höchst komplexe mathematische Aufgabe und muss in Echtzeit passieren. Jeder gute Software-Ingenieur kann solche Algorithmen schreiben, aber nach meiner Erfahrung klingen die wenigstens Lösungen wirklich gut. Das ist auch der Grund, warum ich es meistens bevorzuge, auf Upsampling und Konvertierung zu verzichten und die Musik im ursprünglichen Format zu hören. Darauf angesprochen, erzählte mir Gerhard Hirt, dass ihm diese Problematik sehr wohl bewusst sei und dass im S-10 eine besondere Konvertierungsmethode zum Einsatz komme, die die bekannten Nachteile vermeide und auf die man besonders stolz sei. Gerhard Hirt hat uns den S-10 in der höchsten Ausbaustufe, also mit „Preamp“- und „Signature“-Option überlassen. Nachdem Dirk Sommer freundlicherweise und nicht ganz uneigennützig für mich das Auspacken und Einspielen des Geräts übernommen hatte, konnte ich sofort loslegen.


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