Trotz größtmöglicher Stimmenabstinenz komme ich ja auch bei der Beschäftigung mit anderen Lautsprecher um das eine oder andere gesungene Stück nicht herum. Und dann greife ich oft zu Nancy Kings von Cardas veröffentlichtem Album King Of The Road, das sie im Duo mit dem von seiner Arbeit mit Oregon bekannten Bassisten Glen Moore einspielte. Bei der „Ode To Billy Joe“ werden die beiden vom Saxophonisten Rob Scheps unterstützt. Die mit puristischer Technik produzierte Scheibe fasziniert mit ihrer Natürlichkeit: Stimme und Instrumente bleiben frei von Effekten, und auch der wohl recht kleine Aufnahmeraum lenkt nicht von den Aktivitäten des Trios ab. Diese ungekünstelte Direktheit und der rhythmische Drive gehen über jeden halbwegs guten Lautsprecher in unter die Haut, aber die fast schon magische Stimmwiedergabe der Astera macht die Scheibe zu einem unvergesslichen Erlebnis. Der Kontrabass kommt mit Druck, Definition und jeder Menge Details – und das auch bei mindestens Live-Lautstärke. Die Lautsprecher sind nicht mehr zu orten: Trio scheint direkt im Hörraum zu musizieren. Einfach toll! Selbst über die LumenWhite spricht einen die „Ode To Billy Joe“ emotional nicht so intensiv an wie mit der Diapason: Da bin ich wohl durch Zufall auf das ideale Vorführstück für diesen großartigen Lautsprecher gestoßen.
Aber die Altera bedarf keines Glücksgriffs bei der Musikauswahl, um ihre enormen Fähigkeiten ins richtige Licht zu setzen: In meiner auf dem Melco gespeicherten Mediathek ist Abbey Lincolns Love Has Gone Away das erste Album mit Gesang und der erste Titel darauf, „Blue Monk“, recht reichhaltig und mit Slide-Guitar und Banjo auch recht ungewöhnlich instrumentiert: Die Altera macht den Song zu einer Schwelgerei in Klangfarben – mit einem weiterem Lob der Qualität der Stimmwiedergabe will ich Sie nicht langweilen. Der audiophile Kenner dürfte sowie so wissen, dass High-End-Zwei-Wege-Pretiosen, wenn es um die Ablösung des Klanges vom Gehäuse, Klangfarben und Homogenität des Klangbildes eine Menge zu bieten haben. Deshalb zum Schluss noch eine Album, das es der Altera nicht so leicht macht: Schostakowitschs Ballet Suite Das Goldene Zeitalter mit dem London Symphony Orchestra als Classic-Records-Reissue von der Gold-CD: Auch hier begeistert die Diapason mit Klangfarben, Dynamik und der Tiefe der räumlichen Abbildung.
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