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Acoustical Systems The Palladian

04.09.2016 // Dirk Sommer

Die gehämmerte Oberfläche des Gehäuses aus einer Titanlegierung macht ein jedes Palladian zum Unikat
Die gehämmerte Oberfläche des Gehäuses aus einer Titanlegierung macht ein jedes Palladian zum Unikat

Natürlich fertigt Acoustical Systems die Generatoren seiner Systeme nicht selbst, sondern lässt sie nach eigenen Vorgaben bei einem renommierten, westeuropäischen Hersteller bauen. Die Nadel stammt allerdings, wie Dietrich Brakemeier anmerkt, nicht aus dem Programm des besagten Herstellers, sondern werde in Deutschland zugekauft und diesem dann zugeliefert. Man habe sich für einen sehr glatt polierten Q4-Shibata-EVO-Schliff entschieden, wie er früher in Quadro-tauglichen Tonabnehmern verwendet wurde. Zwar finde man heute keine 40-Kilohertz-Töne mehr im Programmmaterial, die weit ausgedehnte Höhenabtastfähigkeit wirke sich aber beispielsweise auch im oberen Frequenzbereich von Frauenstimmen sehr positiv aus.

Die nach Acoustical-Systems-Spezifikationen gefertigten Generatoren werden dann in Bayern mit den Gehäusen „vermählt“. Der Korpus besteht aus gehämmertem TIMET TIMETAL® 1100, einer Titanlegierung mit der Bezeichnung „Ti-6Al-2.7Sn-4Zr-0.4Mo-0.45Si“. Die Oberflächenbehandlung verändert nicht nur die Form – es gibt deutlich weniger parallele Flächen –, sondern auch die innere Struktur des Material, so dass sich Resonanzen weniger stark ausbreiten können als in Körpern mit parallelen Flächen und einer durchgängigen Kristallgitterstruktur. Der Generator wird an drei Stellen mit einem Epoxidharz-Kleber im Gehäuse befestigt. An vier Punkten bedämpft Dietrich Brakemeier die Gehäuse/Generator-Kombination mit zwei unterschiedlichen Polymeren. Natürlich bekommt der Tonabnehmer dann noch eine repräsentative Verpackung inklusive ein wenig Zubehör, wie die drei unterschiedlich langen Messingschraubenpaare, die wegen ihrer Schallleitfähigkeit ausgewählt wurden.

Da der Acoustical-Systems-Tonarm noch immer auf der entfernteren Position meines LaGrange montiert ist, er für The Palladian gewiss einer der best möglichen Spielpartner sein dürfte und wohl niemand diesen Arm besser einstellen kann als sein Entwickler, bat ich diesen, den Abtaster zu installieren. Trotz der vielfältigen Justage-Möglichkeiten des Aquilar konnte ich mir da schon nach kurzer Zeit sicher sein, dass Acoustical Systems' neues Spitzenmodell auf meinem Laufwerk perfekt eingestellt ist. Nach ein paar Test-Stücken Dietrich Brakemeiers hörten wir dann noch gemeinsam einige wenige aus meinem Fundus, aber nicht, um den Tonabnehmer zu bewerten, sondern nur, um vielleicht gegenseitig eine paar neue, aufschlussreiche Songs kennenzulernen. Für eine kritische Bewertung hat The Palladian einfach noch zu wenig Betriebsstunden gesammelt. Zum Einspielen nahm ich mal wieder Keith Jarretts Solo-Alben Sun Bear Concerts und Bremen/Lausanne. Und schon hier drängte sich der Eindruck auf, dass das Palladian ausgesprochen offen und weiträumig musiziert.

Das Gehäuse des Palladian besitzt zwei definierte Kontaktflächen. Dank der drei Gewinde in jeder Reihe dürfte es in so gut wie allen Tonarmen exakt zu justieren sein
Das Gehäuse des Palladian besitzt zwei definierte Kontaktflächen. Dank der drei Gewinde in jeder Reihe dürfte es in so gut wie allen Tonarmen exakt zu justieren sein


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