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Audeze LCD-4

28.06.2016 // Dirk Sommer

Grund für die Gewichtszunahme dürfte die einzigartige „Double Fluxor“-Magnet-Anordnung des Vierers sein, die einen Magnetfluss von 1,5 Tesla bereitstellen soll. Die „Fluxor Magnetic Structure“ in einfacher Form wurde übrigens erstmals im EL-8 eingeführt, beim Vierer kommt sie gleich in doppelter Ausführung zum Einsatz. Eine weitere Neuerung ist die extrem dünne Nano-Membran. Audezes Topmodell besitzt einen Innenwiderstand von 200 Ohm und hat einen um sechs Dezibel geringeren Wirkungsgrad als ein LCD-X. Das sollte man aber keinesfalls als Nachteil sehen: Wer will schon einen Kopfhörer für 4800 Euro an iPhone oder iPad betreiben? Da wären ein Calyx oder ein Astell&Kern geeignetere Spielpartner.

Die Wandlerelemente verfügen über Membranen in Nano-Technologie und eine „Double-Fluxor Magnetic Structure“, die für einen Magnetfluss von 1,5 Tesla sorgt
Die Wandlerelemente verfügen über Membranen in Nano-Technologie und eine „Double-Fluxor Magnetic Structure“, die für einen Magnetfluss von 1,5 Tesla sorgt

In letzter Zeit habe ich auf der Suche nach dem idealen, geschlossenen Kopfhörer für Aufnahmen auch immer mal wieder Schallwandler anderer Hersteller gehört, auch solche, die sich im Preisbereich eines LCD-X bewegten. Da gab es durchaus den ein oder anderen, der eine bessere Auflösung und mehr Luftigkeit bot als mein geschlossener EL-8. Aber keiner von ihnen konnte mit einem solch soliden Bassfundament verwöhnen wie der Achter. Zum Quervergleich musste dann immer mal wieder der LCD-X herhalten, der aufs Feinste ein sehr hohes Maß an Durchzeichnung mit Druck im unteren Frequenzbereich verbindet. Wenn ich in der geschlossen Abteilung einmal mehr will als der EL-8 bietet hat, dürfte die Wahl wohl auf den LCD-XC fallen.

Der modulare Aufbau macht es möglich, das neue Kopfband des Vierers auch bei den übrigen LCD-Modellen zu verwenden
Der modulare Aufbau macht es möglich, das neue Kopfband des Vierers auch bei den übrigen LCD-Modellen zu verwenden

Sie sehen schon, in Sachen Audeze herrscht bei mir eine gewisse – wenn auch positive – Voreingenommenheit. Mit einer umso größeren Erwartungshaltung näherte ich mich dem LCD-4. Und war ein wenig enttäuscht – selbst wenn ich es aufgrund von über 20 Jahren intensiver Beschäftigung mit High End hätte besser wissen müssen: Auch wenn ich nicht sagen könnte, was der LCD-X großartig besser machen sollte, hatte ich beim LCD-4 eine ähnlich große Verbesserung erwartet, wie sie etwa der Wechsel vom EL-8 zum LCD-X bringt. Aber dafür spielt der LCD-X einfach auf einem viel zu hohen Niveau. Viel Luft nach oben lässt er dem Vierer nicht mehr. Gehört habe ich die beiden Audezes übrigens am symmetrischen Ausgang des großartigen Bryston BHA-1, indem ich das blaue Lee-Weiland-Kabel direkt am Kopfhörer umgesteckt habe. Damit wird zwar der LCD-X – man könnte sagen: unfairerweise – ein wenig aufgewertet, andererseits kann ich so wirklich nur die beiden Schallwandler vergleichen. Den Unterschied im Wirkungsgrad zwischen X und Vierer gibt Audeze mit sechs Dezibel, und genau um diesen Betrag ändert sich die Verstärkung des Bryston, wenn man den „Gain“- oder Verstärkungs-Schalter von „low“ auf „high“ umlegt – ideale Testbedingungen.


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