Keine Sorge, Sie haben nicht aus Versehen die Homepage von „Spielzeug für den hochbegabten Dreijährigen“ aufgerufen. Auch wenn die Uniques aussehen wie eine Mischung aus UFO und Bauklötzchen. Auf den ersten Blick.
Diese sollen nämlich quasi durch „Handauflegen“ den Klang unserer HiFi-Gerätschaften verbessern. Schwieriges Thema! Wenn ich da so an meine Musikerkollegen denke, Netzkabel für 40 Euro? Bauklötzchen unter dem Verstärker? Sonst noch alles ok? Allerdings hat das Thema mit Voodoo oder Feng Shui nichts zu tun. HiFi tweaks fallen ja in zwei Kategorien: solche mit plausiblen Erklärungen und solche ohne. Und hier geht es um relativ einfache physikalische Zusammenhänge. Bei näherem Betrachten haben die Uniques mit dem Bauklötzchen als solchem auch nicht mehr viel gemein. Es ist auch wenig Geheimnisvolles zu sehen, das verwendete Holz hat sehr eng liegende Jahresringe, was bedeutet, dass es sehr langsam gewachsen ist. Ähnlich dicht gewachsenes Holz wird auch für den Instrumentenbau verwendet, also eigentlich keine schlechte Voraussetzung. Das Holz besteht aus einer seltenen Holzart aus der Schweiz, wie mir der Hersteller erklärte. Zusätzlich findet man an der Unterseite drei eingesetzte Scheiben, offensichtlich aus unterschiedlichen Holzarten. Das können natürlich auch Kegel oder Zylinder oder sonst etwas sein, dies ist von außen nicht erkennbar. Näheres wollte der Hersteller, Anton Suter, aus verständlichen Gründen nicht verraten. Die Uniques gibt es in zwei verschiedenen Größen, die kleinere Variante im Dreiersatz sowie die größere Version einzeln als Unique plus. Beide Systeme haben den gleichen Aufbau, die Uniques sind einfach nur kleiner.
Die Frage ist jetzt natürlich wozu das Ganze? Jedes unserer geliebten HiFi-Geräte fängt im Betrieb an zu Schwingen, sei es durch den Schalldruck der Musik, sei es durch Brummeigenschaften des Netztrafos oder anderer stromdurchflossener Bauteile. Manche mehr, manche weniger, letztlich abhängig von dem getriebenen Konstruktionsaufwand. Ganz weg bekommt man diese nie, das lehrte uns schon das Physikbuch Seite 356. Wurde natürlich auch schon probiert, ältere Leser unter uns können sich vielleicht noch an die seinerzeit beliebten Beton-U-Blöcke erinnern, die als optimale Unterlage für den Plattenspieler galten. Damit hatte sich dann tatsächlich nicht mehr viel bewegt und das in jeder Hinsicht. War irgendwie auch keine Lösung von Dauer. Gummifüße? Damit kann tatsächlich für einen Moment die Vibrationsenergie gespeichert werden, die dann dummerweise zeitlich verzögert wieder an das System zurückgegeben wird. Zusätzlich noch vermischt mit den Resonanzen der Gummifüße. Was nun? Let it swing? Das Unangenehme dabei ist, dass diese Resonanzen auch das Musiksignal beeinflussen können. Nun reagiert der Mensch unterschiedlich auf verschiedene Frequenzen, ich denke da nur an den Sound des Zahnarztbohrers...
Die Idee bei den Uniques ist nun folgende: Wenn man die Resonanzen aus physikalischen Gründen schon nicht eliminieren kann, dann verschieben wir diese eben in einen für das menschliche Empfinden angenehmen, harmonischen Frequenzbereich. Und irgendwie geht es ja darum, das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine in Einklang zu bringen. Beim Instrumentenbau hat ja das verwendete Holz einen entscheidenden Einfluss auf den Klang des Instrumentes, so gesehen kann ich mir durchaus vorstellen, dass sich durch Ankopplung dieser Resonatoren klanglich etwas verändert.
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