Meine Röhrenelektronik ist im konventionellen „Landschaftsbau“ aufgebaut, also Trafos, Kondensatoren und Röhren auf der Chassisoberseite. Sozusagen im Freien. Dadurch ergeben sich hier keine vielfältigen Möglichkeiten, die Pucks als Resonatoren auf den Geräten einzusetzen. Deshalb muss der DAC herhalten. Hier war ich sehr gespannt, was passieren würde, weil das Gehäuse von mir sehr in Hinblick auf Resonanzoptimierung aufgebaut wurde. Bringt mittlerweile auch über 20 Kilogramm auf die Waage. Mit einem Unique plus auf dem Deckel habe ich zunächst den Klopftest gemacht, das Ganze erinnert mich irgendwie an David und Goliath. Gewichtsmäßig. Überraschenderweise hört sich das Geklopfe tatsächlich anders an. Im Zusammenhang mit Musikwiedergabe stellen sich ähnliche Effekte ein, wie oben bei den Endstufen beschrieben. Allerdings nicht ganz so ausgeprägt, wie mit den Disks unter den Verstärkern. Zu diesem Thema meint der Hersteller, dass sich gerade preisgünstigere DACs mit den Uniques auf ein höheres Niveau heben lassen. Was ich mir sehr gut vorstellen, mangels geeignetem Gerät aber nicht testen kann. Jetzt könnte man natürlich auf die Idee kommen, den gleichen Effekt erziele ich ganz einfach mit einem Türstopper aus dem Baumarkt. Das habe ich natürlich auch probiert, aber Leute, vergesst es! Damit erhöht man zwar die Masse des Gehäusedeckels, was mitunter bei dem einen oder anderen Gerät mit schepperndem Deckel nicht schlecht sein kann, aber die Musik wird einfach nur dumpfer. Kein Vergleich!
Nun stand noch ein Satz der kleineren Uniques zur Verfügung, die ich zusätzlich als Gerätefüße unter den DAC platziert habe. Hier muss ich leider feststellen, so gut wie in dieser Variante hat mein DAC noch nie geklungen. Es tritt nun kein neuer Effekt auf, sondern die oben genannten Verbesserungen addieren sich einfach. Eine Sopranstimme, wie die von Johanette Zomer beispielsweise, klingt ungewöhnlich geschmeidig und natürlich. Die Dame steht mit den Händen zu greifen im Raum. Hätten wahrscheinlich unsere Juristen gesagt.
Als nächstes habe ich die neuen Füße umgedreht, mit der gewölbten Seite nach unten. Damit wird die Wiedergabe etwas heller mit ein bisschen weniger Grundton. Zwischen besser oder schlechter kann man hier nicht entscheiden, das hängt von den Komponenten ab. Und vom persönlichen Geschmack. Ich bleibe jedenfalls bei der ersten Version. Man kann auch mit den Positionen der Füße experimentieren, eine leichte Verbesserung ergab sich, wenn einer der Uniques direkt unter den Netztrafos stand. Entsprechend kann man den Resonator an verschiedenen Stellen des Deckels platzieren, hier ergeben sich auch noch kleine Unterschiede, bei mir hat es mittig am besten funktioniert. Wenn man nun den Unique plus gegen den kleineren Unique auf dem Gehäusedeckel tauscht, ist der Effekt bei weitem nicht so groß. Auch drei von den kleineren haben nicht die Wirkung wie ein großer.
Es gibt eine Aufnahme vom Altmeister des Latin Jazz, Eddie Palmieri mit Michael Brecker am Tenorsaxophon. Brecker war ja bekannt für seinen druckvollen, ausdrucksstarken Ton, der teilweise ein bisschen an John Coltrane erinnert hatte. Bei dieser Einspielung klingt das Saxophon in vielen mir bekannten Konstellationen dünn und wie aus Plastik. Bevor man nun den Toningenieur verteufelt, sollte man es einmal mit den Uniques versuchen. Ach ja, der Rest der Anlage sollte hier schon auch mithalten können. Jedenfalls hat das Saxophon jetzt wesentlich mehr Körper und Volumen und kann sich gegen die dominante Percussionsgruppe viel besser in Szene setzen.
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