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Transrotor JR Tamino

04.05.2016 // Dirk Sommer

Ich weiß nicht, ob Ihnen dieser Effekt auch vertraut ist: Für mich gibt es eine natürlich auch mit der Tagesform variierende Lautstärkegrenze, die ich nicht überschreite, weil die Wiedergabe darüber einfach lästig wird. Da entscheiden oft ein, zwei Dezibel zwischen Genuss und – drastisch formuliert – Stress. Wo diese Grenze liegt, bestimmt sehr stark die Qualität der Aufnahme. Ich höre hin und wieder gern ein paar Songs von Van Morrison wie beispielsweise „Whatever Happened to PJ Proby?“ vom Album Down The Road – meist allerdings als File von der Festplatte. Die Stimme ist ein wenig zu weit in den Vordergrund gemischt, die bei Pop-Produktionen unvermeidliche Kompression und der eine oder andere nicht durch einen Deesser gebändigte Zischlaut lassen mich fast schon reflexartig zum Lautstärkeregler greifen. Abe ich besitze das Album auch als Doppel-LP und habe den Song jetzt mal auf dem LaGrange gespielt: Auch die analoge Version ist keine audiophile Offenbarung. Aber vor allem mit dem JR Tamino liegt die Wohlfühl-Lautstärke ein Stückchen über der bei anderen hervorragenden Tonabnehmern und deutlich über der bei Files. Wenn Sie Ihre Lieblingssongs also in Zukunft völlig gebannt und dennoch entspannt mit dem JR Tamino ein gutes Stückchen lauter genießen als vorher üblich, sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt: Transrotors „großer“ Tonabnehmer spielt so stimmig, homogen und ohne den geringsten Anflug von Lästigkeit, dass es jederzeit ein paar Dezibel mehr sein dürfen. Diese Einschätzung eines Laut-Hörers lässt aber keinesfalls dem Umkehrschluss zu: Auch bei sehr moderaten Pegeln fehlt einem vor allem dank der Farbigkeit und Tieftonqualitäten des JR Tamino absolut nichts.

STATEMENT

Mit dem JR Tamino hat Transrotor einen wirklichen Weltklasse-Tonabnehmer im Programm und damit die ideale Ergänzung zu Artus und Argus, der aber auch auf meinem Laufwerk die allerbeste Figur macht. Das JR Tamino entpuppt sich eher als Epikureer denn als Asket, verwöhnt mit satten Klangfarben, einem grundsoliden Tieftonfundament, extrem hoher – auch räumlicher – Auflösung und enormer Dynamik. Das beste aber ist, wie harmonisch und stimmig das JR Tamino diese außerordentlichen Fähigkeiten zu einem Ganzen vereint.
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, Acoustical Systems Aquilar
Tonabnehmer Einstein The Pickup, Lyra Etna
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors, Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde
Zubehör PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste,Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Transrotor JR Tamino
Prinzip Moving Coil
Ausgangsleistung 0,5mV
Abschlusswiderstand 10 - 100 Ω
Auflagekraft 1,9 - 2,0 g
Nadelträger Boron
Preis 10500 Euro

Hersteller/Vertrieb
Räke HIFI Vertrieb GmbH
Anschrift Irlenfelder Weg 43
51467 Bergisch Gladbach
Telefon +49 2202 31046
E-Mail transrotorhifi@t-online.de
Web www.transrotor.de


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