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Bryston BDA-3

11.03.2016 // Wolfgang Kemper

Zwei mögliche Anschluss-Varianten im Ausgang: XLR oder Cinch. Den S/PDIF-Eingang gibt es auch als hochwertige BNC-Verbindung
Zwei mögliche Anschluss-Varianten im Ausgang: XLR oder Cinch. Den S/PDIF-Eingang gibt es auch als hochwertige BNC-Verbindung

Mein erster Hörtest beschäftigte sichmit dem HDMI-Eingang. Meine Pure-Audio Blu-ray vom Oscar Peterson Trio, Night Train, funktionierte technisch perfekt. Der BDA-3 zeigte mit seiner grünen LED die 96-Kilohertz-Auflösung an. Klanglich war´s allerdings kein besonderer Genuss, was aber eindeutig der Aufnahmequalität aus dem Jahre 1962 geschuldet ist. Ganz anders traten da David Crosby und Graham Nash auf Another Stoney Evening ins Rampenlicht. Diese DVD-Audio ist zwar in Stereo nur in 48 kHz aufgelöst, was so auch am SPDIF-Ausgang anliegt. Dennoch klang sie überaus gut. Die Live-Atmosphäre und das Raumgefühl dieses unbeschwerten Auftritts der beiden bestens gelaunten Musiker nimmt den Hörer beinahe mit in die Konzerthalle, ins Los Angeles des Jahres 1971. Audio über HDMI funktioniert also einwandfrei mit dem Bryston. Selbst mein simpler Blu-ray-Zuspieler ist da ausreichend, um begeisternden Klang zu genießen. Klanglich profilierte sich der BDA-3 zudem durch eine sehr angenehme, facettenreiche Hochton-Auflösung.

Im Inneren ist alles sauber aufgeteilt. Unterhalb der HDMI Bords, oben halblinks neben der Netzeingangsplatine, befindet sich die Platine mit den USB Eingängen und den Control-Anschlüssen
Im Inneren ist alles sauber aufgeteilt. Unterhalb der HDMI Bords, oben halblinks neben der Netzeingangsplatine, befindet sich die Platine mit den USB Eingängen und den Control-Anschlüssen

Zur CD-Wiedergabe war der Bryston mit meinem Primare-Laufwerk per AES-EBU verbunden. Auch hier gefiel der Kanadier auf Anhieb. Gregory Porter konnte sich bei Be Good in seiner ganzen Größe und stimmlichen Dynamik in Szene setzen. Die instrumentalen Feinheiten seiner Band arbeitet der BDA-3 präzise heraus und stellt sie großflächig und plastisch in den Raum. Die Bühnentiefe ist etwas weniger ausgeprägt als ich es sonst schon einmal gehört habe. Dennoch vermisse ich auch bei klassischer Musik nichts, wie etwa bei Stravinskys Pulcinella Suite mit dem BBC Symphony Orchestra unter Pierre Boulez. Die spielte ich dem Wandler von Qobuz gestreamt per USB zu. Die Darstellung des Klangkörpers ist durchsichtig und homogen. Klangfarben sind eine Stärke des Bryston. In der Wiedergabe der obersten Tonlagen hebt er sich wohltuend ab von vielen Wandler-Kollegen ab. Auch bei meinen eigenen DACs stellt sich häufig nach stundenlangem Hören das Gefühl ein: Es reicht. Ganz anders verhält es sich beim BDA-3. Den habe ich in diesen Wochen nur nach einem Blick auf die Uhr abgeschaltet. Er präsentiert sich und die Musik, ohne lästig zu werden. In diesem Punkte ist er klar besser als viele andere und schon deshalb sein Geld wert. Ich persönlich schätze diesen Aspekt des nicht ermüdenden Klangbildes wesentlich höher ein als etwa ein Bisschen mehr Tiefe bei der Räumlichkeit. Denn bei Konzertbesuchen frage ich mich immer wieder, wo denn diese Räumlichkeit eigentlich ist, die viele bei der heimischen Musikwiedergabe so favorisieren. So gesehen ist der Bryston für mich ein sehr ehrlicher Interpret. Sein Spaß- und Genuss-Faktor liegt in der angenehmen und zugleich akkuraten Wiedergabe. Diese ist keineswegs weich oder schmeichelhaft. Mit Vorsicht würde ich sie vielleicht sogar als trocken bezeichnen wollen, im positiven Sinne, wie bei einem guten Rotwein. Insgesamt ist seine klangliche Interpretation ebenso stimmig wie glaubhaft. Er artikuliert unaufdringlich und homogen. Mit diesen Qualitäten bevorzugt er kein musikalisches Genre, sondern bringt sein Können bei jeder Musikrichtung zur Geltung.

Deutlich zu sehen sind die zwei quadratischen DA-Wandler Chips von AKM
Deutlich zu sehen sind die zwei quadratischen DA-Wandler Chips von AKM


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