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Test.
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Mytek Brooklyn

07.03.2016 // Dirk Sommer

Eine weitere BNC-Buchse erlaubt es, die Clock des Brooklyn zur Synchronisation anderer Geräte zu verwenden. Und das wäre nicht die schlechteste Idee, sitzt beim Brooklyn doch in unmittelbarer Nähe zum ESS-Wandler-Chip Sabre 9018K2M der Mytek Femtoclock Generator™, bei dem der interne Jitter lediglich 0,82 Picosekunden betragen soll. Beim 192-DSD-DAC kam noch der Sabre-9016-Chip zum Einsatz, der 18-er besitzt laut Datenblatt des Herstellers drei Dezibel mehr Dynamikumfang und drei Dezibel weniger Harmonische Verzerrungen. In die Signalverarbeitung des Chips kann der Benutzer im Gegensatz zum Vorgängermodell nicht mehr eingreifen. Beim Brooklyn ist die Wahl zwischen verschiedenen Filtern und auch keine Upsampling-Option nicht möglich. Über Skype erklärte mir Marcin Hamerla, dass man hier den Vorgaben des Chip-Herstellers folge, und auch, dass er die analoge Ausgangsstufe neu konstruiert habe. Dabei hatte mich schon der Klang des 192-DSD-DAC beim damaligen Test unwillkürlich an den Wadia erinnert, dessen Entwickler seine Ausgangsstufe frei von jeglichem Understatement als „Sledgehammer“ bezeichneten.

Wie an dieser Stelle bereits in einem Firmenbericht dargestellt werden die Wandler und professionellen Monitoringsysteme von Mytek vorrangig im Großraum New York von Michal Jurewicz und in Warschau von Marcin Hamerla in Warschau entwickelt. Letzterer wird inzwischen von vier weiteren Ingenieuren unterstützt und leitet zusätzlich die Fertigung. Er zeichnet auch für das neue Schaltnetzteil verantwortlich, das den Brooklyn mit soviel Energie versorgt, dass der ebenfalls weiterentwickelte Kopfhörerverstärker nun bis zu sechs Watt Leistung bereitstellen kann. An den beiden Kopfhörer-Buchsen unter dem Mytek-Logo liegt einmal ein phasenrichtiges und einmal eine phaseninvertiertes Signal an. Das macht es bei Verwendung eines speziellen, leider nicht mitgelieferten Adapters oder Spezialkabels möglich, einen Kopfhörer symmetrisch anzusteuern. Noch einmal kurz zurück zum Netzteil: Wer der Stromversorgung mittels Schaltnetzteil eine konventionellen Energieversorgung vorzieht, kann die auf der Rückseite des Brooklyn untergebrachte Buchse nutzen und hier ein Netzteil nach Wahl anschließen.

In der Grundeinstellung informiert das Display über Spitzen- und Durchschnittspegel des Eingangssignal und zwar mit einer Balken- und einer Ziffernanzeige. Darunter werden vier Menu-Punkte samt der aktuellen gewählten Parameter dargestellt
In der Grundeinstellung informiert das Display über Spitzen- und Durchschnittspegel des Eingangssignal und zwar mit einer Balken- und einer Ziffernanzeige. Darunter werden vier Menu-Punkte samt der aktuellen gewählten Parameter dargestellt

Das recht große, hochauflösende und farbige Display macht nicht nur die Konfiguration des Brooklyn per Menu zu einem einfachen Angelegenheit. Es informiert gleichzeitig über die Pegel des gewandelten Musiksignals und zwar mit zwei Balkenanzeigen pro Kanal: Einmal wird der Spitzenwert, das andere Mal ein Durchschnittswert, der mit der empfundenen Lautheit korrespondiert, angezeigt. Alle vier Werte werden aber nicht nur durch die vier farbigen Balken dargestellt, sondern auf der rechten Seite des Displays auch noch einmal in Ziffern – eigentlich doppelt gemoppelt. Bei unserer Skype-Unterhaltung versprach Marcin Hamerla, dass die Ziffern nach dem nächsten Firmware-Update auf Wunsch auch permanent den Spitzenwert anzeigen würden, er also eine sogenannte Peak-Hold-Funktion zusätzlich integrieren werde. Aber auch an alle Musikfreunde, die diese Studio-Funktionen für unnütze Spielerei halten, hat Mytek gedacht: Ein kurzer Druck auf den Drehknopf und das Display zeigt in dezentem Schwarz/Weiß nur noch die Abtastrate und die Wortlänge des gewandelten Signals und den Ausgangspegel. Schön, dass man hier die Wahl hat!

Ein Druck auf den großen Drehknopf und alle Hektik verschwindet aus dem Display: Es werden nur noch die Bitrate, die Abtastfrequenz und die Lautstärke angezeigt
Ein Druck auf den großen Drehknopf und alle Hektik verschwindet aus dem Display: Es werden nur noch die Bitrate, die Abtastfrequenz und die Lautstärke angezeigt


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