Myteks 192-DSD-DAC beeindruckte mich vor etwa vier Jahren mit seinen klanglichen Leistungen derart, dass ich in puncto teure D/A-Wandler längere Zeit abstinent blieb. Und das ist in Zeiten sich beinahe überstürzender Neuentwicklungen nicht das schlechteste. Nach einem Ausflug in High-End-Gefilde stellen die Digitalspezialisten mit Wurzeln im professionellen Bereich nun den Brooklyn vor.
Auf den ersten Blick scheint der neue Wandler die gelungene Synthese aus dem vorrangig für den Einsatz im Studio konzipierten, optisch nüchternen 192-DSD-DAC, der trotz leichter Schwächen in puncto Menu-Führung und Bedienbarkeit wegen seines beinahe unschlagbaren Preis/Klangverhältnisses auch auf dem Hifi-Markt sehr erfolgreich war, und dem Manhattan zu sein. Dieser zielte mit seinem sehr individuell gestalteten Gehäuse, dem großen, gut ablesbaren Display und dem entsprechenden, höheren Preis eindeutig auf die Hifi/High-End-Klientel. Der Brooklyn hat vom Manhattan den mit dem Markenlogo geschmückten Deckel und die strukturierte Frontplatte geerbt. Allerdings sind hier die vier Druckknöpfe nicht mit derselben aufwendig gefrästen Oberfläche versehen worden, die sie beim Manhattan so dezent und unauffällig in die Frontplatte integrieren. Dafür schmückt den Brooklyn auf der linken Gehäuseseite ein Mytek-Logo, das von LEDs illuminiert wird, deren Farben sich über das nun ausgesprochen benutzerfreundliche Menu in weiten Bereichen dem eigenen Geschmack anpassen lassen. Die Farbenspiele sind in meinen Augen eine nette Spielerei, die neue Menu-Führung beseitigt hingegen den einzig gravierenden Schwachpunkt beim Vorgängermodell.
Im Display des Brooklyn werden vier der veränderbaren Parameter angezeigt und zwar mit ihrer Bezeichnung und aktuellen Einstellung, beispielsweise „Input“ und „USB“. Das Begriffspaar erscheint links im Display: Nach dem Druck auf den Knopf ganz links auf der Frontplatte ändert sich die Farbe der angezeigten Einstellung. Mit dem Drehknopf lässt sie sich nun variieren. Ein weiterer Druck auf den linken Knopf schließt den Vorgang ab. In diesem Modus bewirkt eine Drehung am großen schwarzen Knopf, dass die nächsten vier Menu-Punkte im Display angezeigt und nach dem Druck auf die entsprechende Taste auf der Frontplatte verändert werden können. Das Menu des Brooklyn umfasst 14 Einstellung, unter anderem die für Helligkeit und – wir erwähnt – die Hintergrundfarbe des Mytek-Logos. Dank der neuen, überlegten Menu-Führung weiß man jederzeit ganz genau, was man gerade tut: ein Riesenfortschritt gegenüber dem 192-DSD-DAC!
Aber der Brooklyn bietet auch in anderen Bereichen mehr als sein Vorgänger: So kann der analoge Eingang per Menu für Hochpegelquellen, Phono-MM- oder Phono-MC-Systeme konfiguriert werden. Damit wird aus dem Brooklyn in Verbindung mit der analogen Lautstärkeregelung eine vollwertige Vorstufe. Schade nur, dass man beim Wechsel von Phono zu Hochpegel das Kabel am einzigen Paar Cinch-Buchsen umstecken muß. Aber Platz für ein zweites oder gar drittes Paar gibt es auf der Rückseite des Mytek nun wirklich nicht. Beim 192-DSD-DAC musste man sich noch zwischen der Mastering- und Preamp-Version unterscheiden: Erstere bot einen SDIF-3-Eingang für DSD und eine recht grobe LED-Pegelanzeige, letztere einen Hochpegel-Analogeingang. Wie erwähnt besitzt der Brooklyn einen auch für Phonosignale geeigneten Analogeingang und zusätzlich den SDIF-3-Eingang. Der Platzmangel auf der Geräterückseite macht es aber nötig, dafür die beiden S/PDIF-Cinch-Eingänge zu nutzen. Im Menu-Punkt „Coax Function“ bestimmt man, ob die beiden Cinch-Buchen als zwei S/PDIF- oder jeweils als SDIF-3-Eingang für einen der beiden Stereokanäle fungieren. Der dazugehörige Wordclock-Eingang ist wie üblich als BNC-Buchse aufgeführt.
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