Ich gebe gern zu, dass mich die Option, die Röhrensätze zu wechseln, etwas vom rechten Weg der knappen Gerätebeschreibung abgelenkt hat. Aber Testgeräte, die diese Möglichkeit bieten, bekommt man halt nicht alle Tage. Bei seiner Entwicklung hat Stefan Noll aber nicht in erster Linie experimentierfreudige Röhrenfans im Kopf gehabt: Mithilfe der unterschiedlichen Röhrentypen lässt sich das Zusammenspiel der Lyric Ti 140 mit den angeschlossenen Lautsprechern optimieren, denn jeder Röhrentyp bringt einen anderen Dämpfungsfaktor mit. Die größere Stromfähigkeit führt bei den leistungsstärkeren Röhren zu einer besseren Kontrolle der Chassis. Was die Leistung der verschiedenen Typen anbelangt, darf man in jedem Falle von 70 bis 80 Watt ausgehen. Um die richtige Bestückung zu finden, wurde der Lyric-Audio-Fachhändler entsprechend geschult. Er weiß um die Merkmale der einzelnen Typen und wie sich deren Charakter auf den angeschlossenen Lautsprecher auswirkt. Darüber hinaus ist man auch bei Lyric selber gern bereit zu helfen, falls Unklarheiten bleiben.
Preislich liegen die verschiedenen Röhren-Bestückungen nicht allzu weit auseinander: Mit etwa 5400 Euro ist ein Lyric Ti 140 mit EL-34 am günstigen. Mit einem Quartett KT-150 liegt der Preis bei 5900 Euro, mit vier KT-88 Gold Lion bei 5600 Euro. Für unser Testmodell mit den KT-120, denen Stefan Noll ein ausgezeichnetes Preis-Qualität-Verhältnis zuspricht, werden 5500 Euro aufgerufen. Für welche der Varianten man sich entscheidet, dürfte also in der Regel nicht am Preis, sondern an der Harmonie der jeweiligen Bestückung mit der übrigen Kette liegen. So ist man selbst dann auf der sicheren Seite, wenn irgendwann einmal andere Lautsprecher angeschafft werden: Die Ti 140 lässt sich durch eine entsprechende Röhren-Bestückung optimal an die veränderten Verhältnisse anpassen.
Auf der Rückseite unseres Ti 140 findet sich ein großer Dreh-Schalter, der die Variation der Gegenkopplung in jeweils drei Ein-Dezibel-Schritten für den Acht- und Vier-Ohm-Anschluss ermöglicht, um den Ti140 noch besser an den verwendeten Lautsprecher anzupassen. Fehlbedienungen sind nicht möglich, so dass man problemlos nach persönlichem Eindruck variieren kann. Je nach Lautsprecher kann eine stärkere Gegenkopplung das Klanggeschehen kontrollierter oder eine niedrige die Musik ein wenig runder wirken lassen. Dabei sollen die persönlichen Gegebenheiten und Hörgewohnheiten der Maßstab sein.
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