Ein Grund für eine gewisse Zurückhaltung bei Kabeltest ist für mich, wie ich gewiss schon des Häufigeren geschrieben habe, die recht geringe Übertragbarkeit der in der eigenen Kette gefundenen Ergebnisse auf andere Anlagen. Die Vielfalt möglicher Konfigurationen zur Wiedergabe von Musik-Files macht die Sache keinesfalls einfacher. Dennoch: drei Ethernet-Kabel im Vergleich.
Die bisherige Beschäftigung mit der Musikwiedergabe über das Netzwerk hat zumindest in meinem Hörraum erbracht, dass die Datenverteilung über Kabel besser klingt als über WiFi – auch wenn diese Erfahrung der weitverbreiteten Ansicht gegenübersteht, die kabellose Verbindung hätte aufgrund der galvanischen Trennung zwischen beispielsweise Router und Streaming-Bridge Vorteile. Ich sehe es ebenfalls als gesichert an, dass der Speicherort der Daten eine Auswirkung auf die Intensität des Musikgenusses hat: Verwendet man einen üblichen netzwerkgebundenen Speicher – oder kurz und englisch: NAS – wie etwa den Western Digital MyCloud, darf man nicht dieselbe Klangqualität erwarten wie von einem für die Musikwiedergabe optimierten Gerät wie dem Melco. Das gilt allerdings mit dieser Einschränkung: Wenn der nachfolgende Netzwerk-Player die gesamte Datei vor dem Abspielen auf eine entsprechend große SSD kopiert, wie dies etwa die Aurender tun, wird man keinen Unterschiede zwischen Standard- und audiophilem Datenspeicher hören.
Alles andere werde ich bei Veränderungen in der digitalen Wiedergabekette immer mal wieder überprüfen, denn die an der Wiedergabe beteiligten Komponenten interagieren miteinander und selbst Geräte in ihrer Peripherie wirken sich klanglich aus – und sei es das Netzteil eines Netzwerkschalters. Da sich der Router auf der einen Seite meines Hörraumes befindet und die Anlage auf der gegenüberliegenden, verlegte ich ein gut geschirmtes Cat6-Kabel von Conrad hinter den Lautsprechern und Endstufen her bis in die Nähe der Artesania Racks. An dieser Stelle sind aber mehrere Geräte anzuschließen, und deshalb erwarb ich ein Netzwerk-Switch von Netgear inklusive Stecker-Netzteil. Dessen Austausch gegen eine 5-Volt-Stromstromversorgung von SBooster – eine „Best Of Two Worlds Solution“ aus der alten Serie – brachte einen minimal schwärzeren Hintergrund und einen etwas größeren, offeneren Raum. Vom Netgear geht es wieder über Conrad-Kabel einmal zum Ayon S-3, einem sogenannten Network-Player mit integriertem Wandler, und zum anderem zu einem Auralic Aries (Femto) samt SBooster BOTW P & P ECO Netzteil und weiter über Audioquests Jitterbug und Diamond USB zum Hugo TT Wandler. Als Datenlieferant für Ayon und Auralic steht ein Melco HA-N1Z über ein Melco-Kabel mit dem Netgear in Verbindung.
Nachdem die Entscheidung für eine kabelgebundene Netzwerkverbindung gefallen war, wollte ich die Conrad-Kabel möglichst schnell durch etwas gediegeneres ersetzen und zog den Audioquest-Katalog zu Rate. Da unterscheiden die Kabelspezialisten erst einmal zwischen unkonfektionierten und in sechs Längen vorgefertigten Kabeln. In jeder der beiden Kategorien gibt es fünf Qualitätsstufen, die sich aber nicht entsprechen. Die unkonfektionierten Kabel decken einen deutlich niedrigeren Preisbereich ab als die konfektionierten. Die Unterschiede in der Qualität sind dieselben wie bei allen Audioquest NF- oder Digital-Kabeln: Mit zunehmendem Preis kommt zum reinen Kupferleiter eine immer dickere Silberschicht hinzu, das Topmodell besitzt dann Leiter aus reinem Silber. Die Schirmung wird besser und bei den Spitzenprodukten unter den vorgefertigten Leitungen veredeln noch das „Noise-Dissipation System“ und beim Diamond auch das „Dialectric Bias System“ das Kabel. Beide Audioquest-Entwicklungen habe ich schon mehrfach und zuletzt im Artikel über das NF-Kabel Fire ausführlich beschrieben.
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