Sehr neugierig bin ich auf den neuen integrierten Digital-Analog-Wandler. Vor der musikalischen Betrachtung möchte ich ihm attestieren, dass er sehr sensibel auf Kabel reagiert. Eigentlich an AES/EBU-Verbindungen gewöhnt, haben mein Freund und ich mit diversen koaxialen SPDIF-Kabeln (30 Euro bis 2000 Euro)experimentiert, um das bestmögliche Setup zu finden. Der Einstein DAC reagierte jeweils mit deutlichen Klangunterschieden. Sowohl am reinen CD-Laufwerk von North-Star-Design von J.S. als auch an meinem Primare waren dies jeweils wirklich Welten. An dieser Stelle ist Sorgfalt bei der Kabelwahl enorm wichtig. Übrigens war nicht das teuerste Kabel das beste. Über die SPDIF-Schnittstelle spielt der DAC klanglich mindestens auf Augenhöhe mit dem Line-Verstärker-Teil. So standen die Chor-Stimmen in den Carmina Burana auf der bekannten Telarc-Aufnahme mit Robert Shaw plastisch im Raum und wurden sowohl in der Tiefe als auch im Nebeneinander sehr klar differenziert. Überhaupt ist die fransenfreie, standgenaue Abbildung von Stimmen und Instrumenten eine besondere Stärke des feinsinnigen The Tune.
Die Punch Brothers mit The Phosphorescent Blues wurden so spannungsvoll reproduziert, dass ich mich mit geradem Rücken auf der Sesselkante sitzend wiederfand statt entspannt zurückgelehnt. Da ist es interessant, die gleiche Musik über den Rechner zu hören. Auch hier wird schnell klar, dass The Tune deutlich hörbar auf das USB Kabel und den Musik-Player reagiert. Der Unterschied zwischen den Player-Softwares von Amarra und Audirvana Plus war extrem deutlich, und zwar ganz klar zum Vorteil der Kalifornier. Amarra passte hervorragend, mit Audirvana 2.2 war das Klangbild im Grundtonbereich leicht üppig. Die überzeugendste digitale Signalverarbeitung bietet der Einstein-DAC natürlich mit entsprechenden Highres-Files. Auffällig sind der harmonische Fluss und immer wieder der ansteckende Rhythmus. My History of Jazz von Iiro Rantala auf dem Label ACT als Download in 88,2 von highresaudio.com mit seinem klassisch-jazzigen Arrangement zu Bachs Goldberg-Variationen ist ein Album, das ich gern immer wieder höre. Aber selten habe ich es als so ansprechend empfunden. Betörend schön, fein durchgezeichnet und realistisch intoniert waren Stan Getz' Saxophon und Astrud Gilbertos Stimme im „Girl From Ipanema“ zu genießen. Die klaren Konturen, das Gespür für Rhythmik und die authentischen Klangfarben des Einstein ermöglichen so ein Erlebnis. Bei dieser hervorragenden Wandler-Platine braucht man keinen Gedanken an einen preisähnlichen externen DAC zu verschwenden.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit Yosemite 10.10.4 und Audirvana Plus 2.2, Amarra 3.0.3 |
CD-Player | Primare DVD 30 mit Antelope Zodic+ |
Plattenspieler | Kenwood KD-990 mit Kenwood Kunststeinauflage, Brinkmann Bardo und Kuzma 4-Point |
Phono-Vorverstärker | Plinius Koru |
Tonabnehmer | Audio-Technica AT33PTG/II, The Soundsmith Carmen |
Lautsprecher | Quadral Platinum M 50 |
Zubehör | Audioquest Diamond USB, Inakustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
Einstein Audio The Tune mit DA-Wandler
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Leistung | 80 W/8 Ohm, 130W/ 4 Ohm |
Störabstand an den Line-Eingängen | >95 dB |
Störabstand an Phono MM | > 70 dB |
Störabstand an USB | 95 dB |
Störabstand an SPDIF | 95 dB |
Besonderheiten | Bedienung über Touchscreen und Fernbedienung, umschaltbarer Vorverstärker Ausgang |
Gehäuse | resonanzoptimiertes Sandwichgehäuse, thermostabilisierende massive Kühlkörper, massive Bodenplatte und Backpanel aus Aluminium |
Abmessungen | 43 x 40,5 x 13 cm |
Preis | 6500 Euro inklusive Phono |
Aufpreis für DAC-Modul | 1500 Euro |
Garantie | 3 Jahre |
Hersteller / Vertrieb
EINSTEIN Audio Components GmbH
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Anschrift | Prinz Regent Straße 50-60 44795 Bochum |
Telefon | +49 234 9731512 |
info@einstein-audio.de | |
Web | www.einstein-audio.de |