tests/15-09-04_einstein
 

Einstein Audio The Tune mit DA-Wandler

04.09.2015 // Wolfgang Kemper

Sehr neugierig bin ich auf den neuen integrierten Digital-Analog-Wandler. Vor der musikalischen Betrachtung möchte ich ihm attestieren, dass er sehr sensibel auf Kabel reagiert. Eigentlich an AES/EBU-Verbindungen gewöhnt, haben mein Freund und ich mit diversen koaxialen SPDIF-Kabeln (30 Euro bis 2000 Euro)experimentiert, um das bestmögliche Setup zu finden. Der Einstein DAC reagierte jeweils mit deutlichen Klangunterschieden. Sowohl am reinen CD-Laufwerk von North-Star-Design von J.S. als auch an meinem Primare waren dies jeweils wirklich Welten. An dieser Stelle ist Sorgfalt bei der Kabelwahl enorm wichtig. Übrigens war nicht das teuerste Kabel das beste. Über die SPDIF-Schnittstelle spielt der DAC klanglich mindestens auf Augenhöhe mit dem Line-Verstärker-Teil. So standen die Chor-Stimmen in den Carmina Burana auf der bekannten Telarc-Aufnahme mit Robert Shaw plastisch im Raum und wurden sowohl in der Tiefe als auch im Nebeneinander sehr klar differenziert. Überhaupt ist die fransenfreie, standgenaue Abbildung von Stimmen und Instrumenten eine besondere Stärke des feinsinnigen The Tune.

Übersichtlich ist der Innenaufbau: Zwischen den Lautsprecher-Anschlüssen befindet sich das Netzfilter. Die Platine dahinter beherbergt die Anpassung der Netzspannung für alle Optionen weltweit, zwei Opferwiderstände, um den Verstärker zu schützen und die Stromabgriffe für die einzelnen Gruppen.
Übersichtlich ist der Innenaufbau: Zwischen den Lautsprecher-Anschlüssen befindet sich das Netzfilter. Die Platine dahinter beherbergt die Anpassung der Netzspannung für alle Optionen weltweit, zwei Opferwiderstände, um den Verstärker zu schützen und die Stromabgriffe für die einzelnen Gruppen.

Die Punch Brothers mit The Phosphorescent Blues wurden so spannungsvoll reproduziert, dass ich mich mit geradem Rücken auf der Sesselkante sitzend wiederfand statt entspannt zurückgelehnt. Da ist es interessant, die gleiche Musik über den Rechner zu hören. Auch hier wird schnell klar, dass The Tune deutlich hörbar auf das USB Kabel und den Musik-Player reagiert. Der Unterschied zwischen den Player-Softwares von Amarra und Audirvana Plus war extrem deutlich, und zwar ganz klar zum Vorteil der Kalifornier. Amarra passte hervorragend, mit Audirvana 2.2 war das Klangbild im Grundtonbereich leicht üppig. Die überzeugendste digitale Signalverarbeitung bietet der Einstein-DAC natürlich mit entsprechenden Highres-Files. Auffällig sind der harmonische Fluss und immer wieder der ansteckende Rhythmus. My History of Jazz von Iiro Rantala auf dem Label ACT als Download in 88,2 von highresaudio.com mit seinem klassisch-jazzigen Arrangement zu Bachs Goldberg-Variationen ist ein Album, das ich gern immer wieder höre. Aber selten habe ich es als so ansprechend empfunden. Betörend schön, fein durchgezeichnet und realistisch intoniert waren Stan Getz' Saxophon und Astrud Gilbertos Stimme im „Girl From Ipanema“ zu genießen. Die klaren Konturen, das Gespür für Rhythmik und die authentischen Klangfarben des Einstein ermöglichen so ein Erlebnis. Bei dieser hervorragenden Wandler-Platine braucht man keinen Gedanken an einen preisähnlichen externen DAC zu verschwenden.

Ein Paar feine Handschuhe gehören zum Lieferumfang
Ein Paar feine Handschuhe gehören zum Lieferumfang

STATEMENT

The Tune ist ein Vollverstärker, der wertvoll aussieht und auch sehr gut verarbeitet ist, aber das Hören zur Hauptsache macht. Er klingt seidig auflösend, räumlich präzise, feindynamisch begeisternd und ist über die hochwertige Fernbedienung zudem mit Vergnügen zu bedienen. Der neue optional integrierte DAC präsentiert sich als stimmige Ergänzung fürs Digitale.
Gehört mit
Computer Apple MacMini mit Yosemite 10.10.4 und Audirvana Plus 2.2, Amarra 3.0.3
CD-Player Primare DVD 30 mit Antelope Zodic+
Plattenspieler Kenwood KD-990 mit Kenwood Kunststeinauflage, Brinkmann Bardo und Kuzma 4-Point
Phono-Vorverstärker Plinius Koru
Tonabnehmer Audio-Technica AT33PTG/II, The Soundsmith Carmen
Lautsprecher Quadral Platinum M 50
Zubehör Audioquest Diamond USB, Inakustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Audio Exklusiv d.C.d. Basis
Herstellerangaben
Einstein Audio The Tune mit DA-Wandler
Leistung 80 W/8 Ohm, 130W/ 4 Ohm
Störabstand an den Line-Eingängen >95 dB
Störabstand an Phono MM > 70 dB
Störabstand an USB 95 dB
Störabstand an SPDIF 95 dB
Besonderheiten Bedienung über Touchscreen und Fernbedienung, umschaltbarer Vorverstärker Ausgang
Gehäuse resonanzoptimiertes Sandwichgehäuse, thermostabilisierende massive Kühlkörper, massive Bodenplatte und Backpanel aus Aluminium
Abmessungen 43 x 40,5 x 13 cm
Preis 6500 Euro inklusive Phono
Aufpreis für DAC-Modul 1500 Euro
Garantie 3 Jahre

Hersteller / Vertrieb
EINSTEIN Audio Components GmbH
Anschrift Prinz Regent Straße 50-60
44795 Bochum
Telefon +49 234 9731512
E-Mail info@einstein-audio.de
Web www.einstein-audio.de


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