Aber der D3020 ist ja viel mehr als nur ein Verstärker, sondern fungiert auch als digitale Schaltzentrale. Im ersten Durchgang lief mein alter CD-Player als reines Laufwerk am koaxialen Digitaleingang, nachdem der interne Wandler des NAD kurzen Prozess mit dem des Denon gemacht hat. Wesentlich ausgeglichener, mit natürlicherem Klang mehr Fluss und auch Substanz – besonders im Bass –, ließ er dem Oldie keine Chance. Das geht nicht immer so klar aus. Der analoge Eingang durfte sich über die vom Plattenspieler über den Phonopre kommenden Signale hermachen und bestätigte die Tendenz der Digitalsektion, dabei raubte er nichts von der typisch analogen Plastizität und gab sich auch im direkten Vergleich dynamisch keine Blöße. Hier machte sich lediglich das niedrigere Eingangssignal bemerkbar und führte zu eingeschränkten Pegelreserven. Bei Hochpegelquellen wie Tuner oder einem zweiten CD-Player gibt es diese Einschränkung nicht.
Im zweiten Durchgang widmete ich mich den anderen Digitaleingängen. Vor dem USB-Eingang hängt in diesem Fall ein Notebook mit Linux, das den NAD sofort als Sound-Device erkennt. Für Windows gibt es entsprechende Treiber auf der Homepage. Ist zwischen dem koaxialen und dem USB-Eingang bei identischem Material mit 16 Bit und 44 Kilohertz kaum ein Unterschied auszumachen – vielleicht ein klein wenig mehr Wärme und Fluss bei USB gegenüber der dynamischeren Gangart von CD –, brachten hochauflösende Medien doch Unterschiede zu Tage. Insgesamt feiner und freier, dabei rhythmisch zwingender zeigt der D3020, dass sich auch in dieser Klasse der Einsatz von hochaufgelöstem Datenmaterial lohnt. Dem Bass verhalf die höhere Datendichte zu mehr Feininformation bei insgesamt zwingenderem Durchzug. Die Wandlersektion haben die Entwickler von NAD auf jeden Fall außergewöhnlich gut hinbekommen.
Bluetooth funktioniert ohne Probleme, die Installation geht kinderleicht. Wer es nutzt, wird allerdings mit Verlusten an den Frequenzenden und leicht gedeckter Mittenwiedergabe belohnt. Um sich mal eben durch die Sammlung auf dem Smartphone eines Bekannten zu klicken, sicher ausreichend, ansonsten verschenkt man zu viel von dem außergewöhnlichen Potential des Verstärkers. Stopp! Oder eben auch nicht. Hier muss ich jetzt mal vom hohen Ross des Hifi-Testers runter. Es klingt ja trotzdem gut, wenn auch die Diskrepanz zwischen miesen mp3-files und Hi-Res-Material sehr groß ist. Wer abends auf dem Sofa sitzt und nur mal so eben, ohne aufzustehen, den Lieblingstitel vom Smartphone auf der „Anlage“ hören möchte, braucht dazu nur die Fernbedienung des NAD. Eine vom Gast mitgebrachte Playlist für eine Party? Kein Problem. Die Anforderungen an eine Hifi-Anlage liegen heute halt woanders, und der NAD S3020 liefert einfach die richtige Antwort. Und da schließt sich dann doch noch der Kreis.
Gehört mit
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Analoglaufwerk | Technics SL-151/II, Pro-Ject RPM 6.1SB S/E |
Tonarme | Roksan Tabriz, Pro-Ject 9CC |
Tonabnehmer | Goldring G-1022GX, Ortofon OM30, Shure V15/IV |
PC/Smartphone | Acer Espire / Ubuntu Mate; Nokia |
Phonopre | AMR ifi iPhono |
CD-Laufwerk | Denon DCD-1290 |
Verstärker | Unison Unico |
Lautsprecher | Spendor A5 |
Kabel | TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Supra Cable, Audioquest |
Herstellerangaben
NAD D3020
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Leistung | 2 x 30 Watt an 4 und 8 Ohm |
Impulsleistung | 65 Watt an 8 Ohm 105 Watt an 4 Ohm 150 Watt an 2 Ohm |
Auflösung | bis zu 24 Bit und 96 kHz |
Signalrauschabstand | (A-bewertet) >= 90dB |
Harmonische Verzerrungen | <= 0,005% |
Standby | <= 0,5 Watt |
Abmessungen (B x H x T) | 58 x 186 x 219 mm |
Preis | 500 Euro |
Vertrieb
NAD bei Dynaudio International GmbH
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Anschrift | Ohepark 2 21224 Rosengarten Germany |
Telefon | +49 4108 41800 |
Fax | +49 4108 418010 |
Web | www.dynaudio.com |
Web | www.nad.de |
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