Noch liegen bei mir die erwähnten, sündhaft teuren Göbel High End Lacorde Statement. Bevor ich zu den Swisscables wechsele, höre ich über die Göbels einmal kurz Pink Floyds „Money“ von der Festplatte, eben den Song, dessen wenig audiophile Attribute Thomas Wendt und mir vor einiger Zeit das Fehlen von ein wenig Druck im Bass bei Swisscables deutlich machte. Hier stimmt die Balance, wenn auch aufnahmebedingt die Geräusche der klingelnden Kassen ein wenig topfig klingen. Nach dem Wechsel auf die Swisscables Reference sowohl zwischen Vor- und Endstufen als auch zwischen letzteren und den Lautsprechern klingen zwar die Kassen etwas weniger muffig, dafür rücken aber die Becken und Gitarren ein wenig zu weit in den Vordergrund. Egal, ob man das nun als ein Quäntchen zuwenig Tieftonenergie oder als leichte Überbetonung des Präsenzbereiches beschreiben will: Die Balance zwischen den genannte Frequenzbereichen ist zumindest an meinen LumenWhite nicht so stimmig wie zuvor bei den mehr als zehnfach teureren Göbels.
Dann sind die Reference Plus an der Reihe und überzeugen schon in der ersten Minute: Die Kassen auf „Money“ klingeln zwar nicht so durchsichtig wie beim „einfachen“ Reference, wobei dieser Anflug von Topfigkeit aber – wie gesagt – der Aufnahme geschuldet sein dürfte. Der E-Bass pulsiert mit mehr Druck, klingt sonorer und satter. Und das beste daran: Die schon beim Reference hoch gelobte Durch- und Feinzeichung wir durch die, wie ich finde, stimmigere tonale Balance des Plus nicht im mindesten beeinträchtigt. Für mich steht jetzt schon fest: Das Reference Plus ist ein großer Schritt nach vorn und den im Vergleich zum „einfachen“ Reference fast doppelten Preis allemal wert. Ja, ich traue mich gar zu sagen, dass das Reference Plus selbst dem Göbel Kabel unverschämt nahe kommt. Um zu dieser Einschätzung zu kommen, habe ich natürlich nicht nur „Money“ gehört, sondern meine Playlist mit den üblichen Test-Songs. Dabei fallen dann immer wieder die ungeheure Offenheit, die riesigen virtuellen Räume und die ganz leicht ins Strahlende tendierenden und gleichzeitig satten Klangfarben der großen Swisscables auf. Hier ist dem Team in der Schweiz ein wirklich großer Wurf gelungen!
Aber das ist ja noch nicht das Ende der Fahnenstange: Anton Suter hatte von Synergieeffekten zwischen dem Plus-Lautsprecher- und Netzkabel gesprochen und Jürgen Saile schlicht festgestellt, dass das Musikhören noch mehr Spaß macht, wenn man Swisscables' Reference durch das Reference Plus Netzkabel ersetzt. Ich hatte zumindest bei bei Vor- und Endstufen bisher immer auf Experimente mit Stromzuleitungen verzichtet, da sich in der Vergangenheit eine vom ehemaligen deutschen Cello-Vertrieb in Handarbeit gefertigte Zuleitung mit großem Querschnitt bestens bewährt hatte. Jetzt wagte ich erst einmal bei den Ayon Epsilon einen Versuch – und fand Antons Suters Ankündigung bestätigt: Die Wiedergabe gewinnt noch einmal ein wenig an Druck. Aber das ist beileibe nicht alles: Die imaginäre Bühne scheint nochmals breiter und tiefer. Die Musiker wirken engagierter: Käme die Musik nicht von der Festplatte, würde ich überprüfen, ob nicht jemand die Geschwindigkeit des Plattenspielers minimal erhöht hat. Nach nicht einmal zwei Stunden steht für fest, dass ab sofort die Reference Plus die Ayons mit Strom versorgen.
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