tests/15-05-11_swisscables
 

Swisscables Reference Plus

11.05.2015 // Jürgen Saile

Ähnliche Feinheiten sind auch sehr schön bei Aufnahmen mit dem polnischen Pianisten Marcin Wasilewski zu hören, der manchmal den Schlussakkord an seinem Flügel sehr lange verklingen lässt. Man hört nun am Ende des Ausklingens ganz leise, aber sehr deutlich, dass hier nicht der Aufnahmeingenieur einfach die Aufnahme gestoppt hat, sondern Wasilewski das gedrückte Pedal wieder loslässt. Auch bei diesen Aufnahmen wird der Flügel enorm farbig und von realistischer Größe wiedergegeben. Dieser ist nun kein Klotz, der halbrechts im Raum steht, sondern das Instrument bekommt richtige Konturen. Zudem wirkt Wasilewskis Spielweise irgendwie noch souveräner.

Was bei allen Aufnahmen zudem auffällt, ist die sehr luftige Wiedergabe. Auch sind die Musiker klarer voneinander getrennt. Dies ist sicher einer der Gründe, warum bei klassischen Einspielungen ein ähnlicher Eindruck wie bei einem Konzertbesuch entsteht. Zumindest ein Hauch davon. Eigentlich sollte man diese Eigenschaften nicht einzeln zerpflücken, insbesondere wenn die Wiedergabe so homogen ist. Aber schließlich wollen Sie ja wissen, was das neue Kabel so alles zu bieten hat. Sonst hätte ich mir die Sache ganz einfach machen können mit dem Fazit: klingt geil!

Allgemein lässt sich sagen, dass das Reference Plus in allen Bereichen eine Verbesserung gegenüber dem normalen Reference darstellt. Wobei das Standard Reference an sich schon ein hervorragendes Kabel ist. Nun liegen zwischen diesen beiden Kabeln keine Welten, wie man jetzt vielleicht vermuten könnte. Aber die Unterschiede sind in einer Musikanlage mit höherer Auflösung klar nachvollziehbar. Oder anders ausgedrückt: Es macht einfach noch mehr Spaß, damit Musik zu hören! Interessant ist dabei wieder einmal, dass das Kabel ja nicht im Signalweg liegt und sich der Klang trotzdem stark verändert. Eigentlich verrückt!

Neu im Sortiment des Herstellers sind die passenden Kabelbrücken unter der Bezeichnung „handy- cable resonator support“ Wer nun bei dem Begriff handy vermutet, dass es sich hier um ein Multifunktionsgerät handeln könnte, den muss ich enttäuschen, telefonieren kann man damit nicht. Jedenfalls sind die Einkerbungen der Stützen genau an den Radius der hauseigenen Lautsprecherkabel angepasst, so dass das Kabel relativ fest aufliegt. Der Korpus besteht aus Walnussholz mit zwei Inlays, wahrscheinlich aus einer anderen Holzart. Der Sinn dieser Gerätschaften ist nun der, dass man auf diesem Wege einen Bodenkontakt des Kabels vermeiden will. Zudem verspricht sich der Hersteller von dieser Konstruktion eine Verminderung von Resonanzen. Es geht also nicht darum – wie meine bessere Hälfte mutmaßte –, dass man unter den Kabeln nun besser saugen kann. Generell sollten Kabel hinter der Musikanlage so viel Platz haben, dass sie die Rückwand nicht berühren. Wie man auch an dieser Stelle eine Art „Rattennest“ vermeiden sollte. Genauso sollten unbenutzte Netzkabel aus der Netzleiste entfernt werden.

Die Kabelbrücken haben genau passende Vertiefungen für die hauseigenen Kabel. Neben dem edlen Aussehen funktionieren sie auch einwandfrei
Die Kabelbrücken haben genau passende Vertiefungen für die hauseigenen Kabel. Neben dem edlen Aussehen funktionieren sie auch einwandfrei

Ähm, wo war ich stehen geblieben? Ach ja, handy. Der Austausch der Holzklötzchen, auf denen meine Lautsprecherkabel liegen. gegen die handys macht nun keinen Quantensprung nach vorne, um einmal bei der Werbeprosa zu bleiben. Wobei ein Quantensprung eigentlich die kleinstmögliche Veränderung darstellt, aber mit solchen Banalitäten geben sich unsere Werbefuzzis eher nicht ab. Jedenfalls ist der Austausch durchaus zu hören, in erster Linie im Hochtonbereich. Violinen in hohen Lagen klingen einfach natürlicher und unangestrengter. Dies ist ein Effekt, der einem nach dem Entfernen der Klötzchen erst so richtig bewusst wird. Unter die Netzkabel könnte man die Klötzchen natürlich ebenfalls platzieren, diese haben bei mir allerdings keinen Bodenkontakt, deshalb konnte ich diese Variante nicht probieren.

Bei jeder Musikanlage geht es letztlich darum, das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine in Einklang zu bringen. Die Swisscables können hierfür einen nicht unerheblichen Beitrag leisten.

STATEMENT

There is no going back to lesser pleasures. (Hemingway) Recht hat er! Es macht einfach noch mehr Spaß mit dem Reference Plus Musik zu hören. Das Reference Plus übertrifft das an sich schon sehr gute Standard Reference in allen Punkten.
Gehört mit
Digitallaufwerk Ayon CDT
D/A Wandler Borbely Audio
Laufwerk Apolyt
Tonarm Triplanar
Tonabnehmer Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Vorstufe Shindo Monbrison, Thomas Mayer 10Y
Endstufe Thomas Mayer 211SE Elrog, 6HS5 PSE, Shindo Cortese
Lautsprecher Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo
Kabel Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF
Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS
Swisscables Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter,
VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel
Zubehör LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele
Herstellerangaben
Swisscables Reference Plus
Preis 810 Euro (Länge 1m), 1050 Euro (Länge 1,5m)
Herstellerangaben
Handy Cable Resonator Support
Preis 149 Euro pro Paar

Hersteller / Vertrieb
Swisscables GmbH
Anschrift Bahnhofstr. 2A
CH-6162 Entlebuch
Telefon +41 41 566 77 11
E-Mail info@swisscables.com
Web www.swisscables.com


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