Wie der Name schon vermuten lässt, stammen die Swisscables aus unserem Nachbarland Schweiz. Dabei bin ich immer wieder überrascht, wie viele innovative Highend Produkte aus dem vergleichsweise kleinen Land kommen
Diesmal also Kabel. Nun wird der eine oder andere vielleicht denken: Was soll der Quatsch? Mein Toaster funktioniert auch ohne Highend-Strippe einwandfrei. Und ob der dann mit so einem Kabel einen besseren Toast macht, möchte ich erst einmal sehen. So. Zu diesem speziellen Thema kann ich nun nichts sagen, ich mag nämlich keinen Toast. Allerdings weiß ich seit dem Test vom 17.1.2014, dass mit den Swisscables eine enorme klangliche Verbesserung möglich ist. Das damals getestete Kabel aus der Reference Serie wurde nun noch einmal verbessert und heißt jetzt Reference Plus.
Anton Suter, der Chef von Swisscables, legt den Fokus bei der Entwicklung auf die Qualität des Leiters, auf Isolierungstechnologien sowie auf die geometrische Anordnung der Leiter. So wird der Leiter gegossen, um mit diesem Verfahren die beim konventionellen Ziehen der Drähte entstehenden Materialspannungen zu vermeiden. Die dadurch entstehenden Kristallbrüche führen zu Verschlechterungen des Signaltransports und somit zu Verzerrungen. Ziel ist also, eine möglichst homogene Kornstruktur zu erreichen. Das Leitermaterial besteht aus einer kupferbasierten Legierung. Durch das Einbringen von Fremdmetallen verspricht man sich ein Auffüllen der Kornzwischenräume und damit eine homogenere Leiterstruktur.
Die geometrische Anordnung der Leiter spielt natürlich im Zusammenhang mit den umfließenden Elektromagnetischen Feldern ebenfalls eine Rolle, hier lässt sich Suter aber verständlicherweise nicht in die Karten schauen.
Anschließend noch etwas aus der Voodoo Kiste, oder zumindest wird manch einer so denken. Es geht hier um IMD-Verzerrungen, Interface Micro Discharges. Dieser kultige Ausdruck stammt von dem Franzosen Dr. Pierre Johannet, der die Sache entdeckt hatte und seine Erkenntnisse seinerzeit in dem französischen Magazin L’Audiophile veröffentlicht hat. Diese Mikroentladungen entstehen an der Kontaktstelle Leiter - Isolator und bevorzugterweise mit Isolationsmaterialien aus Polymeren, wie sie heutzutage sehr oft verwendet werden. Laut Johannet sollen diese Mikroentladungen für manche ungeklärte Phänomene in der HiFi Welt verantwortlich sein:
Die unterschiedliche Performance im Laufe der Zeit (Feuchtigkeit, Temperatur)
Der „Klang“ von gedruckten Schaltungen
Die Alterung von Kabeln
Die Orientierung der Netzstecker
Und einiges mehr
Für die Voodoo-Spezialisten unter uns sei noch erwähnt, dass Johannet sich im Jahre 2002 einen Kabel-Herstellungsprozess zur Minimierung dieser IMD-Verzerrungen patentieren ließ. Für eine Zulassung hierfür müssen wohl doch fundamentale Daten vorgelegt werden.
Nun aber zu den Swisscables. Auf den ersten Blick unterscheiden sich Reference und Reference Plus überhaupt nicht, lediglich die Stecker am Reference Plus machen einen massiveren Eindruck. Die Unterschiede müssen also im Inneren verborgen sein. Nach Rückfrage bei Anton Suter wurde mir gesagt, dass sowohl die Leiter modifiziert, als auch die Kabelgeometrie verändert wurde. Der Rest ist Betriebsgeheimnis, weitere Details kennt wahrscheinlich nur die NSA. Die Kabel haben einen Durchmesser von circa zwei Zentimetern, sind aber vergleichsweise leicht, wahrscheinlich spielt Luft als Dielektrikum eine Rolle. Allerdings sind sie relativ steif, so dass sie beim Verlegen manchmal etwas widerspenstig sein können.
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