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Test.
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AudioMachina Maestro GSE

08.05.2015 // Dirk Sommer

Beim Wechsel auf Bi-Amping passiert erst einmal nichts spektakuläres. Ja, wenn man sich konzentriert, entdeckt man hier und da etwa noch eine etwas länger verklingende Hallfahne, und auch das eine oder andere Detail hatte es vorher nicht über die Bewusstseinsschwelle geschafft, ist aber bestimmt auch da, wenn ich wieder auf nur eine Stereoendstufe zurückgehe. Während die Verstärker so langsam warm werden, fällt mir hier und da ein wenig mehr Luft um die Instrumente auf. Diese scheinen noch stabiler im Raum zu stehen, der mir nun auch minimal größer vorkommt. Beim Köln Concert gerät Jarretts Spiel nun noch ein wenig fließender, man kann einfacher zwischen dem Klang des Korpus und der Saiten unterscheiden, ohne dass dies auch nur eine Spur analytisch klänge, und des Piansten geräuschvolle Kommentierung seines Spiels ist klarer herauszuhören, doch ohne dadurch zu stören.

Ganz zu Anfang war ich mir sicher, dass der Aufwand für eine zweite Endstufe nicht lohnt, nach etwa 15 Minuten zog ich das spontane Urteil in Zweifel und je länger ich höre, um so sicherer bin ich mir, dass ich den zweiten Poweramp nicht mehr missen möchte. Wie gesagt, hier geht es nicht um plakative Effekte. Mit zwei Stereo-Endstufen treten die AudioMachina noch weiter hinter die Musik zurück, die nun noch selbstverständlicher, natürlicher und irgendwie richtiger in den Raum strömt. Erfahrene High-End-Hörer dürften Ähnliches vom Vergleich von extrem guten Laufwerken mit einem der wenigen Weltklasse-Exemplare kennen: Auf Anhieb unterschätzt man die Unterschiede, sobald sie sich einem aber erst mal erschlossen haben, ist fast unmöglich mit der zweitbesten Lösung zufrieden zu sein. Aber es geht hier ja nicht um die Vorteile des Bi-Amping, sondern um die Maestro GSE: Die zeigte gewissenhaft jede Verbesserung in der davorgeschalteten Kette auf, verwöhnt aber schon bei halbwegs vernünftiger Aufstellung mit einer absolut faszinierenden Raumdarstellung. Ich kenne keine anderen Schallwandler der sich bei Aufstellung als so als unprätentiös erweist wie die Maestro GSE. Ich weiß noch genau, wie lange ich gebraucht habe, den LumenWhite eine ähnlich glaubwürdige Raumdarstellung zu entlocken.

Beim Subwoofer lässt sich die obere Grenzfrequenz und der Pegel einstellen. Die Bi-Wiring-Terminals stammen von Cardas
Beim Subwoofer lässt sich die obere Grenzfrequenz und der Pegel einstellen. Die Bi-Wiring-Terminals stammen von Cardas

STATEMENT

Klanglich erfüllt die AudioMachina alle Erwartungen, die ein Blick aufs Preisschild weckt, mit Bravour. Aber mit der Maestro GSE erwerben Sie nicht nur einen nahezu perfekt verarbeiteten Lautsprecher, der sich aufgrund seines minimalistischen Designs problemlos in fast jede Wohnumgebung integrieren lässt. Sie bekommen praktisch als Zugabe eine selten angebotene Dienstleistung: Dr. Karl Schuemann hat alle Eventualitäten eines möglichen Einsatzortes bedacht und seine Maestro GSE dafür vorbereitet: Sie braucht nicht millimetergenau ausrichtet zu werden, um mit einer grandiosen Raumdarstellung zu begeistern, sie kann mithilfe der vier Drehschalter tonal an den Raum angepasst werden und stellt in puncto Leistung keine hohen Ansprüche. Plug'n'play auf höchstem Niveau. Eine Entdeckung!
Gehört mit
Digitalplayer Nagra VI
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.10.2
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Audirvana, Pure Music
CD-Laufwerk Wadia WT3200
D/A-Wandler Mytek 192-DSD-DAC, M2Tech Young DSD und Van der Graaf
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, LumenWhite Mystere
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity, SME V
Tonabnehmer Einstein The Pickup, Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL, Lyra Etna
Bandmaschine Studer A80
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym), Blue Amp
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150, Einstein The Poweramp (2x)
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel Precision Interfacer Technology, HMS Gran Finale Jubilee, Audioquest, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde
Zubehör PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
AudioMachina Maestro GSE
Bauart geschlossener 4-Wege-Referenz-Stand-Lautsprecher
Gehäuse aus massiven Aluminium Platten, modulares MAPS-System
Frequenzbereich 15Hz - 30kHz
Empfindlichkeit 89dB bei 4 Ohm, gutmütiges Phasenverhalten
Bestückung 2 x 26cm Bass, 2 x 15cm Midbass, 12cm Mittelton, 2,5cm Hochtöner
Frequenzweiche Subwoofer 100Hz, Tiefmittel-/Mittelton 800Hz, Mittel-/Hochton 3kHz
Subwoofer geschlossen, aktiv, MSX filter, 1000W ICEpower-Verstärker
Einstellmöglichkeiten Subwoofer: Frequenz und Pegel schaltbar
Mittel- und Hochtonbereich: Pegel schaltbar
Abmessungen (H/B/T) 130 x 30 x 30 cm, inklusive Fuß
Gewicht 80kg pro Stück, zusammengebaut
Empfohlene Verstärkerleistung 100 - 500W pro Kanal an 4 Ohms
Preis 80000 Euro

Hersteller / Vertrieb
EINSTEIN Audio Components GmbH
Anschrift Prinz Regent Straße 50-60
44759 Bochum
Telefon +49 234 9731512
E-Mail info@einstein-audio.de
Web www.einstein-audio.de


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