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AudioMachina Maestro GSE

08.05.2015 // Dirk Sommer

Ein Blick ins Monitor-Modul: Gedämpft wird mir Filz. V-Caps gehören mit zum Besten, was der amerikanische Markt zu bieten hat
Ein Blick ins Monitor-Modul: Gedämpft wird mir Filz. V-Caps gehören mit zum Besten, was der amerikanische Markt zu bieten hat

Seinen Maestro bescheinigt er ein gutmütiges Phasenverhalten, was sie auch für Röhrenverstärker zu einer leicht zu treibenden Last mache. Aber größtmögliche Freiheit bei der Wahl der Verstärker garantiere in noch viel stärkerem Maße das sogenannte MAPS System. Die Abkürzung steht für „Monitor And Powered Woofer“. Da die in die Subwoofer integrierten Verstärker mit ihren 1000 Watt die beiden mächtigen 26-Zentimeter-Chassis fest im Griff hätten, brauchten die Endstufen der Anlage nur noch die relativ leicht zu kontrollierenden Tiefmitteltöner treiben. Und das sollte den meisten guten Transistor- oder Röhrenendstufen leicht möglich sein. Sehr viel schwerer zu finden – und zu finanzieren – seien da schon Amps, die den Spagat zwischen enormer Leistung und Kontrolle auf der einen und Musikalität und Transparenz auf der anderen Seite hinbekämen. Aber derer bedürfen die Maestro GSE ja dank ihrer Bass-Elektronik nicht. Ein weiterer Vorteil des aktiven Konzepts ist die Möglichkeit, mit Hilfe der Regler für Pegel und die obere Grenzfrequenz des Woofers, die im Bereich von 60 bis 160 Hertz eingestellt werden kann, Bassprobleme des Raumes in den Griff zu bekommen. Das funktioniert in meinem Hörraum selbstverständlich auch ganz hervorragend: Die Stellung der beiden Schalter ein gutes Stück im Plus-Bereich könnte mich fast dazu verleiten, meine LumenWhite nie wieder eines Hauchs von Strenge und einer leicht übertriebenem Zurückhaltung im Oberbass zu zeihen: In diesem Bereich frisst mein Raum einfach einen Teil der abgestrahlten Energie. Aber das lässt die AudioMachina ja völlig kalt: Sie liefert nach einem Dreh an den Bass-Schaltern so viel Tieftonenergie, das keine Wünsche offen bleiben.

Zwei dieser 26-Zentimeter-Tieftöner und ein ICEpower-Verstärker mit 1000 Watt generieren echten Tiefbass, ohne die angeschlossenen Endstufen auch nur im mindesten zu stressen
Zwei dieser 26-Zentimeter-Tieftöner und ein ICEpower-Verstärker mit 1000 Watt generieren echten Tiefbass, ohne die angeschlossenen Endstufen auch nur im mindesten zu stressen

Das hat mich natürlich dazu verleitet, wieder mal die ein oder andere alte Testscheibe herauszukramen und genüsslich in Tieftonwellen zu baden: Womit ginge das schöner, als mit Stevie Ray Vaughns „Tin Pan Alley“ vom Album Couldn't Stand The Weather? Tommy Shannons E-Bass rollt wohlig und fett durch den Raum und besitzt dennoch die nötige Kontur und Definition. Zum Dahinschmelzen! Gut, ich habe die Scheibe schon ein paar Jahr nicht mehr aufgelegt, aber an einen so großen (Hall-)Raum kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Und das Gitarrenspiel fasziniert mal mit weich fließenden Linien voller Details mal mit harter Attacke. Zugegeben, ein Teil der Dynamik und Details, die ja für die Raumillusion so wichtig sind, mögen auf das Konto des LumenWhite Mystere Laufwerks gehen, aber umgesetzt werden sie letztendlich von den AudioMachina. Und das absolut fantastisch.

Wenn es um Tiefbass geht, fällt mir sofort Bela Flecks The Flight Of The Cosmic Hippo ein: Beim Titelstück rollt Victor Wootens E-Bass auch knarzend in den Basskeller, und zwar mit einer Klarheit und Schwärze, wie ich sie bei einem passiven Schallwandler mit ventiliertem Gehäuse nie gehört habe. Banjo und das elektronisch Schlagzeug sorgen für jede Menge dynamischer Akzente und der Studio-Hall, der die einzelnen Instrumente umgibt, ist sehr differenziert nachvollziehbar. Da passt einfach alles.

Die Schnittstelle zwischen Subwoofer- und Monitor-Modul (oben): Bei diesen Spaltmaßen werden Automobilhersteller neidisch. Die Gehäuse bestehen aus zwei miteinander verschraubten Schalen, die aus dicken Aluminium-Platten gefräst wurden
Die Schnittstelle zwischen Subwoofer- und Monitor-Modul (oben): Bei diesen Spaltmaßen werden Automobilhersteller neidisch. Die Gehäuse bestehen aus zwei miteinander verschraubten Schalen, die aus dicken Aluminium-Platten gefräst wurden


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