tests/15-02-27_musicscope
 

XiVero MusicScope in der Praxis

26.02.2015 // Dirk Sommer

Bei der Vorstellung des kleinen, ebenso hilfreichen wie erschwinglichen und daher sehr empfehlenswerten Programms haben wir nur schlicht hochgerechnete und damit schlecht gefälschte Hochbit-Musik-Dateien gezeigt. Hier lernen Sie auch Fakes kennen, bei denen sich die Fälscher etwas mehr Mühe gegeben haben.

Da sich der Markt für Downloads von Musik-Dateien im Hochbit oder DSD-Format in den letzten Jahren ausgesprochen positiv entwickelt hat, wird es zunehmend verlockender, Files in simpler CD-Qualität auf audiophil umzufrisieren. Der Grund dafür muss gar nicht allein in kriminellem Profitstreben bestehen, sondern könnte auch schlicht der sein, dass gerade in der Anfangszeit der digitalen Musikproduktion 16/44,1 für das allein seligmachende Format gehalten wurde – wobei wir lieber nicht genau nachfragen, wie viele der versprochenen 16 Bit die Wandler der frühen Digitalära wirklich verarbeiten konnten, sei es nun in Richtung analog-digital oder umgekehrt. Etwas später kamen dann die DAT-Recorder mit 48 Kilohertz und – klanglich deutlich wichtiger – 24 Bit. Aber wie gesagt, es gab eine Zeit, in der größtenteils mit nur 16/44,1 produziert wurde. Und schon aus diesem Grund ist eine gewisse Skepsis bei HighRes-Files angebracht. Aber mit MusicScope ist es ja eine Sachen von Minuten, sich über die Fakten einer Musik-Datei Gewissheit zu verschaffen. In der Version 1.2.3 ist es sogar möglich, eine ganzes Album in eine Playlist zu laden, die dann vom Programm abgearbeitet wird. Die Analysen in Schrift und Bild werden dann, wenn gewünscht, für jeden Titel einzeln oder im Textmodus auch für die gesamte Playlist automatisch gespeichert.

Ich hatte Christoph Stickel, den Mastering-Ingenieur, mit dem ich sowohl MPS- als auch Triple-A- und sommelier du son-Alben bearbeitet hatte, gefragt, ob er eine Möglichkeit sehe, das MusicScope auszutricksen. Er schlug vor, eine Datei erst in ein DSD-File und dieses dann in Hochbit zu wandeln. So müsste das Rauschen über dem Nutzsignal sichtbare Spuren in den höheren Regionen des Frequenzspektrum hinterlassen, die zumindest auf den ersten Blick für Informationen im Hochtonbereich gehalten werden könnten. Gesagt, getan: Als Ausgangsmaterial dient die aiff-Datei „No Cross – No Crown“ aus Inga Rumpfs Album White Horses.

Der MusicScope-Report von „No Cross – No Crown“ in CD-Qualität
Der MusicScope-Report von „No Cross – No Crown“ in CD-Qualität

Die 16/44,1-Datei habe ich dann mit dem Weiss Sample Rate Converter, den ich Ihnen an dieser Stelle vor einiger Zeit vorstellte, ins DSD Format konvertiert. Oberhalb von 22 Kilohertz findet sich das durch Noise Shaping in diesen Bereich verschobene Quantisierungsrauschen, es sind durch die Wandlung in DSD also nun auch Frequenzen oberhalb des CD-Frequenzspektrum vorhanden.

Die Wandlung einer 16/44,1-Datei ins DSD-Format generiert hohe Frequenzen
Die Wandlung einer 16/44,1-Datei ins DSD-Format generiert hohe Frequenzen

Wir haben jetzt also aus der Musikdatei mit einer Abtastrate von 44,1 Kilohertz eine solche erzeugt, die bei auch auch oberhalb von 22,05 Kilohertz noch Signalanteile vorhanden sind. Auch wenn das keine Musikinformationen sind, könnten sie helfen, eine schlichte Datei von CD-Qualität bei der Betrachtung mit MusicScope wie ein File mit höherer Auflösung aussehen zu lassen. Daher wandle ich die DSD-Datei in PCM zurück, Ziel sind diesmal 24 Bit und 192 Kilohertz.


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